Voll kompakt, voll smart, vollelektrisch

Ende April präsentierte smart Europe den vollelektrischen SUV smart #1 bei einer Roadshow in Wien – die Weltpremiere fand wenige Wochen zuvor in Berlin statt. Erhältlich ist das neue Elektroauto aller Voraussicht nach ab Mai 2023. Doch wie schnell und wie weit fährt der smart #1? Welche modernen Features bietet das Elektrofahrzeug? Wie schnell kann der Akku geladen werden – und wie steht es um seine Second-Life-Eignung und die Möglichkeiten zum Recycling? Die i-Magazin- und eCarandBike-Redaktion war live dabei, als der smart #1 vor den Vorhang fuhr. Manche Fragen blieben vorerst offen.

Am 26. April stellte smart Europe – Teil eines Joint Ventures von Mercedes-Benz und Geely – den smart #1 im Rahmen einer Roadshow in Wien-Floridsdorf vor. Der neue vollelektrische Kompakt-SUV bietet Lösungen für verschiedene Mobilitätsbedürfnisse: „Er ist außen kompakt und damit gut geeignet für die Stadt. Gleichzeitig ist er im Innenraum geräumig und reichweitenstark für das Land“, sagte Sarah Lamboj, CEO von smart Österreich. Der smart #1 ist der Erste einer neuen Generation an vollelektrischen SUVs, die das junge Unternehmen auf den Markt bringen will. Voraussichtlich ab Mai 2023 ist der Fünfsitzer in Österreich erhältlich. Vorbestellungen sind ab Dezember 2022 möglich, in diesem Zeitraum ist auch mit konkreten Preisangaben zu rechnen. Die Stückzahl ist zunächst auf 1.000 limitiert.

„Der smart #1 ist außen kompakt und gleichzeitig innen geräumig – damit ist er für Stadt und Land gleichermaßen geeignet“, so Sarah Lamboj, CEO von smart Österreich. (Foto: smart Europe GmbH)

Reichweite, Ladegeschwindigkeit und Nachhaltigkeit

Das Elektroauto verfügt über einen Hinterradantrieb mit einer maximalen Leistung von 200 kW (272 PS) und erreicht – unter idealen Bedingungen – eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h. Die maximale Reichweite gibt smart Europe mit 420 bis 440 km nach WLPT an, wobei laut CEO Sarah Lamboj letzte Tests noch ausstehen. Die Lithium-Ionen-Batterie (NCM) mit einer Kapazität von 66 kWh kann per Wechselstrom (AC) innerhalb von drei Stunden mit einer maximalen Ladeleistung von 22 kW von 10 auf 80 Prozent geladen werden. Mit der Gleichstrom-Superschnellladung (DC) ist das in weniger als 30 Minuten möglich – bei einer maximalen Ladeleistung von 150 kW. Zur Second-Life-Eignung des Akkus und der Recycling-Fähigkeit der Bestandteile lagen zum Zeitpunkt der Veranstaltung noch keine Details vor. „Wir arbeiten derzeit noch aus, wie wir unsere Ansprüche an die Nachhaltigkeit von der Produktion über die Logistik bis hin zum Recycling am besten umsetzen“, erklärte Sarah Lamboj auf Nachfrage von eCarandBike. „Das Thema hat für uns einen sehr hohen Stellenwert und das kommunizieren wir auch unseren Partnern.“ Die Garantie auf die Batterie beträgt acht Jahre.

Kooperationen mit Digital Charging Solution und ABB fürs Laden

Den zukünftigen smart-Kunden stehen dank einer Kooperation mit Digital Charging Solutions europaweit über 230.000 öffentliche Ladestationen zur Verfügung, darunter mehr als 1.000 in Österreich. Das Ionity-Netzwerk, das Mercedes-Kunden nutzen können, ist Bestandteil der Kooperation. Damit werden auch smart-Kunden darauf zugreifen können. Fürs Home Charging arbeitet smart Europe mit ABB zusammen, deren Wallboxen im Paket mit dem smart #1 gemeinsam angeboten werden sollen. Voraussichtlich werden hierbei laut Sarah Lamboj nur bestimmte Modelle von ABB zur Verfügung stehen. Welche das sind, ist noch offen. Ob es ein Netzwerk an Partner-Elektrikerbetrieben zur Installation der Wallboxen geben wird oder ob die Käufer sich selbst darum kümmern werden müssen, steht ebenfalls noch nicht endgültig fest. Dazu finden derzeit noch Gespräche zwischen smart Europe und ABB statt. „Unser Wunsch ist natürlich, All-in-Lösungen anzubieten, aber inwieweit wir dies hier abbilden können, ist noch unklar“, so Lamboj.

Automatisiertes Parken und digitale Carsharing-Funktion

Der Kofferraum des Fahrzeugs fasst 273 Liter. Bei Bedarf können die Rücksitze bis zu 13 cm nach vorne geschoben werden, um die Ladefläche noch zu erweitern. Der smart #1 bietet außerdem Features wie flache, verdeckte Türgriffe, die automatisch erkennen, wenn sich der Besitzer dem Fahrzeug nähert und automatisiertes Einparken. Der smart #1 verfügt zudem über einen Avatar als intelligenten Begleiter mit KI-basierter Sprachsteuerung, implementiert in der Benutzeroberfläche. All das fügt sich nahtlos in das vernetze Ökosystem aus Auto, smart-App und Cloud-Daten ein, das mit der persönlichen smart-ID verknüpft und mittels höchster Verschlüsselungsstandards der Cybersicherheit geschützt ist. Die smart-App bietet außerdem eine Carsharing-Funktion, die per digitalem Schlüssel eine gemeinsame Nutzung des Fahrzeugs ohne physische Schlüsselübergabe ermöglicht. Der Besitzer kann dabei individuell entscheiden, welche Rechte er den Mitnutzern überträgt.

Vertrieb über Händlernetzwerk und mit Omnichannel-Ansatz

Derzeit arbeitet das Österreich-Team von smart Europe noch am Aufbau des Händlernetzwerks. Für das Netzwerk wird smart am heimischen Markt Synergien nutzen und auf das umfangreiche Mercedes-Benz-Netzwerk zurückgreifen. Aktuell sind neun Standorte – jeweils einer pro Bundesland – in Planung, die den smart #1 für landesweit verfügbar machen sollen. Wichtig sind smart Europe laut Sarah Lamboj dabei eine einheitliche Kundenkommunikation sowie eine einheitliche, für alle Händler verbindliche Preispolitik. Ein Omnichannel-Ansatz soll die digitalen mit den analogen Kanälen vernetzen. Jeder Kunde kann so selbst entscheiden, wann, wo und wie er sich informiert, Erfahrungen sammelt und mit smart Europe in Kontakt tritt. Dabei wird ein nahtloser Wechsel von online zu offline und vice versa sicherstellt. So muss beispielsweise ein Interessent, der die Customer Journey online beginnt und dann zum Händler fährt, um sich das Fahrzeug live anzuschauen, seine Daten und Bedürfnisse nicht erneut kommunizieren. Denn der Händler kann dann auf vom Interessenten online eingegebene Daten zugreifen und somit individueller auf die Bedürfnisse und spezifischen Fragen des potenziellen Kunden eingehen.

Die smart Europe GmbH wurde im Juni 2020 als hundertprozentige Tochter der smart Automobile Co., Ltd. gegründet und ist somit Teil des Joint Ventures zwischen Mercedes-Benz und Geely. Der junge Automobilanbieter mit Hauptsitz in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart setzt zu 100 Prozent auf elektrische Antriebe. Der smart #1 feierte seine Weltpremiere am 7. April 2022 in Berlin und ist das erste Modell, das smart Europe auf den Markt bringt. Die bestehenden smart-Modelle, wie der smart EQ fortwo, fallen in den Verantwortungsbereich von Mercedes. Als Ziel gibt das junge Unternehmen aus, sich als einen der führenden Anbieter intelligenter Elektrofahrzeuge im Premiumsegment zu positionieren.

Mehr Informationen unter: www.media.smart.com