Die Nachricht hat sich schnell verbreitet: Tesla senkt die Listenpreise für seine Model-3- und Y-Fahrzeuge nun auch auf dem europäischen Markt. Zwar heißt es auf der Webseite hierzu offiziell: „Unser Ziel bei Tesla ist es, den Übergang zu nachhaltiger Energie zu beschleunigen.“ Hinter den satten Preissenkungen verbergen sich jedoch auch andere Bewegründe. Das i-Magazin ist der Sache näher auf den Grund gegangen und informiert über die Fakten.
von Siawasch Aeenechi
Wütende Proteste
Begonnen haben die Preissenkungen Teslas in China. Für die Elektroautos Model 3 und Y hat der US-amerikanische Autobauer über die letzten Monate hinweg die Preise um fast 25 % gesenkt. Zwar scheint dies für die chinesischen Käufer eine gute Nachricht zu sein, doch viele Käufer, die kurz vor den Preissenkungen einen Tesla kauften, protestierten vor den Ausstellungsräumen des Unternehmens. Ihre Kritik: Sie wurden über die Preissenkungen von Tesla nicht informiert, sonst hätten sie den Kauf noch abgewartet. Videos der Protestierenden verbreiteten sich auf Twitter. Tesla weigerte sich, die Käufer zu entschädigen.
Preissenkungen auch in Österreich
Nun wurden auch die Preise in Europa deutlich gesenkt. Der Startpreis für die Basisversion (Hinterradantrieb) des Model 3 liegt in Österreich bei 44.990 € und damit 12.400 € weniger gegenüber dem alten Preis. Die Long Range-Variante (mit Allradantrieb und Dualmotor) kostet nun 53 990 € und die Performance-Variante 60 990€. Das Model Y ist nun ab 46.990 € zu haben, das sind 10 400 € weniger gegenüber dem alten Preis. Für die Long Range-Variante des Modell Y zahlt man nun 54 990€ und für die Performance-Variante 64 990€. Die Preissenkungen sind also beachtlich, umso eher wenn man bedenkt, dass Tesla beim Autokauf traditionellerweise keine Rabatte gibt. Den Kniff mit »Was letzte Preis?« spielt‘s also beim Autobauer nicht. Die Preissenkungen wird Tesla wohl verkraften können: Im ersten Quartal 2022 konnte er mit 19,2 % die höchste Gewinnmarge von allen Autobauern einheimsen.
Rabattschlacht zu erwarten?
Tesla möchte laut Analysten mit den Preissenkungen in China und nun auch in Europa den Druck auf Konkurrenten der Elektroautobranche erhöhen, die wiederum mit ihren Preisen runtergehen sollen. Für die Käufer sind dies gute Nachrichten, denn in näherer Zukunft ist eventuell eine Rabattschlacht zu erwarten: Andere Elektroautobauer müssen ihre Preise auch senken, um mit jenen von Tesla mithalten zu können und konkurrenzfähig zu bleiben. Tesla ist dabei zweifellos (noch?) der erfolgreichste Elektroautoproduzent. Das Model 3 ist mit über einer Million verkauften Autos das weltweit meistverkaufte Elektroauto, vom Model Y konnte Tesla bisher rund 315.000 Einheiten verkaufen.
Zuschlagen
Die Empfehlung der Redaktion lautet daher: Wer sich mit dem Gedanken herumschlägt, sich ein Elektroauto zuzulegen, sollte dies jetzt ernsthaft in Erwägung ziehen. Die Preissenkungen von Tesla können sich wirklich sehen lassen und in Verbindung mit der Förderaktion für E-Mobilität für Private 2023 kommt ein schönes Sümmchen zusammen, das man sich gegenüber den alten Preisen erspart. Es sind unsichere Zeiten und die Situation kann sich, bedingt etwa durch mittlerweile sattsam bekannte Energiekrisen oder Lieferprobleme, schnell ändern und die Preise wieder steigen.
Weitere Informationen auf: