Alternative Fuels Infrastructure Regulation (AFIR):

E-Mobilität durch europaweite Kartenakzeptanz in die Breite bringen

von Siawasch Aeenechi
Foto: © Pixabay

Spontanes Stromtanken mit Debit- und Kreditkarte über ein Bezahlterminal an E-Ladesäulen ist in vielen europäischen Ländern vielerorts unmöglich oder nicht verbraucherfreundlich. Die Zustimmung des Europäischen Parlaments zum Berichtsentwurf aus dem EU-Verkehrsausschuss (TRAN) ist ein wichtiger Schritt zum Ausbau einer Ladeinfrastruktur mit transparenten, einheitlichen und sicheren Bezahlmöglichkeiten. Gemeinsam mit weiteren Akteuren begrüßt die Initiative Deutsche Zahlungssysteme diesen Schritt. Im Trilogverfahren kommt es nun darauf an, dass Kommission, Parlament und Rat diese positive Entwicklung weiter verfolgen und gemeinsam eine „Alternative Fuels Infrastructure Regulation“ (AFIR) im Sinne von Verbraucher:innen auf den Weg bringen.

Komplizierte und geschlossene Bezahlsysteme dominieren in Europa

Für eine breite Akzeptanz der E-Mobilität in der Gesellschaft sind einheitliche, verständliche und vor allem leicht handhabbare Bezahllösungen an E-Ladesäulen notwendig. Verbraucher:innen müssen sich beim Stromtanken auf eine ebenso gut ausgebaute Ladeinfrastruktur mit gängigen Bezahlmöglichkeiten verlassen können, wie sie es vom Tankstellennetz oder auch vom ganz normalen Einkauf an der Ladenkasse gewohnt sind. Aktuell ist dies in der Praxis nicht der Fall: Denn in mehr als 9 von 10 Fällen ist das einfache Zahlen mit der eigenen Debit- oder Kreditkarte über ein Bezahlterminal an E-Ladesäulen in Europa unmöglich. Verbraucher:innen kommen an öffentlich zugänglichen E-Ladesäulen in Europa oftmals nicht um die Benutzung eines sogenannten geschlossenen Bezahlsystems, zum Beispiel mit betreibereigenen Ladekarten, Apps oder Webseiten mit vorheriger Registrierung herum. Und gerade internetbasierte Zahlungsmethoden stellen keine Alternative dar – sondern bestenfalls eine Ergänzung. Ob über eine App oder eine Webseite, beide Bezahlvorgänge sind kompliziert und für Verbraucher:innen mit Aufwand und Hürden verbunden. Denn E-Autofahrer:innen benötigen in allen Fällen ein Smartphone und eine stabile Internetverbindung. Und das obwohl mehr als zwei Drittel zukünftiger E-Autofahrer:innen in ausgewählten europäischen Ländern den getankten Strom am liebsten spontan und ohne Datenerfassung mit der eigenen Bankkarte bezahlen möchten.

Verpflichtende Akzeptanz als maßgeblicher Faktor für Umstieg zur E-Mobilität

Gemeinsam mit den Verbänden der Deutschen Kreditwirtschaft, konkret dem Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), dem Bundesverband deutscher Banken (BdB), dem Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) und dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV), dem ADAC sowie dem Bundesverband der electronic cash Netzbetreiber (BecN) begrüßt die Initiative Deutsche Zahlungssysteme, dass das Europäische Parlament dem AFIR-Vorschlag aus dem Verkehrsausschuss (TRAN) grünes Licht gab. Die Europäische Kommission, das Europäische Parlament und der Europäische Rat haben im Trilogverfahren nun die Chance, den Umstieg für Verbraucher:innen zur E-Mobilität zu erleichtern und die Möglichkeit zum spontanen Bezahlen mit Debit- und Kreditkarte über ein Bezahlterminal zum Mindeststandard an Ladesäulen unabhängig von der Ladekapazität in ganz Europa zu machen.

Quelle: Initiative Deutsche Zahlungssysteme e.V.

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