Umweltschonend hergestellte E-Autos:

Volkswagen startet Produktion in zwei chinesischen Werken

von Moritz Hell

Volkswagen läutet in China eine neue Ära der E-Mobilität ein. Vor drei Wochen wurden mit dem ID.4 Crozz von FAW-Volkswagen und dem ID.4 X von SAIC Volkswagen die ersten beiden China-spezifischen Modelle der neuen, vollelektrischen ID-Familie auf Basis des Modularen Elektrifizierungsbaukastens (MEB) vorgestellt. Marktstart ist Anfang 2021. Nun hat die Produktion der beiden Modelle in den MEB-Werken Foshan und Anting begonnen. Zusammen haben die Werke eine maximale Gesamtkapazität von 600.000 Einheiten pro Jahr. Damit kann Volkswagen den Anteil elektrischer Fahrzeuge am Gesamtabsatz bis 2025 auf 35 Prozent erhöhen. Bis 2023 wird Volkswagen in China acht Modelle der ID-Familie anbieten. China ist der größte Markt der Welt für elektrische Fahrzeuge und spielt eine zentrale Rolle in der globalen E-Mobilitätsstrategie des Volkswagen Konzerns.

„Unsere ID-Familie, wird die Branche verändern und den E-Auto-Markt revolutionieren“, meint Dr. Stephan Wöllenstein, CEO der Volkswagen-Group China. „Der MEB bietet eine einmalige Vielseitigkeit und ist eine unglaublich flexible Plattform für die Fahrzeugproduktion. Dadurch können wir eine breite Palette hochattraktiver Elektromodelle anbieten, von kompakten Stadtautos bis hin zu geräumigen Bussen oder SUVs.“ Den Produktionsstart der ersten beiden MEB-Werke in China nennt der Geschäftsführer „einen echten Meilenstein“,  „der die E-Mobilität zum Mainstream machen wird, indem hochwertige E-Autos für viele Menschen erschwinglich werden.“

Standardisierung für effizienten Anlauf

Das MEB-Werk in Anting ist das erste neugebaute MEB-Werk des Volkswagen-Konzerns überhaupt, das ausschließlich auf die Herstellung von rein elektrischen Fahrzeugen ausgerichtet ist. Durch Standardisierungsmaßnahmen wurden die Investitionen in die Infrastruktur im Vergleich zu bisherigen Automobilwerken um 5 Prozent reduziert, trotz kostenintensiver standortspezifischer Anforderungen. Das Werk setzt zudem allerneueste Produktionstechnologien ein, etwa das konzernweit schnellste Laserschweißverfahren und einen vollautomatischen Cockpit-Einbau.

Die Produktionsstätte in Foshan.

Das Werk in Foshan wurde auf dem Gelände der ursprünglichen Produktionsanlage als eines der flexibelsten Werke im globalen Produktionsnetzwerk umgestaltet. Dort können künftig sowohl konventionelle Modelle mit Verbrennungsmotor als auch rein elektrische MEB-Modelle auf einer gemeinsamen Produktionslinie gebaut werden. Ein hochflexibles Setup ermöglicht zudem die gleichzeitige Produktion von 6 bis 8 MEB-Modellen. Mit mehr als 1.200 Robotern im Karosseriebau und einem Automatisierungsgrad von annähernd 100 Prozent in der Lackiererei gehört Foshan zu den produktivsten Werken Chinas. Beide Projekte wurden im zweiten Halbjahr 2018 begonnen und innerhalb von zwei Jahren vollständig bis zur Serienproduktion gebracht.

Klimafreundliche Fahrzeugproduktion

Im Werk Anting wurden 28 energiesparende und umweltfreundliche Maßnahmen umgesetzt, darunter eine Solaranlage, verbesserte Wärmetauschersysteme, intelligente Lichtsteuerung Abfallmanagement sowie Regenwasserrecycling. Dadurch konnten Energieverbrauch, Wasserverbrauch, Kohlendioxidabfälle, flüchtige organische Verbindungen (VOCs) und allgemeiner Abfall im Vergleich zu vergleichbaren Fahrzeugwerken laut Volkswagen um jeweils 20 Prozent reduziert werden.

In Foshan werden alle MEB-Fahrzeuge mit erneuerbarer Energie produziert, wodurch der Produktionsprozess CO2-neutral wird. Darüber hinaus wurde eine 200.000 Quadratmeter große Solaranlage installiert, die eine Spitzenleistung von 8,2 Megawatt und eine Gesamtmenge von 9.000 Megawattstunden pro Jahr an erneuerbarer Energie liefert. Dies führt zu einer Einsparung von 7.900 Tonnen CO2 pro Jahr. Durch ein Wasserrecyclingsystem werden zudem 44 Prozent des im Produktionsprozess verwendeten Wassers wiederverwertet. Seit 2018 hat die Fabrik in Foshan neun nationale Umweltpreise für grüne und energiesparende Produktionsmethoden erhalten.

www.volkswagen.at

Ähnliche Artikel

Hinterlassen Sie einen Kommentar

* Zur Speicherung Ihres Namens und Ihrer E-Mailadresse klicken Sie bitte oben. Durch Absenden Ihres Kommentars stimmen Sie der möglichen Veröffentlichung zu.

789