Silent Air Taxi:

Der Weg zum leisen Fliegen

von David Lodahl

Vier Jahre Vorbereitung, zahlreiche Patentanmeldungen, mehrere strategische Kooperationen und die Gründung der e.SAT GmbH, ein Hersteller von elektrohybriden Flugzeugen, führen zu der nächsten Aachener Erfindung für die umweltfreundliche Mobilität von morgen. Vor mehr als 100 Gästen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik stellten die e.SAT GmbH, die RWTH Aachen University, der RWTH Aachen Campus und die FH Aachen erstmals ihr futuristisches Modell des Kleinflugzeuges Silent Air Taxi vor. Durch seinen einzigartigen elektro-hybriden Antrieb und das strömungsmechanisch optimale Boxwingkonzept kann dieses Flugtaxi kostengünstig die klassischen Hauptverkehrsträger entlasten und individuelle Reisezeiten signifikant reduzieren.

Der Flugplatz Aachen-Merzbrück wird mit Hilfe der Landesregierung Nordrhein-Westfalen zum Forschungsflugplatz weiterentwickelt, um das Silent Air Taxi dort zur Serienreife entwickeln und produzieren zu können. Bis zur Inbetriebnahme des Silent Air Taxis 2024 treibt das starke Partnernetzwerk auf dem RWTH Aachen Campus die technische Entwicklung gemeinsam voran und bereitet den Erstflug für 2022 vor. Armin Laschet, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, erläuterte auf der Veranstaltung einleitend die Bedeutung dieser Entwicklung für sein Bundesland. Sein persönlicher Eindruck über dieses wegweisende Projekt: „Umweltfreundliche und bezahlbare Flugtaxis können zur Mobilität in unseren Ballungszentren einen wichtigen Beitrag leisten. Das Silent Air Taxi, ein leises und emissionsarmes Hybrid-Kleinflugzeug, ist die nächste Innovation alternativer und klimaschonender Mobilitätslösungen »made in Nordrhein-Westfalen«. Es ist immer wieder beeindruckend, wie hier am Forschungsstandort Aachen Akteure aus Wissenschaft und Wirtschaft Hand in Hand aus futuristischen Visionen konkrete, alltagstaugliche Technologien für eine nachhaltige Mobilität entwickeln. So wird wissenschaftliche Exzellenz in industrielle Produktion umgesetzt.

Das Silent Air Taxi

Das Kleinflugzeug fliegt mit einem Piloten und vier Passagieren bis zu 1.000 km weit mit einer Reisegeschwindigkeit von mehr als 300 km/h. Es benötigt nur eine Start- und Landebahn von maximal 400 m Länge und kann damit 95 Prozent aller deutschen Flughäfen und -plätze anfliegen. 80 Prozent der Bevölkerung in Deutschland wohnt in einem Radius von 25 km zu einem Flugplatz. Beim Start ist das Silent Air Taxi so leise, dass es schon im Abstand von 100 Metern nicht mehr zu hören ist. Der Erstflug ist für 2022 vorgesehen und die Musterzulassung wird für 2024 angestrebt. Ziel ist, dass das Silent Air Taxi im Betrieb so günstig ist wie ein Bahnticket Erster Klasse.

Unser Verständnis von innovativer Luftmobilität orientiert sich konsequent an den Bedürfnissen des Kunden. Das sind kürzere Reisezeiten, Pünktlichkeit und Flexibilität gegenüber den individuellen Bedürfnissen„, so die beiden CEOs der e.SAT GmbH Prof. Peter Jeschke und Prof. Frank Janser. Zu den Gründern gehören auch Prof. Günther Schuh (CFO), Prof. Eike Stumpf (Entwicklungsleiter) und Prof. Kai-Uwe Schröder (Strukturmechanik), die gemeinsam mit der e.SAT GmbH das Silent Air Taxi auch in Serie in Aachen-Merzbrück produzieren wollen.

Forschungsflugplatz Aachen-Merzbrück

Bis zur Serienreife wird das Silent Air Taxi auch am Flugplatz Aachen-Merzbrück weiterentwickelt. Zahlreiche Forschungsanträge sind dazu gestellt. Für mehr als 12,7 Mio. Euro wird Merzbrück zum Forschungsflugplatz weiterentwickelt. So werden die Start- und Landebahn neugebaut und verschwenkt (Träger: Flugplatz Aachen Merzbrück) und das Gewerbegebiet Aeropark erschlossen mit Zugang zur Start- und Landebahn (Träger: Stadtentwicklung Würselen). Ebenso wird der Forschungshangar FH.AERO.SCIENCE im Gewerbegebiet gebaut (Träger: FH Aachen). Das Verkehrsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen fördert den Ausbau zum Forschungsflughafen mit vier Millionen Euro. Hendrik Wüst, Minister für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, freut sich, dass sich Nordrhein-Westfalen einmal mehr als Innovationsland und als Treiber der Mobilitätswende beweisen kann.

Projekte wie das Silent Air Taxi und der Ausbau des Flugplatzes Aachen-Merzbrück zum Forschungsflughafen zeigen, dass wir in Nordrhein-Westfalen gute Voraussetzungen haben, bei der Entwicklung innovativer Technologien vorne dabei zu sein. Wir unterstützen den Ausbau hier in Merzbrück, damit die Forschungen an Flugzeugen mit elektrischem Antrieb und an den Möglichkeiten des geräuscharmen Fliegens vorankommen. In einem bevölkerungsstarken und verkehrsreichen Land wie Nordrhein-Westfalen ist es richtig, mit dem Luftraum die dritte Dimension der Mobilität mitzudenken. Wir wollen, dass die Mobilität der Zukunft in Nordrhein-Westfalen erforscht und entwickelt und am besten auch produziert und eingesetzt wird. So leisten wir auch einen Beitrag für die Entwicklung des Rheinischen Reviers und können den Menschen in der Region eine neue Perspektive geben,“ sagte Verkehrsminister Wüst.

Quelle: Presseportal.de

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