Volkswagen will in China die Führungsrolle beim Thema Elektromobilität übernehmen. Das bekräftigte der Vorstandsvorsitzende des Volkswagen Konzerns, Dr. Herbert Diess, beim ersten World New Energy Vehicle Congress in der südchinesischen Stadt Boao. So bekennt sich Volkswagen zu dem Ziel, auf dem chinesischen Markt bis 2035 den E-Auto-Anteil auf 50 Prozent der jährlichen Auslieferungen zu steigern.
Das entspricht dem im Abschlussbericht des Kongresses für 2035 auf dem Weltmarkt prognostizierten E-Auto-Anteil. Damit bekommt China entscheidende Bedeutung für die Dekarbonisierungsstrategie des Volkswagen Konzerns. Bereits in diesem Jahr will Volkswagen chinesischen Kunden 14 elektrifizierte Modelle anbieten. Bis 2028 sollen mehr als die Hälfte der vom Konzern geplanten 22 Millionen E-Autos in China produziert werden. Gleichzeitig stärkt Volkswagen die Entwicklungsarbeit. Mehr als 4.500 Ingenieure arbeiten im Land an Zukunftstechnologien.
Auf dem Kongress unterstrich Diess die wichtige Rolle der Autoindustrie auf dem Weg zur Erfüllung des Pariser Klimaabkommens: „China setzt auf emissionsfreie Mobilität, auch durch ein deutliches Bekenntnis zu den Zielen von Paris. Wir übernehmen in dieser Transformation eine zentrale Rolle durch ein umfassendes Angebot an E-Fahrzeugen und Stärkung der privaten Lade-Infrastruktur.“
Diess betonte in seiner Rede ebenso, dass für den weiteren Ausbau der Elektromobilität auch in China ein vorhersehbarer und verlässlicher Gesetzesrahmen notwendig sei. Eine weitere Öffnung des Landes begrüßte er ausdrücklich.
Bereits heute boomt Elektromobilität in China. Im vergangenen Jahr wurden mehr als eine Millionen Plug-in-Hybride und rein batteriebetriebene Fahrzeuge verkauft. Damit ist China der weltweit größte Markt für E-Autos. Die Regierung unterstützt dies durch umfassende Initiativen – etwa durch den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Niedrige Strompreise machen außerdem die Kosten für die E-Mobilität für den Kunden relativ günstig. Zudem werden verstärkt erneuerbare Energien zur Stromerzeugung eingesetzt.
Im Zuge seiner E-Mobilitäts-Offensive plant der Volkswagen Konzern bis 2028 rund 11,6 Millionen E-Autos in China zu produzieren: mehr als die Hälfte des vom Konzern angestrebten Gesamtziels von 22 Millionen. Dazu werden alle drei Joint Ventures – FAW-Volkswagen, Saic Volkswagen und JAC Volkswagen – beitragen. Sobald die Werke von Saic Volkswagen in Anting und FAW-Volkswagen in Foshan im kommenden Jahr die Fertigung von Fahrzeugen auf MEB-Basis starten, wird allein dort die Produktionskapazität bei jährlich rund 600.000 rein elektrischen Fahrzeugen liegen. Darüber hinaus entwickeln JAC und Seat eine eigene Plattform für kleinere E-Autos. Bereits im kommenden Jahr sollen rund 400.000 elektrifizierte Modelle an chinesische Kunden ausgeliefert werden. Damit erfüllt die Volkswagen Group China alle gesetzlichen Vorgaben: das Flotten-Verbrauchsziel von fünf Litern im Jahr 2020 wie auch die Anforderungen des Kreditsystems für den Anteil von E-Fahrzeugen in der Gesamtproduktion.
In allen 33 chinesischen Produktionsstätten von Volkswagen und seinen Partnern soll der ökologische Fußabdruck weiter verbessert werden. Allein im vergangenen Jahr wurden die CO2-Emissionen der chinesischen Werke um 13 Prozent reduziert und damit 390.000 Tonnen CO2 eingespart.
Mit einem neuen Joint Venture zielt Volkswagen darauf ab, die Ladeinfrastruktur zu verbessern. Dadurch sollen die chinesischen Kunden ihr E-Fahrzeug noch flexibler und komfortabler aufladen können – zu Hause und unterwegs. Im Rahmen der Zusammenarbeit von Star Charge, FAW und JAC werden ab Ende dieses Jahres private Wallboxen angeboten und eine große Anzahl öffentlich nutzbarer Ladestationen eingerichtet. Damit der Fahrer schnell und einfach die passende Ladestation finden kann, werden Nutzer und Ladestationen vernetzt. Diese integrierte Konnektivitätslösung wird von Mobility Asia angeboten, einem Tochterunternehmen der Volkswagen Group China, das ein digitales Ökosystem für alle Anwendungen im Bereich der Mobilität kreiert.
Quelle: Porsche Holding GmbH