Zwei Drittel der Windräder, die 2017 errichtet wurden, stehen in Niederösterreich. In Summe können 693 Windräder in Niederösterreich bereits 29 % des Stromverbrauches decken.
„Auf Landesebene hat Niederösterreich schon lange für stabile Rahmenbedingungen gesorgt. Auf Bundesebene braucht es klare Vorgaben durch eine Klima- und Energiestrategie und eine qualitative hochwertige Reform des Ökostromgesetzes um diese stabilen Rahmenbedingungen herzustellen“, fordert Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft.
2017 wurden in ganz Österreich 63 Windräder errichtet, 39 davon in Niederösterreich. Heuer werden voraussichtlich weitere 68 neue Windräder hinzukommen, wovon wiederum 44 in Niederösterreich errichtet werden. Seit Jahresbeginn erzeugen in Niederösterreich 693 Windräder mit einer Leistung von 1.535 MW Windstrom für 943.000 Haushalte. „Ohne Niederösterreich wäre Österreich bei weitem nicht so erfolgreich bei der Windenergie“, merkt Moidl anerkennend an. „Derzeit steht mit 54 % mehr als die Hälfte der Windkraftleistung in Niederösterreich. Anders als andere Bundesländer wurden hier frühzeitig die nötigen stabile Rahmenbedingungen geschaffen, damit ein Windkraftausbau möglich ist“, betont Moidl. So konnten Firmen entstehen, die regionale Arbeitsplätze und Wertschöpfung erzeugen. Die Windkraft Simonsfeld ist einer dieser niederösterreichischen Windkraft-Pioniere. Das im Weinviertel ansässige Unternehmen betreibt derzeit 78 Windkraftwerke in Österreich und beschäftigt 47 Personen in seinem Plusenergie-Büro in Ernstbrunn. „Heuer bringen wir 13 neue Anlagen ans Netz“, erläutert Martin Steininger, Vorstand der Windkraft Simonsfeld AG und ergänzt stolz: „Sie steigern unsere Produktionskapazität um ganze 22 %.“
Trotz Ausbau ist Zukunft unsicher
Zwar ist im neuen Bundesregierungsprogramm 100 % (national bilanziell) Strom aus erneuerbaren Energiequellen bis 2030 verankert. Auch wurde die kleine Ökostromnovelle Mitte letzten Jahres verabschiedet. „Dennoch hat sich die Situation noch zu wenig gebessert. Immer noch warten fertig genehmigte Windkraftprojekte mit einer Leistung von über 500 MW österreichweit auf eine Zusage bei der Förderstelle und werden diese erst in einigen Jahren bekommen. Hier bedarf es auch der Unterstützung des Landes Niederösterreich“, bemerkt Moidl und Steininger fügt hinzu: „Der Ausbau könnte wesentlich schneller umgesetzt werden. 11 unserer 13 neuen Anlagen warten bereits seit drei Jahren auf ihre Errichtung. Für mich ist es unverständlich, dass wir es hinnehmen, dass wir weiterhin Unmengen an Strom importieren, während hunderte bewilligte Windkraftwerke jahrelang auf Verträge warten müssen.“
29 % Windstrom in Niederösterreich
„In Niederösterreich werden bereits 29 % des Stromverbrauchs mit Windkraft gedeckt“, freut sich LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und ergänzt: „Niederösterreich wird sich auch in Zukunft für die Energiewende und die Windkraft einsetzen.“
693 Windräder mit einer Leistung von 1.535 MW erzeugen Windstrom für 943.000 Haushalte. Diese Windräder vermeiden so viel CO2 wie beinahe alle (94 %) Autos in Niederösterreich ausstoßen. 2.000 Personen arbeiten in der Windbranche in Niederösterreich. Das erste Windrad, das Strom ins öffentliche Netz einspeiste, wurde 1994 in Wagram an der Donau errichtet. Das derzeit höchste Windkraftwerk Österreichs mit einer Gesamthöhe von 203 Meter steht in Hohenruppersdorf.
„Um diesen positiven Weg weiterführen zu können und die klaren Zielsetzungen des vom Landtag beschlossenen NÖ-Energiefahrplans für das Jahr 2030 auch sicher erreichen zu können, benötigt es selbstverständlich auch immer wieder eine Weiterentwicklung der Rahmenbedingungen auf Landesebene wie etwa der für die Nutzung der Windkraft ausgewiesenen Zonen“, so Moidl abschließend.
Derzeit erzeugen in Österreich 1.260 Windräder mit einer Leistung von 2.844 MW 6,1 Milliarden Killowattstunden Strom im Jahr, was rund 10 % des Stromverbrauchs entspricht. Damit sparen die Windräder in Österreich 3,9 Millionen Tonnen CO2 ein, was dem Ausstoß von 35 % aller österreichischen PKWs entspricht.