Vor genau 16 Jahren, noch im Jahr Eins der Strommarktliberalisierung, ging die E-Control mit der ersten Preisvergleichsseite für Stromangebote in Österreich online. Um den Stromkunden einen objektiven, umfassenden und übersichtlichen Vergleich der Angebote bieten zu können, wurde der Tarifkalkulator von Beginn an als wichtiges Element bei der Entwicklung eines funktionierenden Marktes betrachtet. „Seither hat sich der Markt auch tatsächlich entwickelt und dabei gerade in den vergangenen fünf Jahren deutlich an Fahrt aufgenommen“, erläutert der Vorstand der E-Control, Wolfgang Urbantschitsch, einige Gründe für eine Neuentwicklung der meistbesuchten Applikation auf der Website der E-Control. „Neue Lieferanten, neue Preismodelle und Angebotsausformungen wetteifern um die Kundschaft. Rund 150 Stromanbieter sind im Jahr 2017 in Österreich aktiv. Ein durchschnittlicher Haushaltskunde in Wien kann aktuell unter mehr als 115 Angeboten auswählen. Aber auch technisch hat sich seit 2001 – das war drei Jahre vor der Gründung von Facebook und sechs Jahre vor dem ersten iPhone – natürlich sehr viel getan.“
Aufmacherbild: E-Control, Anna Rauchenberge
Was ist neu am neuen Tarifkalkulator? One-Page-Prinzip
Der neue Tarifkalkulator funktioniert nach dem One-Page-Prinzip. Das Herumklicken zwischen einer Start-, einer Ergebnis- und den Details- oder Vergleichsseiten gehört damit der Vergangenheit an. Die Benutzer behalten links am Rand immer ihr Eingabe-Panel im Blick, während die Ergebnisse übersichtlich in der Mitte präsentiert werden. Details oder Vergleiche zwischen ausgewählten Angeboten erscheinen als „Modale Fenster“, die über die Ergebnisliste geblendet werden. So verlieren die Anwender nie die Übersicht. „Das war uns sehr wichtig, weil dies auch dem Wunsch vieler Konsumenten entspricht.“, betont Urbantschitsch.
Mit oder ohne einmalige Wechselrabatte
Die Auswahl, ob Verbraucher den Vergleich unter Berücksichtigung allfälliger, einmaliger Wechselrabatte bzw. Neukundenrabatte starten oder diese nicht berücksichtigen möchten, ist im neuen Tarifkalkulator direkt unter das Eingabefeld für den Jahresverbrauch gerückt. Diese Entscheidung, die ja einigen Einfluss auf die angezeigten Preise und die Reihung der Produkte hat, kann somit kaum übersehen werden und ist ihrer Relevanz entsprechend platziert.
Berechnung über zwei oder drei Jahre
Als zusätzliche Entscheidungshilfe, gerade mit Blick auf die Neukundenrabatte, ermöglicht der Tarifkalkulator jetzt auch einen Preisvergleich für einen Zeitraum von zwei oder drei Jahren.
Photovoltaik (PV) Überschusseinspeisung
„Bereits seit einiger Zeit erreichen die E-Control zunehmend Anfragen von Haushalten, die über eine eigene PV-Anlage verfügen und die sich fragen, wie sie zu einem aussagekräftigen Vergleich der Energieunternehmen kommen, denen sie gleichzeitig Strom ver- und abkaufen. Deshalb war es uns sehr wichtig, hier eine neue Funktionalität im Tarifkalkulator zu PV-Informationen anzubieten. Dabei variieren die Preise natürlich von Unternehmen zu Unternehmen sowohl auf der Verkaufs- wie auf der Abnahmeseite.“, erläutert Wolfgang Urbantschitsch. Der neue Tarifkalkulator liefert nun auch Entscheidungsgrundlagen für diese Haushalte. Zusätzlich zum eigenen Verbrauch muss dafür lediglich die Strommenge in kWh eingetragen werden, die jährlich ins Netz eingespeist wird, sowie die Nennleistung der Anlage in kWp (Kilowatt-Peak). Die eingespeiste Strommenge finden die „Prosumer“, ebenso wie ihren Jahresverbrauch, am einfachsten auf ihrer letzten Jahresabrechnung. Der Tarifkalkulator berechnet dann zu jedem Anbieter, der PV-Strom abnimmt, die entsprechende Vergütung und zieht diese von den Energiekosten ab. In der Reihung ist dann sofort zu sehen, welches Angebot in Summe individuell das günstigste ist.
Smart-Meter-Produkte
„Künftig haben Verbraucher die Möglichkeit, mithilfe der Intelligenten Zähler zu bestimmten Tageszeiten Strom zu unterschiedlichen Preisen zu beziehen.“, erläutert der Vorstand der E-Control, Andreas Eigenbauer, eine weitere Neuheit im Tarifkalkulator. Haushalte können hier dann zum einen Kosten sparen, zum anderen dadurch dazu beitragen, Verbrauchsspitzen im Netz zu senken und so das System insgesamt zu unterstützen. Neben tageszeitlich unterschiedlichen Preisen können auch Produkte angeboten werden, die beispielsweise zwischen einzelnen Wochentagen und Wochenenden, Sommer, Winter und Übergangszeiten unterscheiden.
„Die E-Control bietet mit dem Tarifkalkulator so die erste Preisvergleichsplattform, die auf diese Entwicklung bereits vorbereitet ist und den Verbrauchern schon jetzt die Möglichkeit gibt, diese neuen Produkte zu verstehen.“, erläutert Eigenbauer.
Weitere neue Features
Nutzer können sich mit dem neuen Tarifkalkulator alternativ zum Brutto-Jahresgesamtpreis für Strom jetzt auch den Brutto-Preis für eine Kilowattstunde (kWh) anzeigen lassen – eine an Hotline und über Soziale Medien häufig gestellte Frage. Weiters ist es möglich, nur die Energiekosten, separiert in Arbeitspreis (netto) und Grundpauschale (netto), ausgehend vom eingegebenen Verbrauch darstellen zu lassen.
Auf den Detailansichten zu jedem Produkt ist eine neue, grafische Darstellung hinzugefügt worden, die den Preisverlauf des entsprechenden Produktes zeigt. Hier können die Anwender die letzten 12, 24 oder 36 Monate aufrufen. „Gerade bei den sogenannten „Floatern“, also Produkten mit automatischer Preisanpassung an bestimmte Indizes, ist dies eine wertvolle Information, um verschiedene dieser Angebote zu vergleichen.“, so Eigenbauer.
Strom aus Österreich
„Zu der bisherigen Filterpallette, mit der die Ergebnisliste nach bestimmten Vorlieben eingeschränkt werden kann, sind neue Filter für „Strom aus Österreich“ (laut Stromkennzeichnung) und für „Rabatte in Sach- und Dienstleistungen“ hinzugekommen. Die neue Kennzeichnung „Strom aus Österreich“ gibt einen sicheren Hinweis darauf, ob nur Herkunftsnachweise aus Österreich eingesetzt wurden.“, betont Eigenbauer. Dies entspricht dem Wunsch der Kunden nach regionaler Versorgung.
Schließlich haben die Nutzer beim neuen Tarifkalkulator jetzt auch die Möglichkeit, ihre Abfragen abzuspeichern und zu einem späteren Zeitpunkt mit genau den gewünschten Parametern erneut abzufragen.
Quelle: APA