Der komplexe Zusammenhang zwischen den Themen Klimaschutz, Energiepolitik, Einhaltung des Paris-Vertrages lässt sich laut Energypeace auf eine konkrete Zielsetzung zusammenfassen:
Aufmacherbild: Fotolia / Text von Energypeace
Dieser stete Rückgang der Emissionen ist das wichtigste Kriterium für den Erfolg der Klimapolitik. Es sollte im Regierungsprogramm verankert werden. Daraus folgen Detailziele und Maßnahmen wie:
– Detailziele für Österreich bis 2030:
- Mindestens 60 % Anteil erneuerbare Energien
- 100 % erneuerbarer Strom
- Treibhausgasemissionen unter 35 Mio. Tonnen, also minus 60 % gegenüber 2015
– Beispiele für Schlüsselmaßnahmen:
- Österreich muss seine Treibhausgas-Emissionen jährlich zumindest um 3 Mio. Tonnen senken.
- Ökosteuerumbau mit CO2-Abgabe 100Euro/Tonne zusätzlich
- Neues Ökostromgesetz: mindestens 81 TWh Strom aus erneuerbaren Quellen
- Verbot der Installation neuer Ölkesseln
- Verkehr: mindestens 10 % Ethanol-Beimischung zu Benzin, kein Dieselverkauf ohne 7 % Biodiesel, Forcierung der E-Mobilität: jährlicher Zuwachs über 30 %, Ausbau öffentlicher Verkehr
- Neue Förderprogramme zur Erhöhung der Effizienz (Gebäude)
- Zusammenlegung der Agenden Klimaschutz und Energie in einem Ministerium
Die Erreichung dieser Zielsetzung – minus 3 Mio. Tonnen jedes Jahr – erfordert bis 2030 den weitgehenden Ausstieg aus fossilen Energieträgern im Raumwärmebereich, in der Stromerzeugung, große Einsparungen im Verkehr und auch in der Güterproduktion und Industrie.

Tabelle: Treibhausgasemissionen Österreich 2030 im Sinne des Paris Abkommens, beispielhafte Darstellung zur Verdeutlichung der notwendigen Umstellung, Mt CO2 e
Darüber hinaus muss sich die neue Regierung dafür einsetzen, dass auch Brüssel die Ziele zur CO2-Reduktion anhebt, und Vorschläge zur Behinderung der erneuerbaren Energien zurückzieht. Begründung: Berichte während der Klimakonferenz in Bonn zeigten:
- wenn die EU28 ihr jetziges Emissionsniveau beibehält, müsste Europa vor 2030 aus den fossilen Energien aussteigen, um das 2°C_Ziel zu erreichen (Bericht Prof. Andersen, Universität Upsala,(1)
- eine Erwärmung über 2°C führt zum Überschreiten von Kipppunkten im Klimasystem, sodass immer weitere Teile der Erde unbewohnbar werden.(2)
(1)Anderson, carbon budget Europe www.futurelearn.com/courses/climate-leadership/0/steps/21377
(2)2020 – The climate turning point. Carbon tracker et.al. newclimate.org/2017/04/10/2020-climate-turning-point/ 12.10.2017