Gleich zwei Innovationen stecken in einem neuen Terahertz-Sensor, den Forscher an der Chalmers University of Technology entwickelt haben. Er basiert auf Transistoren aus Graphen, einer Matte aus bienenwabenartig angeordneten Kohlenstoffatomen und ist flexibel, sodass er sich beispielsweise in Kleidungsstücke integrieren lässt. Außerdem sind die Sensoren durchsichtig und stören optisch nicht.
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Terahertz-Sensoren erfassen elektromagnetische Wellen mit Frequenzen zwischen 100 und 10.000 Gigahertz. Diese Wellen sind am besten bekannt aus den umstrittenen Nacktscannern, die durch die Kleidung hindurchsehen. Sie machen alles sichtbar, was Menschen am Körper versteckt haben, beispielsweise nicht-metallische Waffen, die von normalen Körperscannern nicht bemerkt werden. Terahertz-Wellen können auch als Träger für Informationen genutzt werden. Sie ermöglichen eine vielfach größere Bandbreite als heute genutzte Frequenzen, können also weit mehr Informationen gleichzeitig übertragen. 100 Gigabit pro Sekunde sind möglich. Verglichen mit dem Mobilfunkstandard 4G, bei dem 10 Megabit pro Sekunde möglich sind, ist das um ein Vielfaches mehr.
Terahertz-Sensoren sind trotz jahrelanger Forschungsarbeit noch immer sehr groß und teuer in der Herstellung. Das schwedische Team unter der Leitung von Jan Stake, der das Labor für Terahertz- und Millimeterwellen führt, hat jetzt den Weg hin zu einer massenhaften Anwendung dieser Technik geebnet, da sich die Sensoren zu niedrigen Kosten herstellen lassen. Einer Massennutzung steht damit nichts mehr im Weg.
Einsatz für autonomes Fahren
Einsetzbar sind die neuen Systeme unter anderem als Kameras in autonom fahrenden Autos. Da dieses System eine bessere Durchdringung als sichtbares Licht und Infrarot sowie eine höhere Auflösung als Mikrowellen hat, bringt es vor allem bei schlechten Sichtverhältnissen Vorteile. Damit wird die Sicht durch Regen, Schnee oder Nebel ermöglicht. Auch für Abstandssensoren ergeben sich dadurch interessante Anwendungsbereiche. Die Entwicklung wurde finanziell im Rahmen der Graphen-Flaggschiff-Initiative der EU gefördert. Sie stellt seit 2016 über mehrere Jahre insgesamt eine Mrd. Euro für die Graphen-Forschung zur Verfügung.
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Quelle: pressetext.com