Deutsch-französisches Abkommen:

Deutschland setzt eine Milliarde auf Batterien

von Moritz Hell

Berlin – Ein deutsch-französisches Abkommen über die Produktion von Batteriezellen, das von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und seinem französischen Amtskollegen Bruno Le Maire unterzeichnet wurde, könnte den Weg für eine Milliarde Euro EU-Mittel für die Produktion von großen Batteriezellen in Deutschland ebnen.

Die Bundesregierung hat der Erklärung zufolge den Betrag zur Förderung der Entwicklung der Batteriezellenproduktion in Deutschland bereits reserviert, hofft aber, dass Projektvorschläge innerhalb der Branche als wichtiges Projekt von gemeinsamem europäischem Interesse (IPCEI, englisch »Important Project of Common European Interest«) gelten, das ihnen Zugang zum eine Milliarde Euro beinhaltenden IPCEI-Fonds verschaffen würde.

„Die Seiten sind zu folgendem Verständnis gekommen: Ziel einer deutsch-französischen Zusammenarbeit ist es, die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Plattformen im Bereich der Batteriezellenproduktion und entlang der Wertschöpfungskette, von den Rohstofflieferanten bis zu den Automobilherstellern, mit klaren Verpflichtungen der Parteien zu unterstützen“, heißt es in der Erklärung. „Spezifische Bereiche der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich umfassen unter anderem industrielle Aspekte der Herstellung von Batteriezellen und verwandten Technologien, europäische Regulierungsfragen wie die Politik der staatlichen Beihilfen (insbesondere im Hinblick auf IPCEI und die Zusammenarbeit innerhalb der Europäischen Batterieallianz)“.

„Diese Technologie ist entscheidend für die Zukunftsstrategie des Technologiestandorts Deutschland“, sagte Robert Herrmann, CEO der Bundeswirtschaftsförderung Germany Trade & Invest (GTAI). „Synergie und Investitionen zwischen den Industrienationen sind entscheidend für einen besseren technologischen Fortschritt, weshalb die Unterzeichnung einer solchen Erklärung mit Frankreich unter dem Dach der EU ein großer Schritt nach vorn ist.“

Das IPCEI wird bereits eine Milliarde Euro für deutsche Projekte zur Forschung und Entwicklung bereitstellen, nachdem eine Entscheidung der Europäischen Kommission zur Förderung der Mikroelektronik im Rahmen des IPCEI den Weg für deutsche Unternehmen geebnet hat, Zugang zu einer Milliarde Euro Fördermitteln des Bundes für Forschung und Entwicklung zu erhalten.

Nach einem Jahr, in dem der deutsche Halbleitermarkt um acht Prozent wuchs – vor allem durch die zunehmende Aktivität in der Automobilindustrie – ist die Nachricht eine willkommene Pause für Forschungseinrichtungen, die immer mehr Mikrobauteile benötigen. Bereiche wie künstliche Intelligenz, Datensicherheit, Industrie 4.0, das 5G-Netz und die weitere Entwicklung des autonomen Fahrens werden alle von den zusätzlichen Mitteln profitieren.

„Deutschland ist strategisch besonders auf zukunftsorientierte Branchen wie autonomes Fahren und künstliche Intelligenz ausgerichtet und in der Produktion und Forschung von Automobil- und Industriehalbleitern bestens gerüstet“, sagt Max Milbredt, Senior Manager Electronics bei GTAI. „Deutschland ist bereits der wichtigste europäische Produktionsstandort für Halbleiter, so dass weitere Investitionen und Fördermittel in Einrichtungen wie der Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland zeigen, dass der Standort Deutschland für die Industrie weiterhin von hoher Relevanz sein wird“.

Link zur Deklaration
Quelle: www.presseportal.de

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