Teil der »Electric Vision«:

Honda präsentiert Ladelösungen

von Moritz Hell

Honda hat auf der IAA in Frankfurt mehrere Neuigkeiten angekündigt und damit Details zur »Electric Vision« der Marke in Europa präsentiert. Die Unternehmensstrategie hat zum Ziel, bis zum Jahr 2025 100 Prozent der in Europa verkauften Honda Neufahrzeuge mit einem elektrifizierten Antrieb auszustatten. Ein Schritt dazu war die Präsentation der Serienversion des Honda e auf der IAA in Frankfurt.

Passend dazu stellt Honda auf der Messe seine Lade- und Energiemanagementlösungen vor. Diese richten sich nicht allein an Halter außerhalb des Stadtgebiets, sondern auch an Stadtbewohner, die ihre Fahrzeuge auf öffentlichen Straßen parken.

Honda Power Charger

Für Benutzer, die ihr Elektrofahrzeug abseits der Straße zu Hause aufladen, wird Honda den Power Charger für eine AC-Ladung anbieten. Das Ladesystem kann an der Wand oder auf einem Sockel montiert werden und bietet eine maximale Leistung von 7,4 kW (einphasige Stromversorgung) oder 22 kW (dreiphasige Stromversorgung). Diese Leistung ermöglicht es, den Honda e bei einer 32-Ampere-Stromversorgung in 4,1 Stunden zu 100 Prozent aufzuladen.

Urbane Ladelösung in Kooperation mit ubitricity

Eine der Herausforderungen für Elektrofahrzeugbenutzer in urbanen Gebieten ist die fehlende Ladeinfrastruktur. Um dieses Problem zu lösen, hat Honda in Zusammenarbeit mit dem Ladespezialisten ubitricity eine Lösung entwickelt, die eine Lademöglichkeit entlang öffentlicher Straßen im Stadtgebiet bietet. Diese Technologie erlaubt die Installation von Ladepunkten in Laternenmasten, wobei ein spezielles Kabel mit einem mobilen Messgerät die Anpassung der Ladekosten an den jeweiligen Kundentarif ermöglicht und so die Notwendigkeit eines Abonnements mehrerer Lieferanten entfällt.

Honda Power Manager Prototype

Der Honda Power Manager Prototype gibt Ausblick auf ein bidirektionales System, das Elektrofahrzeuge mit dem Stromnetz verknüpft. Diese Vehicle-to-Grid-Technologie (V2G) ermöglicht die Stromgewinnung und -verteilung zwischen Elektrofahrzeugen und dem Versorgungsnetz, um die Energie auf intelligente Weise zu koordinieren und erneuerbare Energien besser zu nutzen.

Dadurch sollen Elektrofahrzeuge stärker in bestehende, intelligente Stromnetze integriert werden. Das ermöglicht die Gewinnung und Verteilung von Strom zwischen dem Stromnetz, privaten Haushalten sowie Elektrofahrzeugen. Ziel ist es, eine effiziente Balance zwischen Bedarf und Speicherung von Energie zu schaffen. Während ein Elektrofahrzeug angeschlossen ist, kann die Energie gespeichert und zu Hause genutzt oder zurück in das Netz gespeist werden sowie bei geringerer Nachfrage die Fahrzeugbatterie unter Berücksichtigung der vom Benutzer festgelegten Grenzwerte wieder aufgeladen werden.

Honda hat diese Technologie in Zusammenarbeit mit einem Spezialisten für bidirektionale Ladesysteme, EVTEC, entwickelt. Laufende Pilotprojekte werden bis zur geplanten Markteinführung der Technologie Anfang 2020 fortgesetzt.

Eine Demonstration des Smart-Grid-Systems am Honda-Stand zeigt, wie sich Energie aus erneuerbaren Quellen effizient speichern und wieder ins Haus einspeisen oder an das öffentliche Stromnetz zurückverkaufen lässt. Dadurch ergeben sich für die Besitzer von Elektrofahrzeugen in Zukunft zusätzliche Einnahmequellen.

Ein Demonstrationsprojekt in London verwendet EVTEC-Testsysteme in Zusammenarbeit mit einer lokalen Behörde. Die Energie kann genutzt werden, um Elektrofahrzeuge aufzuladen, die Gebäude mit Strom zu versorgen und bei Bedarf Strom in das öffentliche Netz zurück zu speisen.

Kommerzialisierungspläne

Honda bestätigt zur Markteinführung des Honda e im Jahr 2020 auch erstmals Energiemanagementlösungen anzubieten. Großbritannien und Deutschland sind als erste Märkte für eine Markteinführung vorgesehen; weitere europäische Märkte sollen in den kommenden Jahren folgen.

www.honda.at

Ähnliche Artikel

Hinterlassen Sie einen Kommentar

* Zur Speicherung Ihres Namens und Ihrer E-Mailadresse klicken Sie bitte oben. Durch Absenden Ihres Kommentars stimmen Sie der möglichen Veröffentlichung zu.

789