Stresstest für Stromnetze in Deutschland

Überlastung, Blackout, Totalausfall

von David Lodahl

Gerade diskutieren die Politiker, ob ab dem Sommer in Deutschland auch die sogenannten E-Scooter in Deutschland fahren dürfen. Nach dem weltweit ersten Wasserstoffzug, der durch Niedersachsen rollt, und den mittlerweile bundesweit über 80.000 zugelassenen Elektroautos, ist das ein wichtiger Schritt in die Zukunft der E-Mobilität. Aber der sehen viele Menschen auch sehr skeptisch entgegen, so wurde in den letzten Monaten die Befürchtung laut, dass die Stromnetze unter der Last von mehreren Millionen E-Autos zusammenbrechen könnten. Jetzt hat eine Studie untersucht, was an diesem Szenario dran ist, meine Kollegin Jessica Martin weiß mehr darüber.

Sprecherin: Werden die politischen Vorgaben tatsächlich umgesetzt, rollen im Jahr 2030 um die 10 Millionen Elektroautos durch Deutschland. Um sicherzustellen, dass dann kein Energieversorgungs-Desaster entsteht, hat ein E-ON-Expertenteam das hauseigene Stromnetz unter die Lupe genommen.

Hendrik Paul: „Unsere Untersuchung hat sich da ein Stück weit den Stresstest der europäischen Banken zum Vorbild genommen. Heute fahren in unserem E-ON-Netzgebiet mehr als 6 Millionen konventionelle PKW mit Verbrennungsmotoren. Und um einfach den maximalen Stress für die Netze zu simulieren, sind wir ja davon ausgegangen, dass die heutige PKW-Flotte vollständig elektrifiziert wird. Und da haben wir uns die Frage gestellt: Können unsere Netze das? Bleiben die sicher? Ganz deutliches Ergebnis: Unsere Netze bleiben sicher, auch wenn wir hier und da Handlungsbedarf sehen.“

Sprecherin: Sagt Netzexperte Hendrik Paul von E-ON. Dieser Handlungsbedarf entsteht, wenn das Netz maximal belastet wird – und das ist vor allem dann zu erwarten, wenn Millionen Elektroautobesitzer ihre Fahrzeuge abends wieder aufladen.

Hendrik Paul: „In der Berechnung haben wir deshalb ganz gezielt geschaut, wo wir in diesen Momenten unser Netz verstärken müssen, dadurch, dass wir größere und andere Transformatoren einsetzen oder auch gezielt einzelne Kabel verstärken.“

Sprecherin: Dem sieht der Netzbetreiber aber durchaus gelassen entgegen.

Hendrik Paul: „Das ist für uns technisch und auch finanziell machbar. Darüber hinaus kann dieser Netzausbau in Zukunft auch um rund die Hälfte reduziert werden, wenn wir die Möglichkeit bekommen, Ladevorgänge intelligent in unserem Netz zu steuern. Das heißt, ob wir nicht einzelne Ladevorgänge gezielt in die Phasen des Tages verschieben können, in denen das Netz heute noch gar nicht ausgelastet ist.“

Sprecherin: Zum Beispiel könnten da Zeitschaltuhren oder auch vergüngstigte Nachtstromtarife eine wichtige Rolle spielen. Auf jeden Fall steht schon mal fest…

Hendrik Paul: Dass unsere Netze bereits heute sehr gut vorbereitet sind und wir den nötigen Ladestrom eben aus unseren Netzen zur Verfügung stellen können.

MP3: E.ON Energie Deutschland GmbH

Quelle: Presseportal.de

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