Nächster Schritt von BMW bei E-Mobilität:

Langzeitliefervertrag mit Northvolt für Batteriezellen

von Moritz Hell

Die BMW Group treibt den Ausbau der Elektromobilität voran und hat mit dem schwedischen Unternehmen Northvolt einen Langzeitliefervertrag für Batteriezellen geschlossen. Das Vertragsvolumen beträgt zwei Milliarden Euro. Die Batteriezellen werden ab 2024 in Europa in der derzeit im Bau befindlichen Northvolt Gigafactory im nordschwedischen Skellefteå gefertigt.

Ein entscheidender Aspekt für BMW: Die benötigte Energie für die Herstellung der Batteriezellen wird Northvolt regional in Nordschweden zu 100 Prozent aus Wind- und Wasserkraft gewinnen. Oliver Zipse, Vorsitzender des Vorstands der BMW AG, sagt dazu: „Für einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz wollen wir die gesamthafte Ökobilanz unserer Produkte verbessern – von den Ressourcen bis zum Recycling. Das gilt gerade für die energieintensive Herstellung der Hochvoltspeicher für Elektrofahrzeuge. Deswegen haben wir mit unseren Zellherstellern vertraglich vereinbart, dass sie bei der Produktion unserer fünften Generation von Batteriezellen nur noch Grünstrom verwenden.“

Andreas Wendt, Vorstand der BMW AG für Einkauf und Lieferantennetzwerk, ergänzt: „Mit Northvolt haben wir einen dritten Batteriezelllieferanten gewonnen, neben unseren bisherigen Partnern CATL und Samsung SDI. Der Vertragsabschluss ist ein weiterer Schritt, um unseren steigenden Bedarf an Batteriezellen langfristig abzusichern.“ Vom chinesischen Hersteller CATL wird BMW ebenfalls Zellen aus Europa beziehen – aus dem im Bau befindlichen Werk im deutschen Erfurt. BMW vergibt im globalen Wettbewerb jede Zellgeneration an den technologisch und betriebswirtschaftlich führenden Hersteller. Wendt: „So haben wir zu jeder Zeit Zugang zur bestmöglichen Zelltechnologie.“

Nachhaltigkeit – zentrale Rolle beim Ausbau der Elektromobilität

Die für die Zellproduktion benötigten Schlüsselrohstoffe Kobalt und Lithium werden die BMW Group und Northvolt gemeinsam direkt aus Rohstoffminen beziehen, die die hohen Nachhaltigkeitsanforderungen beider Unternehmen erfüllen. So ist jederzeit eine vollständige Transparenz über die Herkunft der Rohstoffe gegeben. Die Einhaltung von Umweltstandards und Menschenrechten sowie die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks haben dabei oberste Priorität, heißt es von BMW. „Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Aspekt unserer Unternehmensstrategie. Sie spielt eine zentrale Rolle beim Ausbau der Elektromobilität“, betont Wendt. Außerdem wird die BMW Group ab der fünften Generation der Elektroantriebe ab 2021 komplett auf den Einsatz von seltenen Erden verzichten.

Ihr Ziel einer nachhaltigen Wertschöpfungskette für Batteriezellen in Europa treiben die BMW Group und Northvolt in einem gemeinsamen Technologiekonsortium voran. Bei der Entwicklung der Batteriezellen wird dabei auf ein recyclebares Zelldesign geachtet. Das kann sich vor allem dann bezahlt machen, wenn die Nachfrage nach Batteriezellen drastisch steigt. Denn eine umfassende Wiederverwertung der Batterieteile mindert den (Preis-)Druck, neue Rohstoffe zu beschaffen.

Herstellung der Batteriezellen: beträchtlicher Hebel für die CO2-Reduzierung

Je stärker sich die E-Mobilität durchsetzt, desto mehr verschiebt sich bei der CO2-Reduzierung der Fokus auf die vorgelagerte Wertschöpfung – gerade auf die energieintensive Herstellung der Hochvoltspeicher. Denn bei einem vollelektrischen Fahrzeug entfallen bis zu 40 Prozent der CO2-Emissionen allein auf die Herstellung der Batteriezellen. Das ist also ein beträchtlicher und wirksamer Hebel für die CO2-Reduzierung – und genau dort setzt BMW an. Deshalb hat das Unternehmen deshalb mit seinen Zellherstellern CATL, Samsung SDI und Northvolt vertraglich vereinbart, dass diese bei der Produktion der fünften Generation von Batteriezellen der BMW Group nur noch Grünstrom verwenden dürfen. „Bei dem steigenden Volumen wird der Einsatz von Grünstrom dafür sorgen, innerhalb der nächsten zehn Jahre rund 10 Millionen Tonnen CO2 einzusparen“, verspricht Zipse. „Zum Vergleich: Das ist etwa die Menge an CO2, die eine Millionenstadt wie München pro Jahr emittiert.“

Kooperation seit 2018

Die BMW Group hat frühzeitig auf das Potenzial und die Kompetenzen von Northvolt gesetzt. Bereits Mitte 2018 ist das Unternehmen mit dem 2016 gegründeten Start-up eine Kooperation zur Entwicklung von Batteriezellen eingegangen. Die Kooperation wird von einer finanziellen Beteiligung flankiert. Von der Partnerschaft profitieren beide Seiten: Die BMW Group bringt über 15 Jahre Erfahrung im Umgang mit Batterien für Elektroautos ein. Northvolt hat sich mit seiner Gigafactory in Nordschweden für die Massenproduktion befähigt.

www.bmw.at
northvolt.com

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