VW-Konzern muss Vorleistungen der Elektro-Offensive kompensieren

Zuwächse trotz Sondereinflüsse

von Thomas Buchbauer

Der Volkswagen Konzern hat auch im ersten Halbjahr 2018 seinen profitablen Wachstumskurs fortgesetzt und bei Auslieferungen, Umsatz und Ergebnis Bestwerte erzielt. Vorleistungen aus der Elektro-Offensive und Sondereinflüsse aus der Dieselthematik belasten das Ergebnis allerdings.

Trotz der zu erwartenden Belastungen – etwa die Umstellung auf das neue Testverfahren WLTP (Worldwide Harmonized Light-Duty Vehicles Test Procedure), das Erreichen der CO2-Flottenziele sowie das Ausrollen der Elektro-Offensive – hält der Volkswagen-Konzern an seinem Ausblick (vor Sondereinflüssen) für das laufende Jahr fest: Danach sollen im laufenden Geschäftsjahr die Umsatzerlöse des Volkswagen Konzerns um bis zu fünf Prozent über dem Vorjahreswert liegen. Zudem wird für 2018 eine operative Umsatzrendite vor Sondereinflüssen zwischen 6,5 und 7,5 Prozent erwartet.

In den ersten sechs Monaten 2018 waren alleine die Umsatzerlöse der Marke Volkswagen Pkw mit 42,7 Milliarden Euro um 7,7 Prozent höher als im Vorjahr. Das Operative Ergebnis vor Sondereinflüssen lag bei 2,1 (1,8) Milliarden Euro. Positiv wirkten das höhere Volumen und verbesserte Produktkosten. Dem standen höhere Vertriebskosten, unter anderem aufgrund der Umweltprämie, sowie Vorleistungen für neue Produkte, insbesondere im Rahmen der Umsetzung der Elektro-Offensive, gegenüber. Aus der Dieselthematik ergaben sich »Sondereinflüsse« in Höhe von – 1,6 Milliarden Euro.

Die Zahlen

Der Volkswagen-Konzernumsatz legte von Januar bis Juni gegenüber Vorjahr von 115,3 auf 119,4 Milliarden Euro zu. Das Operative Ergebnis stieg vor Sondereinflüssen von 8,9 auf 9,8 Milliarden Euro – allerdings mussten im 2. Quartal im Zusammenhang mit der Dieselkrise Belastungen in Höhe von 1,6 Milliarden Euro berücksichtigt werden. Die operative Umsatzrendite vor Sondereinflüssen stieg von 7,7 auf 8,2 Prozent. Nach Steuern legte der Halbjahresgewinn des Konzerns gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,1 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro zu. „Der Volkswagen Konzern hat sich im ersten Halbjahr erfolgreich entwickelt. Die Umsatz- und Ergebniszuwächse sind sehr solide. Und wir haben mehr Fahrzeuge ausgeliefert als jemals zuvor“, kommentierte Dr. Herbert Diess, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG, das Halbjahresergebnis. „Aber wir können uns darauf nicht ausruhen, denn in den kommenden Quartalen liegen große Anstrengungen vor uns – vor allem im Hinblick auf die Umstellung auf den neuen WLTP-Prüfzyklus. Auch der wachsende Protektionismus stellt dieglobal vernetzte Automobilindustrie vor große Herausforderungen“, so der Konzernchef.

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