Die Gewinner des österreichischer Automobilpreises:

Wegweiser ist ein Stromer

von Thomas Buchbauer

Während in den letzten Jahren zum Großteil Automodelle mit Verbrennungsmotoren den Ton angaben und die batteriebetriebenen Elektrofahrzeuge im Hintertreffen war, geht der Marcus 2021 erstmals zu einem großen Teil an Stromer.

Von Seiten des ÖAMTC heißt es in der Pressemeldung im O-Ton: Im März 2021 wurde zum neunten Mal der Marcus vergeben. 47 Automodelle, die 2020 auf den österreichischen Markt gekommen sind, wurden dafür von ÖAMTC-Experten geprüft und bewertet. „Bei der großen Vielfalt an Fahrzeugen, Antriebs- und Ausstattungskonzepten bietet der Marcus den Konsumenten Orientierung. Wir haben nach den Kriterien Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Klimafreundlichkeit – jenen Merkmalen, die Käufern am wichtigsten sind – für jede der fünf Fahrzeugkategorien einen Gesamtsieger errechnet“, erklärt ÖAMTC-Direktor Oliver Schmerold.

Ein zweiter Marcus in jeder Fahrzeugkategorie wurde von den ÖAMTC-Mitgliedern vergeben. Sie konnten aus allen Neuerscheinungen 2020 ihren Favoriten in fünf Fahrzeugklassen auswählen. Zusätzlich wurde von einer Fachjury eine zukunftsweisende Technologie als Wegweiser ausgezeichnet sowie ein Sonderpreis vergeben.

Neuheit 2020 – Marcus-Sieger Gesamtwertung

• Kategorie Kleinwagen: Seat Mii Electric

• Kategorie Kompaktklasse: VW ID.3

• Kategorie Mittelklasse: Škoda Octavia / Octavia Combi

• Kategorie SUV & Crossover: Mazda MX-30

• Kategorie Luxusklasse: Audi e-tron Sportback

Die Gesamtwertung setzt sich aus Wirtschaftlichkeits-, Sicherheits- und Klimawertung zusammen. Jedes Auto konnte pro Teil-Bewertung maximal 100 Punkte erreichen, insgesamt also 300 Punkte. In den Wertungen Wirtschaftlichkeit und Klimafreundlichkeit wurde das Auto mit dem jeweiligen Bestwert in seiner Klasse mit 100 Punkten bewertet, die Betriebskosten und Verbrauchswerte der übrigen Fahrzeuge wurden zu diesen Bestwerten in Relation gesetzt und die Punkteanzahl entsprechend prozentuell berechnet.

Grundlage für Wirtschaftlichkeitsbewertung waren Verbrauchsmessfahrten der Redakteure des ÖAMTC-Mobilitätsmagazins auto touring. Von den 47 Autos, die 2020 in Österreich neu auf den Markt gekommen sind, konnten die auto touring-Redakteure 40 testen – sieben Modelle wurden der Redaktion nicht zur Verfügung gestellt – und somit deren praxisgerechten Energieverbrauch ermitteln: Benzin oder Diesel bei Verbrennungsmotoren, Stromverbrauch bei E-Autos, bei Hybridfahrzeugen beides. Die Fahrzeuge wurden auf einer vor Jahren entwickelten, idealtypischen Verbrauchsrunde getestet. Zusätzlich flossen Faktoren wie Listenpreis, Kilometerleistung und Wertverlust in die Bewertung ein. Bei den Sicherheitsmerkmalen wurde die Serien-Ausstattung anhand von 32 definierten Merkmalen bewertet. Bei der Klimafreundlichkeit wurden die Neuheiten mit dem geringsten CO2-Ausstoß ausgezeichnet, bei Elektroautos wurde dazu ein aus dem Stromverbrauch errechnetes CO2-Äquivalent herangezogen. Basis dafür waren die Verbrauchsmessfahrten der auto touring-Redaktion.

Neuheit 2020 – Marcus-Sieger Voting ÖAMTC-Mitglieder

• Kategorie Kleinwagen: Mini Cooper SE

• Kategorie Kompaktklasse: Audi A3 Sportback / A3 Limousine

• Kategorie Mittelklasse: Škoda Octavia / Octavia Combi

• Kategorie SUV & Crossover: Audi Q5

• Kategorie Luxusklasse: Audi e-tron Sportback

Für die Wahl konnten ÖAMTC-Mitglieder aus den Neuerscheinungen 2020 online ihren persönlichen Favoriten in fünf Fahrzeugklassen auswählen. Fast 60.000 Mitglieder haben online gevotet, die Ergebnisse wurden notariell ermittelt.

Wegweiser für Gesamtsystem Škoda Enyaq iV, Sonderpreis FAZUA Evation

Als „Wegweiser“ wird beim Marcus jedes Jahr ein besonders zukunftsweisendes Konzept aus dem Automobilbereich ausgezeichnet. Die Wahl der Fachjury fiel diesmal einstimmig auf das Gesamtsystem Škoda Enyaq iV. Dieses beinhaltet die Nachhaltigkeit in Produktion und Recycling, hohe Reichweite, Schnellladung gegen Reichweitenangst, Preiswürdigkeit, Fahrzeuggröße sowie die Assistenz- und Sicherheitssysteme. „Der Škoda Enyaq ist der erste preismoderate E-SUV. Er wird in Zukunft breit verfügbar sein und besitzt, z. B. für Familien, einen hohen Nutzwert, der durch Größe und Preisgestaltung unterstützt wird“, begründet der ÖAMTC-Direktor.

Einen Sonderpreis vergab die Jury für FAZUA Evation, einen Elektroantrieb als Assist-System für Fahrräder. Das System der deutschen Startup-Firma ist leicht (4,6 kg), abnehmbar bei Nichtbenutzung und relativ kostengünstig. Das Produkt ermöglicht damit einen einfachen Einstieg ins E-Radfahren für alle Nutzergruppen.

Die Fachjury unter Vorsitz von Thomas Hametner (Leiter ÖAMTC Technik, Test, Sicherheit) bestand aus Herbert Demel, Bernhard Geringer (Vorstand des Instituts für Fahrzeugantriebe & Automobiltechnik, TU Wien), Reinhard Kolke (Leiter Test und Technik, ADAC Technik Zentrum Landsberg am Lech), Hans Peter Lenz (Vorsitzender Österreichischer Verein für Kraftfahrzeugtechnik), Cornelia Lex (Stv. Leiterin Forschungsbereich Fahrerassistenz, Fahrdynamik und Fahrwerk TU Graz, Institut für Fahrzeugtechnik), und Peter Schoeggl (Leiter des Geschäftszweigs Racing, Fahrzeugentwicklung und -technologie, Antriebssysteme, AVL List GmbH).

www.oeamtc.at

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