EU-Neuwagenmarkt:

Diesel verliert weiter massiv Marktanteile

von Lisa Trummer

Der Absatz von Neuwagen in der EU stieg im Juni dank zusätzlicher Verkaufstage um fünf Prozent. Im ersten Halbjahr kletterte der Neuwagenabsatz in der EU damit insgesamt um knapp 3 Prozent auf einen historischen Höchststand – nie zuvor wurden in der EU so viele Pkw neu zugelassen.

Von den größeren Märkten waren vor allem Schweden (plus 73 Prozent aufgrund bevorstehender Steueränderungen), die Niederlande (16 Prozent), Polen (10 Prozent) und Frankreich (9 Prozent) im Juni wachstumstreibend. Der Absatz in Österreich wuchs mit 7 Prozent überdurchschnittlich stark. Der deutsche Markt entwickelte sich mit einem Plus von 4 Prozent leicht unterdurchschnittlich. Rückläufig waren die Neuzulassungen im Juni hingegen erneut in Großbritannien und Irland mit minus 4 bzw. minus 11 Prozent sowie in Italien, wo der Absatz um 7 Prozent sank.

Die Verkäufe von Elektro- und Hybrid-Fahrzeugen stiegen in der ersten Jahreshälfte in den Top 5 Märkten um ein Drittel, in Deutschland sogar um 64 Prozent, in Österreich um 20 Prozent. Der gemeinsame Marktanteil kletterte von 3,8 auf 5,0 Prozent. Seit Jahresbeginn wurden in den Top-5-Märkten gut 47.000 Elektroautos und gut 260.000 Pkw mit Hybrid-Antrieb neu zugelassen – beide Antriebsformen legten um genau ein Drittel gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu.

Deutschland war im ersten Halbjahr mit gut 17.000 verkauften Einheiten und einem Wachstum von 69 Prozent der größte und am schnellsten wachsende Markt für Elektroautos. In Österreich wurden im ersten Halbjahr gut 3.000 Elektroautos neu zugelassen.

Absatz von Diesel-Pkw weiter stark unter Druck – am stärksten in Großbritannien

Im Juni ging der Absatz von Diesel-Neuwagen erneut kräftig zurück: In den fünf größten Absatzmärkten – Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien – sanken die Diesel-Neuzulassungen um 18 Prozent, im gesamten ersten Halbjahr insgesamt um 17 Prozent. In Österreich schrumpfte der Absatz von Diesel-Neuwagen im Juni um 9 Prozent, im ersten Halbjahr um 16 Prozent.

Am stärksten abwärts ging es in der ersten Jahreshälfte in Großbritannien (um 30 Prozent) Deutschland (20 Prozent) und Spanien (um 19 Prozent), den geringsten Rückgang unter den Top 5 Märkten verzeichnete Italien: Dort sanken die Diesel-Neuzulassungen um sechs Prozent.

Der Anteil von Dieselfahrzeugen am Gesamtabsatz sank im ersten Halbjahr in den Top 5 Märkten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 47 auf 38 Prozent – ein Rückgang um neun Prozentpunkte. Der Marktanteilsverlust fiel in Spanien mit minus 13 Prozent besonders massiv aus. In Österreich sank der Marktanteil um 10 Prozentpunkte auf 41 Prozent.

Der anhaltende Abwärtstrend beim Dieselabsatz und die gleichzeitig stark steigenden Absatzzahlen beim Benzinmotor führen dazu, dass hohe Strafzahlungen wegen der Nichteinhaltung von CO2-Grenzwerten immer wahrscheinlicher werden – zumal der Marktanteil alternativer Antriebe nur leicht steigt.

Weitere Informationen:

www.ey.com/at

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