Industrial Supply:

Weltpremiere im smarten Leichtbau

von Moritz Hell

Der neue ILO1 feiert auf der Hannover Messe seine Weltpremiere. Die ersten vier ILO1 sind bereits mit Straßenzulassung weltweit im Einsatz – die weiterentwickelte Nummer fünf des Konzeptleichtbaufahrzeugs wird von 1. bis 5. April zum ersten Mal einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Der smarte Elektroflitzer aus Baden-Württemberg hätte sich ohne Leichtbau nicht realisieren lassen. Damit ist er das beste Beispiel dafür, dass Leichtbau eine zentrale Enabling-Technologie ist.

Der ILO1 von Emm! Solutions aus Weil der Stadt ist ein Höhepunkt am Gemeinschaftsstand der Leichtbau BW in Halle 5, an dem 14 Unternehmen aus Baden-Württemberg ihre smarten Leichtbaulösungen präsentieren.

Ohne Leichtbau kein ILO1 – so einfach lässt sich die Entstehung dieses Autos zusammenfassen. Denn um in der Fahrzeugklasse L7e für Leichtelektromobile zu bleiben, durfte der Flitzer ohne Batterie nicht schwerer als 450 Kilogramm werden. Und deshalb steckt im ILO1 ganz viel Leichtbau. „Leichtbau ist eines der Fokusthemen auf der Hannover Messe 2019“, sagt Olaf Daebler, Global Director Industrial Supply im Team der Hannover Messe. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem ILO1 ein Exponat in Halle 5 haben, das eindrucksvoll das Potenzial von Leichtbau verdeutlicht.“

Die Herausforderungen an die Mobilität der Zukunft erfordern immer wieder neue und sich permanent optimierende Transportsysteme. Der ILO1 der Firma Emm! Solutions zielt genau auf diese dynamischen Anforderungen des vor allem autonomen Fahrens ab. Aktuell sind bereits vier ILO1 mit Straßenzulassung unterwegs. Nummer fünf steht in den Startlöchern: Im Vergleich zu seinen Vorgängermodellen wird dieses Fahrzeug über weitere Verbesserungen und damit – auch im Vergleich zu den großen Automobilherstellern – über das technisch modernste Leistungsspektrum verfügen.

„Derzeit kann der ILO1 im Testgelände einen Fahrauftrag annehmen, hochautomatisiert Routen abfahren, eigenständig und mit externen Informationen Objekte erkennen, Verkehrszeichen und Ampeln verarbeiten, an einer Haltestelle eine Person aufnehmen und an einem bestimmten Punkt wieder absetzen“, sagt Armin Müller, Geschäftsführer und Gründer von Emm! Solutions. Der ILO1 zeichne sich vor allem dadurch aus, dass er koordiniert, geshared, hochautomatisiert, leicht, raumsparend und emissionsfrei sowie damit ideal für den Verkehr der Zukunft in Städten geeignet ist. An Bord verfügt der ILO1 über alle notwendigen Systeme für eine hochautomatisierte Fahrt. Dazu gehören Lokalisierungs-, Radar-, Kamera- und Lidar-Systeme sowie eine Verbindung zur Infrastruktur der Umgebung. „Wir sind davon überzeugt, dass wir mit dem ILO1 Nr. 5 der Entwicklung neuer gesellschaftlicher und umweltverträglicher Transportsysteme ganz neue und richtungsweisende Impulse geben werden“, so Müller.

Leichtbau hat einen entscheidenden Anteil daran. Die Außenhaut des ILO1 etwa besteht aus einem sehr dünnen CFK-Laminat, viele Teile wurden per Metall- und Kunststoff-3D-Druck hergestellt.

Dank digitaler Entwicklungskette schneller am Markt

Ein weiterer Clou bei der Entstehung des ILO: Durch den Einsatz einer digitalen Prozesskette konnte der Prototyp für den ILO1 innerhalb von nur vier Monaten entwickelt und gebaut werden. Die Accelerated Innovation GmbH ist ebenfalls eines der Unternehmen, die rund um den ILO1 am Gemeinschaftsstand »Leichtbau aus Baden-Württemberg« ihre Leichtbaulösungen präsentieren. Das Start-up bietet eine Plattform an, mit der Unternehmen die Vorteile einer komplett digitalisierten Entwicklungskette für sich nutzen können. Dadurch lassen sich Produkte viel schneller entwickeln und optimieren.

„Die komplexen Simulationen und Rückkopplungsschleifen im Leichtbau gehen nur digital. Mit einer komplett digitalisierten Prozesskette kann man das volle Optimierungspotenzial bei der Produktentwicklung heben – so werden Bauteile und Produkte nicht nur leichter, sondern auch effizienter und somit besser“, sagt Dr. Wolfgang Seeliger, Geschäftsführer der Leichtbau BW, die den Stand zusammen mit Baden-Württemberg International (bw-i) organisiert. „Wir sehen dabei vor allem das Dreieck zwischen Leichtbau, Digitalisierung und additiver Fertigung, das insgesamt zu einem erheblichen Mehrwert führt.“

Leichtbau spielt auf der Hannover Messe eine große Rolle. Anwender aller Branchen treffen in Hannover auf Fachleute, die ihnen zeigen, wie sie ihre Produkte durch Leichtbau verbessern können. Mehr als 100 Unternehmen und Verbände auf der gesamten Hannover Messe präsentieren intelligente Leichtbaulösungen. Die zentrale Anlaufstelle für das Thema Leichtbau findet sich im Bereich Industrial Supply mit der Integrated Lightweight Plaza in Halle 5. Im Forum Industrial Supply steht der Vormittag am Messedienstag ganz im Zeichen des Leichtbaus. Unter der Überschrift »Leichtbau als Enabler der Mobilität von morgen« stellt die VDMA-Arbeitsgruppe Hybride Leichtbau Technologien ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine. Ein Höhepunkt ist am Dienstagnachmittag der erste Leichtbaugipfel der Bundesregierung auf der Messe. Er wird vom Bundeswirtschaftsministerium veranstaltet. Führende Experten aus Politik, Wirtschaft und Industrie diskutieren beim 1. Lightweighting Summit über Bedeutung, Wettbewerbssituation sowie eine Strategie zum Ausbau der Schlüsseltechnologie Leichtbau.

Quelle: Hannover Messe

www.ilo-mobility.com

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