11. Berliner Automobildialog:

Mobilität per Smartphone organisieren

von David Lodahl

Intelligente digitale und vernetzte Systeme werden die Organisation der individuellen Mobilität verändern. Das war eine Erkenntnis des 11. Berliner Automobildialogs, den der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) veranstaltete.

Auf Einladung von Dr. Christoph Konrad, dem Leiter des ZDK-Hauptstadtbüros, betonte Dr. Weert Canzler vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, dass sich im Verkehrssektor bei der Reduzierung des Treibhausgases CO2 in den vergangenen 25 Jahren nichts Wesentliches getan habe – im Gegensatz zu Industrie und Handel. Wenn die Klimaziele von Paris nicht erreicht würden, drohten Strafzahlungen in Milliardenhöhe. Daher sei der Ausbau der E-Mobilität notwendig, aber nur dann sinnvoll, wenn die Energie aus erneuerbaren Quellen komme. Bis zum Jahr 2030 solle diese Quote in Deutschland bei 65 Prozent liegen.

Die Menschen würden ihre individuelle Mobilität laut Canzler immer häufiger über das Smartphone organisieren wollen. Dafür sei eine intelligente Vernetzung der verschiedenen Verkehrsträger per App unabdingbar.

Bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) soll die komplette Dienstwagenflotte bis 2025 elektrifiziert werden. Auch bei den Omnibussen werde nach den Worten von Heinrich Coenen, BVG-Stabsabteilung Geschäftsentwicklung, umgesteuert mit den ersten 30 E-Bussen. Insgesamt sind rund 1 400 BVG-Busse im Einsatz. Auf dem Campus Charité Mitte erprobt das Unternehmen automatisiertes Fahren mit vier elektrisch angetriebenen fahrerlosen Minibussen. Hohes Potenzial für Mobilitätskonzepte sieht Coenen in den Randgebieten von Ballungszentren wie Berlin, um Bewohner an den ÖPNV anzubinden. Auch die Mercedes-Benz-Händler sehen sich als Mobilitätsanbieter, wie Stefan Ax, Geschäftsführer des Verbands der Mercedes-Benz Vertreter e.V. (VMB), betonte. So werde für die Kunden Ersatzmobilität in verschiedener Form sichergestellt und mit flexiblen Leasingangeboten auf deren Wünsche eingegangen. In Zukunft werde das Kundeninteresse an differenzierten Mobilitätsangeboten zunehmen. Darauf müssten sich die Autohäuser einstellen, etwa durch die Kooperation mit anderen Partnern. Noch wichtiger werde die Positionierung des Autohauses als Eigenmarke gegenüber den Kunden. Letztendlich sei und bleibe das Auto jedoch für viele Menschen ein wichtiger emotionaler Faktor und nicht nur Mittel zum Zweck.

Das Geschäftsmodell der Cluno GmbH in München erläuterte Dr. Konrad in Abwesenheit von dessen Mitbegründer und Geschäftsführer Nico Polleti. Das Start-up biete Mobilität im Abo. Man mietet ein Auto für mindestens sechs Monate, die Monatsrate deckt bis auf den Kraftstoff alle Kosten ab. Die Fahrzeuge bezieht Cluno über den Automobilhandel.

Quelle: Presseportal

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