Verband der Automobilindustrie empfiehlt:

Ladenetz für E-Fahrzeuge schneller ausbauen

von Oliver Kube
Foto: © Pixabay

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) bemängelt eine unzureichende Geschwindigkeit beim Ausbau der Ladeinfrastruktur (Wallboxen) für Elektroautos in Deutschland. In einem Positionspapier zum Masterplan Ladeinfrastruktur der Bundesregierung empfiehlt der VDA etwa eine »Booster-Förderung« von 5 Milliarden Euro bis 2025 und bezieht Stellung zum bidirektionalen Laden.

Die Elektromobilität in Deutschland wächst rasant, der Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos und -nutzfahrzeuge hinkt hinterher. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr erarbeitet derzeit einen Masterplan Ladeinfrastruktur, einen Aktionsplan mit Maßnahmen zum Ausbau der öffentlichen und privaten Ladeinfrastruktur in Deutschland. Dazu hat der Verband der Automobilindustrie (VDA) mit einem Positionspapier »Masterplan Ladeinfrastruktur 2.0 – Empfehlungen der Automobilindustrie« Stellung bezogen.

Flächendeckende Ladeinfrastruktur ist Schlüssel für den Erfolg der Elektromobilität

Entscheidend ist laut VDA ein proportionaler Verlauf der Ausbaugeschwindigkeit der Ladeinfrastruktur zum Hochlauf der Elektromobilität. Zudem solle der Ausbau dem Bedarf um zwei Jahre vorauseilen. Das sei notwendig, um das bestehende Defizit der Infrastruktur aufzuholen und bei den Verbrauchern das Vertrauen in eine verlässliche und ausreichende Ladestruktur aufzubauen. Zentral dafür sei ein konsequentes Monitoring des Ausbauziels von 1 Million Ladepunkten bis 2030. „Eine flächendeckende und leistungsfähige Ladeinfrastruktur ist und bleibt der Schlüssel für den Erfolg der E-Mobilität – das gilt im Pkw-Bereich ebenso wie bei den Nutzfahrzeugen“, erklärt VDA-Präsidentin Hildegard Müller. Auch der Aufbau eines Ladenetzes für Lkw geht laut VDA nur im Schneckentempo voran, insbesondere im Verhältnis zur Zielvorgabe der Bundesregierung. Diese sieht vor, dass der elektrische Fahrleistungsanteil mittelschwerer und schwerer Lkw bis 2030 bei über 30 Prozent liegen soll.

VDA fordert zusätzliche 5 Milliarden für Ladeinfrastruktur-Ausbau bis 2025

Der VDA empfiehlt der Ampel-Koalition unter anderem eine »Booster-Förderung« von 5 Milliarden Euro für den Ausbau der öffentlichen und privaten Ladeinfrastruktur bis 2025, eine erweiterte Förderung der Ladeinfrastruktur im gewerblichen Bereich und eine Neuauflage des Wallboxen-Programms zur Förderung privater Ladepunkte zu Hause. Öffentliche Ladepunkte müssen laut VDA verlässlich, schnell und komfortabel erreichbar sein und eine gute Flächenabdeckung gewährleisten. Für Lkw rät der VDA zum Aufbau von Ladeinfrastruktur an den Fernverkehrsachsen mit Hochleistungsladepunkten.

Ergänzend zum Ausbau des Netzes und der Ladeinfrastruktur rät der VDA der Regierung, die notwendigen Voraussetzungen für bidirektionales Laden (Vehicle to Grid) zu schaffen, um so das Netz zu entlasten. Dazu gehöre etwa die Einführung dynamischer Netzentgelte zur Vermeidung von Lastspitzen, ein Rechtsrahmen für bidirektionales Laden sowie die Erhöhung der Effizienz der Übertragungsnetze.

Mehr Informationen unter: www.vda.de

Das Positionspapier gibt es hier als PDF zum Download.

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