Österreichische Energieagentur sieht Energiezukunft als Business Case

Energiewende im Stromsektor angekommen

von David Lodahl

Der aktuelle Renewables 2018 Global Status Report (GSR 2018), der von REN21 veröffentlichte, jährliche Bericht zum Status der erneuerbaren Energien, zeigt: Im Stromsektor nimmt die Energiewende Fahrt auf. Im Wärme-, Kälte- und Transportsektor, die zusammen etwa vier Fünftel des weltweiten Endenergiebedarfs ausmachen, besteht jedoch Aufholbedarf.

Der aktuelle GSR2018 Report zeigt die zunehmend steigende Wettbewerbsfähigkeit erneuerbarer Energien, obwohl immer noch hohe Subventionen für die Energieerzeugung aus fossilen Brennstoffen aufgewendet werden. Im Jahr 2017 entfielen jedoch laut dem Bericht erfreulicherweise weltweit mehr als zwei Drittel der Investitionen in Stromerzeugungskapazitäten auf erneuerbare Energien“, sagt Peter Traupmann, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur. Diese weltweiten Zahlen untermauern den Ansatz der Österreichischen Energieagentur: „Wir sehen die Energiezukunft auch für österreichische Unternehmen als Business Case. Gemeinsam arbeiten wir mit den relevanten Playern in Österreich daran, dass die Energiezukunft sauber, smart und profitabel sein wird. Das Potenzial für die heimischen Unternehmen ist groß, denn sie verfügen über das Know-how, das auf der ganzen Welt gefragt ist.“ Weltweit betrugen die Neuinvestitionen in erneuerbare Energien und Treibstoffe im Jahr 2017 rund 280 Milliarden US-Dollar, zusammen mit Wasserkraftprojekten größer als 50 MW sogar ganze 310 Milliarden US-Dollar. Die bisherigen Investitionen in Erneuerbare Energien hatten zur Folge, dass in der EU im Jahr 2016 ganze 1,27 Millionen Menschen einen Arbeitsplatz in diesem Sektor hatten.

Der weltweite Energiebedarf stieg im Jahr 2017 aufgrund des Wirtschaftswachstums in Schwellenländern und des weltweiten Bevölkerungswachstums um geschätzte 2,1 %. Die energiebedingten CO2-Emissionen nahmen um 1,4 % zu. Wenn die Welt das im Pariser Abkommen festgelegte Ziel erreichen will, müssen der Wärme-, Kälte- und Transportsektor, ähnlich wie der Stromsektor, den Weg der Energiewende rasch bestreiten, so der GSR2018 Report. Doch die derzeitige Entwicklung in diesen Sektoren zeigt wenig Veränderung beim Zuwachs erneuerbarer Energien: Moderne erneuerbare Energien lieferten im Jahr 2015 rund 10 % der gesamten weltweiten Wärmeerzeugung. Strom deckt nur 1,3 % des Energiebedarfs im Transportsektor ab, davon nur etwa ein Viertel aus erneuerbaren Energiequellen. Biokraftstoffe umfassen etwa 2,9 % des Energiebedarfs im Transportsektor, wobei weiterhin jedoch 92 % des Energiebedarfs durch Erdöl gedeckt werden.

Bioökonomie als fixer Bestandteil einer dekarbonisierten Wirtschaft

Dekarbonisierung betrifft weit mehr als Strom. Gerade im Wärme-, Kälte- und Transportsektor warten große Herausforderungen. Doch es gilt, noch größer zu denken: Denn die fossilfreie Zukunft geht über das Energiesystem hinaus und betrifft weitere Aspekte wie zum Beispiel die Substitution von ölbasierten Kunststoffen durch nachwachsende Rohstoffe“, so Traupmann. „Demnach muss die Bioökonomie ein fixer Bestandteil einer dekarbonisierten Wirtschaft werden.“ Gerade aus diesem Grund brauche es eine Plattform wie die Österreichische Energieagentur, auf der sich sowohl österreichische als auch internationale Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung auf Basis wissenschaftlicher Fakten austauschen.

Quelle: REN21

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