ÖAMTC-Crashtest:

Elektro-SUVs von VW und Skoda punkten voll

von Moritz Hell

Mit viel Phantasie haben sie die gleiche Zahl im Namen; ganz ohne Phantasie haben sie das gleiche Ergebnis beim ÖAMTC-Crashtest erreicht: Die elektrischen SUVs Skoda Enyaq iV und VW ID.4 lassen mit fünf Sternen kaum Wünsche in Sachen Sicherheit offen. Getestet wurde in den bewährten Kategorien Erwachsenen- und Kindersicherheit, Schutz von Fußgängern und Radfahrern sowie Ausstattung mit Fahrerassistenzsystemen. Das Fazit von Max Lang, Fahrzeugsicherheitsexperte beim Mobilitätsclub: „Der aktuelle Crashtest beweist einmal mehr, welch hohes Sicherheitsniveau moderne Fahrzeuge erreichen können.“ In erster Linie auf den Verbrenner Dacia Sandero/Logan fügte er hinzu: „Leider hat sich aber auch gezeigt, dass noch immer nicht alle Hersteller ihre Fahrzeuge serienmäßig mit den modernsten Systemen ausstatten. Es bleibt also bei unserer Forderung, dass Sicherheit keine Preisfrage sein darf.“ Bei den Tests zeigte sich außerdem, dass der Enyaq iV und der ID.4 die gleichen – kleinen – Probleme haben.

Skoda Enyqa iV

Der Enyaq iV ist ein großer Elektro-SUV, der gute Sicherheit für erwachsene Fahrzeuginsassen und auch Kinder bietet. „Das Verletzungsrisiko war in den Testszenarien gering – lediglich beim Seitenaufprall kann es passieren, dass der Fahrer so weit auf die Beifahrerseite geschleudert wird, dass Gefahr droht“, fasst Lang zusammen. Trotz seiner Größe und seines Gewichts von fast zwei Tonnen hat Skoda das Fahrzeug auch für den Fall eines Crashs mit schwächeren Verkehrsteilnehmern relativ sicher konstruiert: Zwar sind die A-Säulen und Teile der Frontpartie sehr hart und können zu schweren Verletzungen führen – allerdings wurde ein automatisches Notbremssystem installiert, das Fußgänger und Radfahrer in allen möglichen Tag- und Nachtszenarien erkennt und damit eine Kollision verhindert oder zumindest die Folgen abmildern kann. „Einen Schwachpunkt haben wir dennoch entdeckt: Beim Abbiegen funktioniert das System nicht zuverlässig – hier ist definitiv Verbesserungsbedarf gegeben“, stellt der ÖAMTC-Experte klar. Die Ausstattung des Enyaq mit weiteren Fahrerassistenten lässt kaum Wünsche offen: Beispielsweise sind ein Geschwindigkeitsassistent, ein System zur Müdigkeitserkennung des Fahrers und ein Spurhalteassistent serienmäßig an Bord.

VW ID.4

Der ID.4 von VW ist ebenfalls ein SUV und verfügt über ein ähnliches Sicherheitsniveau wie der Skoda Enyaq. „Etwas höher ist beim ID.4 die Gefahr für den Fahrer, beim Seitenaufprall weit in den Beifahrerbereich geschleudert zu werden“, hält der Fahrzeugsicherheitsexperte des Mobilitätsclubs fest. Ansonsten gab es kaum Probleme beim Crashtest, lediglich die Fußgänger- und Radfahrersicherheit könnte höher sein, was auch beim VW-Modell an harten Fahrzeugpartien im Bereich der A-Säulen liegt. „Ausgeglichen wird das wiederum durch Systeme, die schwächere Verkehrsteilnehmer erkennen und eine Kollision verhindern können. Auch der ID.4 hat Probleme, das beim Abbiegen zuverlässig zu schaffen“, so Lang.

Unfallsimulation mit dem Enyaq

… der Enyaq iV von Skoda. (Bilder: ÖAMTC)

Videos vom NCAP-Crashtest
www.öamtc.at

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