Die Umweltbilanz des EQC 400 4matic:

Nachhaltigkeit beim Autokauf

von David Lodahl

Erst eine Betrachtung des gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeuges ergibt ein realistisches Bild z.B. über seinen CO2-Fußabdruck. Mercedes-Benz führt diesen sogenannten Umweltcheck, der alle Umweltaspekte im Detail betrachtet, bereits seit 2005 regelmäßig durch. Der Berechnung zugrunde liegt eine Fahrtstrecke je nach Segment von 150.000 bis 300.000 Kilometern. Beim EQC sind es 200.000 Kilometer. Elektrofahrzeuge können die in der Produktion zunächst oft höheren CO2-Emissionen im anschließenden Fahrbetrieb je nach Stromquelle kompensieren. Gelingt es, Elektrofahrzeuge nur mit regenerativen Energien zu betreiben, schrumpfen die CO2-Emissionen über den Lebenszyklus betrachtet um bis zu 70 Prozent gegenüber Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor.

Stromerzeugung in Österreich mit effizientem Erzeugungsmix

Der Erzeugungsmix der österreichischen Kraftwerke ist durch erneuerbare Energien und insbesondere durch saubere Wasserkraft gekennzeichnet. Ergänzt wird der flexible Mix durch hocheffiziente thermische Kraftwerke. Durch diesen effizienten Erzeugungsmix gehört heimischer Strom im Europavergleich zu jenen Ländern mit den geringsten Emissionen pro Kilowattstunde. Die Wasserkraft ist mit einem Anteil von 56 Prozent die bedeutendste Quelle für Strom aus Österreich. Die zweite Säule des flexiblen österreichischen Energiemix sind die thermischen Kraftwerke mit einem Anteil von 28 Prozent. Immer größere Bedeutung kommt einer steigenden Anzahl an Erzeugungsanlagen zu, die Strom auf Basis neuer erneuerbarer Energien wie Wind, Photovoltaik oder Geothermie erzeugen. Im EU-Vergleich liegt die heimische E-Wirtschaft unangefochten an der Spitze.

Ziel: CO2-neutral aus dem Werk

Unter sonst gleichen Voraussetzungen entsteht bei der Herstellung von Elektrofahrzeugen im Vergleich zur Produktion von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor mehr CO2, weil insbesondere zur Batteriezellenproduktion viel Energie benötigt wird. Umso wichtiger ist daher perspektivisch der Bezug CO2-neutraler Energie für die Produktion. Mercedes-Benz will dies schon ab 2022 erreichen. Bis dahin sollen alle europäischen Werke CO2-neutral produzieren. Ein Schritt auf diesem Weg ist in Deutschland Strom, der aus heimischen Windkraftanlagen stammt, deren Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) nach 2020 ausläuft. Diesen bezieht Mercedes-Benz als erster industrieller Großkunde. Damit sichert das Unternehmen den langfristigen Weiterbetrieb dieser norddeutschen Windräder. Genutzt werden soll der grüne Strom aus den Windparks unter anderem für die Produktion des EQC im Mercedes-Benz Werk Bremen sowie für die Batterieproduktion am Standort der Deutschen Accumotive im sächsischen Kamenz. Im Kundencenter Bremen werden die EQC vor der Übergabe an Selbstabholer zudem mit Solarenergie geladen.

CO2-neutrale Fahrt voraus

Bei Elektrofahrzeugen fallen unter anderem auf Grund der aufwändigen Batterieproduktion ca. 51 Prozent der CO2-Emissionen des gesamten Lebenszyklus an. In der Nutzungsphase sind es noch etwa 49 Prozent, bei der Verwendung von EU-Strom für den Fahrbetrieb sowohl in der Produktions- als auch in der Nutzungsphase ist es daher entscheidend, wie der Strom produziert wird.

Die CO2-neutrale Produktion in den eigenen europäischen Werken strebt Mercedes-Benz ab 2022 an. In der Nutzungsphase kann der Fahrer sogar schon heute unmittelbar beeinflussen, wie die Bilanz seines Elektrofahrzeugs aussieht – je nachdem, welchen Strom er tankt. Entsprechend fällt auch die Umweltbilanz, insbesondere die CO2 -Bilanz, bei einer konkreten Betrachtung des gesamten Lebenszyklus des Mercedes-Benz EQC mit einer Laufleistung von 200.000 Kilometern aus. Aktuell werden bei seiner Herstellung 16,4 Tonnen CO2 emittiert. Erfolgt das Laden seiner Batterien mit dem EU-Strom-Mix, kommen weitere 16 Tonnen hinzu. Insgesamt liegt die emittierte CO2-Menge dann bei 32,4 Tonnen. Wird der Fahrstrom jedoch regenerativ gewonnen, werden im Lebenszyklus (Pkw-Herstellung, Fahrstrom-Verbrauch, End of Life) des EQC nur noch weitere 0,7 Tonnen CO2 zusätzlich zur Herstellung emittiert. Die CO2-Gesamtemissionen liegen dann bei 17,1 Tonnen CO2: Mit der Nutzung sauberen Stroms zum Laden der Batterien kann beim EQC der CO2-Fußabdruck nahezu halbiert werden.

Bei der Betrachtung der Energiebilanz spielen ähnliche Faktoren eine Rolle. Denn die Effizienz der Stromherstellung unterscheidet sich deutlich je nach eingesetzter Primärenergiequelle. Entsprechend ändert sich der energetische Ressourceneinsatz. Bei dessen Berechnung wurde die Energieerzeugung und damit der Primärenergieverbrauch zum Betrieb des Fahrzeugs variiert (EU-Strom-Mix bzw. Strom aus Wasserkraft), der Energieverbrauch von EQC Herstellung und End of Life bleibt dagegen unverändert. Und auch hier ist das Ergebnis ein ähnliches: Regenerativer Strom im Fahrbetrieb senkt in Summe die Energiebilanz des EQC von 722 auf 478 Gigajoule – also eine Energieersparnis von rund 34 Prozent.

Verantwortungsbewusster Umgang mit Ressourcen: Materialeinsatz und Recycling

Beim 360°-Umweltcheck geht es aber nicht nur um CO2-Emissionen und Energiebedarf: Um die Umweltverträglichkeit eines Fahrzeugs bewerten zu können, betrachten die Experten alle Emissionen und den Ressourceneinsatz und -verbrauch über den gesamten Lebenszyklus hinweg.

Die spezifischen Antriebskomponenten des EQC führen in der Herstellung zu einem höheren Material- und auch zu einem höheren Energieeinsatz im Vergleich zum konventionellen Verbrennerfahrzeug. Durch den Entfall von Verbrennungsmotor, Getriebe und der Motor-/Getriebe-Peripherie reduziert sich der Stahl-/Eisenwerkstoffanteil. Im Gegenzug steigen die Werkstoffanteile der Leichtmetalle, Polymere und sonstigen Metalle an.

Die Umweltbilanz des EQC 400 4MATIC
(Bild: Daimler AG)
Die Umweltbilanz des EQC 400 4MATIC
(Bild: Daimler AG)
Die Umweltbilanz des EQC 400 4MATIC
(Bild: Daimler AG)

Quelle: Mercedes Benz Österreich GmbH

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