Als erste Betriebsstätte von Škoda:

Fertigung im Werk Vrchlabí quasi CO2-neutral

von Moritz Hell

Elektroautos sind im Betrieb emissionsfrei. Für viele von deren Produktionsstätten gilt das noch nicht. Auf Škodas Fertigungsstandort Vrchlabí im Norden Tschechiens trifft es aber fast zu hundert Prozent zu. Als weltweit erster Fertigungsstandort von Škoda Auto wird dort seit Ende des Jahres 2020 CO2-neutral produziert.

Um dieses Ziel zu erreichen, senkte der Automobilhersteller den Energieverbrauch konsequent und stieg auf erneuerbare Energien um. Auf diese Weise konnte das Unternehmen die CO2-Emissionen am Standort von jährlich 45.000 Tonnen auf aktuell 3.000 Tonnen reduzieren. Verbliebene Emissionen werden mittels Kompensationsmaßnahmen und entsprechenden Zertifikaten ausgeglichen. Auf diese Weise unterstützt Škoda Klimaschutzprojekte wie beispielsweise die Produktion erneuerbarer Energie in Indien oder den Schutz von Regenwaldflächen. Am Standort Vrchlabí fertigt Škoda seit 2012 das automatische 7-Gang-Direktschaltgetriebe (DSG) DQ200. Täglich entstehen hier 2.300 Einheiten, 2019 wurde das dreimillionste DQ200-Getriebe produziert.

Miroslav Kroupa, Leiter Markensteuerung bei Škoda, betont: „Als Automobilhersteller tragen wir eine besondere Verantwortung für den Umwelt- und Klimaschutz. Mit der CO2-Neutralität unseres Hightech-Standorts Vrchlabí geben wir die Richtung vor und zeigen, wohin der Weg in den Bereichen Umweltverträglichkeit und Energieeffizienz bei uns führt.“

90 Prozent der Energie aus regenerativen Quellen und effizientere Nutzung von Energie

In Vrchlabí stammten im vergangenen Jahr 41.500 MWh von 47.000 MWh insgesamt benötigter Energie aus regenerativen Quellen, das entspricht einem Anteil von rund 90 Prozent. Nicht mehr eingerechnet sind dabei 2.000 MWh Wärmeenergie und 1.500 MWh Elektrizität: Diese Mengen ließen sich im vergangenen Jahr dank eines effektiven Energiemanagements einsparen. Man schloss ungenutzte Heizungskreisläufe, führte eine intelligente, energieeffiziente Regulierung der Raumtemperatur ein und sorgte für eine spezielle Steuerung des Zuluftstroms. Zudem koppelte man die Beleuchtung zahlreicher Räume an die Betriebszeiten.

Bereits seit Anfang 2019 werden im Werk Vrchlabí sämtliche Abfälle aus dem Produktionsprozess stofflich oder thermisch wiederverwertet – seit Beginn des Jahres 2020 gilt das für alle Produktionsstätten des Automobilherstellers. Seit diesem Jahr nutzt Škoda in Vrchlabí CO2-neutrales Methan aus Biogasanlagen anstelle von Erdgas.

Škoda Auto investiert auch an weiteren Standorten in den Klimaschutz: Unter anderem ging im indischen Werk Pune Ende 2019 eine der größten Solar-Dachanlagen Indiens in Betrieb. Im Stammwerk Mladá Boleslav entsteht die größte Photovoltaik-Dachanlage Tschechiens. Im dortigen Heizkraftwerk werden bereits heute 30 Prozent des zur Stromerzeugung nötigen Brennmaterials aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen, bis zum Ende des Jahrzehnts sollen ausschließlich CO2-neutrale Biomasse und Biogas zum Einsatz kommen. Als weitere Maßnahme plant Škoda, bis zum Jahr 2030 die Emissionen aus Kühlmitteln und Firmenfahrzeugen weiter zu reduzieren.

Darüber hinaus strebt Škoda an, die Emissionen seiner Fahrzeugflotte bis 2030 im Vergleich zum Jahr 2020 um mehr als 50 Prozent zu reduzieren und plant, je nach Marktentwicklung, einen Anteil vollelektrischer Modelle in Europa von 50 bis 70 Prozent. Bis 2030 wird das Unternehmen sein Produktportfolio um mindestens drei weitere rein elektrische Modelle ergänzen.

Zudem setzt sich das Unternehmen aus dem Volkswagen-Konzern intensiv für die Wiederaufforstung ein. So pflanzt der Automobilhersteller seit 2007 für jedes in Tschechien verkaufte Fahrzeug einen Baum – bis Ende dieses Jahres werden es insgesamt mehr als eine Million sein. Auch auf dem Gelände der drei tschechischen Werke tragen mehr als 1.400 Bäume und über 27.000 m2 Hecken und Sträucher zum Klimaschutz bei und bieten Lebensraum für Insekten und andere Tiere.

Das Getriebewerk in Vrchlabí soll nicht das einzige CO2-neutrale Škoda-Werk bleiben: Die Standorte Mladá Boleslav und Kvasiny sollen künfitg auch nach diesem Prinzip betrieben werden.

www.skoda.at

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