Der Kapsch-Summit: Von Mobilität bis Trafficmanagement:

Verkehr: Die Wurzel des Klimaübels?

von Jasmin Fuerbach
von Jasmin Fürbach BA.BA. Foto: © Pixabay

Wie sieht die Zukunft der Mobilität aus? Erfahren Sie im Anschluss die Antwort der ExpertInnen.

Steuern wir auf eine Zukunft fahrerloser Autos zu? Der erste jährliche Kapsch Summit gibt darauf eine klare Antwort: Ja. Georg Kapsch, Stefan Carstens, Sophie Hackford und Christopher Tomlinson teilen wissenschaftliche und persönliche Einblicke in die Welt der Mobilität und des Verkehrsmanagements. Von künstlicher Intelligenz über Stauvermeidung bis hin zu einer Stadt ohne Autos ist alles dabei. Im anschließenden Deep Dive stellen sich Tracy Bumpers und Steven Sprouffske die ultimative Frage: Wozu Trafficmanagement?

Georg Kapsch über heute & morgen
Als Chief Executive Officer von Kapsch TrafficCom lädt Georg Kapsch zum Kapsch Summit. Als Chief Executive Officer von Kapsch TrafficCom lädt Georg Kapsch zum Kapsch Summit. (Bild: Kapsch TrafficCom)

Als Chief Executive Officer von Kapsch TrafficCom lädt Georg Kapsch zum Kapsch Summit. Als Chief Executive Officer von Kapsch TrafficCom lädt Georg Kapsch zum Kapsch Summit. (Bild: Kapsch TrafficCom)

Der Talk mit Georg Kapsch, CEO von Kapsch TrafficCom, fördert überraschende Erkenntnisse zur Emissionslage zu Tage. 70 % aller Emissionen entstehen, wie Kapsch es ausdrückt, „on the road“. Um diese Zahl zu reduzieren, möchte Kapsch den Verkehrsfluss verbessern und Staus vermeiden.

Das Beitragen zu einer grüneren Welt nennt Kapsch als wichtigstes Ziel auf die Frage hin, welche Vision Kapsch TrafficCom für die Zukunft hat. Die Befragung des Publikums ergab außerdem, dass dieses Ziel durch den Anstieg an Verkehr in der Zukunft gefährdet werden könnte. Denn Kapsch steht für: Sicherheit, Effizienz, Entspannung und intelligente Mobilität.

Stefan Carstens Wunsch für die Zukunft

Als Geograph und Zukunftsforscher beobachtet Stefan Carstens eine Veränderung in Hinblick auf Mobilität in Städten. Eine Umfrage aus dem Jahr 2020 ergab, dass die Gruppe der Befragten ­– 18- bis 20-Jährige, also Generation Z – Mobilität als Freiheit und Flexibilität verstehen. Dieses Verständnis hat sich seit den 1980ern zwar nicht geändert, aber verschoben.

Stefan Carstens ist urbaner Geograph und Zukunftsforscher. Seine Key Note Speech beschäftigt sich mit der Stadt der Zukunft am Beispiel Berlins und Chinas. (Bild: Kapsch TrafficCom)

Stefan Carstens ist urbaner Geograph und Zukunftsforscher. Seine Key Note Speech beschäftigt sich mit der Stadt der Zukunft am Beispiel Berlins und Chinas. (Bild: Kapsch TrafficCom)

Wurde Mobilität früher ausschließlich auf das Auto bezogen, so zeigen Städte wie Berlin, dass Mobilität heute facettenreich und nahtlos ist. China ging einen Schritt weiter und baute eine Stadt ohne Autos und Straßen. Die 5 Millionen BewohnerInnen können innerhalb von 20 Minuten alle notwendigen Orte erreichen. Unvorstellbar in Metropolen wie London, New York oder Wien.

Maggie Childs wendet sich als Moderatorin an das Publikum mit der Frage, welche Aspekte beim Erwerb eines Fahrzeugs am wichtigsten sind. Die Antworten variieren. Platz 1 belegt Geschwindigkeit. Nachhaltigkeit und Bequemlichkeit teilen sich Platz 2. Auf dem letzten Platz liegt der Preis. Das Fazit: Fast die Hälfte der Befragten (43 %) ist bereit, ein teureres Elektrofahrzeug zu kaufen, wenn es sie schneller ans Ziel bringt. »Fast und Furious« lautet das Motto beim Kauf.

Von Nutzererfahrung und fahrerlosen Autos

Sophie Hackford leitet als Expertin für erweiterte Realität die Panel Diskussion mit den Worten ein: Nahtlosigkeit funktioniert nur mithilfe von Sensortechnik. Computer müssen aus ihren Boxen befreit werden, so lautet die Devise für künstliche Intelligenz. Christopher Tomlinson, als Executive Director für SRTA und GRTA, geht davon aus, dass zwei Werte die Gesellschaft von morgen prägen: Verfügbarkeit und Nachhaltigkeit.

Für Sophie Hackford stehen Technologien und künstliche Intelligenz im Fokus der Zukunftsforschung. (Bild: Kapsch TrafficCom)

Für Sophie Hackford stehen Technologien und künstliche Intelligenz im Fokus der Zukunftsforschung. (Bild: Kapsch TrafficCom)

Childs richtet sich daraufhin an die ExpertInnen. Die Frage: Wie muss die Nutzererfahrung von Mobilität und künstlicher Intelligenz konkret aussehen, um für möglichst viele Menschen eine tatsächliche Option darzustellen? Die Antwort: Mobilitätsverhalten ist ein wichtiger Faktor, um die Nutzererfahrung zu verbessern. Eine Datenerhebung, die darauf fokussiert, wie viele Menschen gleichzeitig die Straße benutzen, kann bereits Aufschluss über mögliche Maßnahmen zu verbesserter Mobilität geben. Kapsch versichert: Ausgewertete Daten von 5 % der Autos reichen aus, um Staubildung um 30–50 % zu reduzieren.

 

In seiner Position als Executive Director for SRTA und GRTA beschäftigt sich Christopher Tomlinson mit der Frage, wie Mobilität durch innovative Transportmethoden verbessert werden kann. (Bild: Kapsch TrafficCom)

In seiner Position als Executive Director for SRTA und GRTA beschäftigt sich Christopher Tomlinson mit der Frage, wie Mobilität durch innovative Transportmethoden verbessert werden kann. (Bild: Kapsch TrafficCom)

Childs richtet am Ende eine persönliche Frage an die ExpertInnen: Wie sieht die Mobilität der Zukunft in Ihrer Vorstellung aus? Kapsch geht davon aus, dass in 20–30 Jahren 90 % aller Fahrzeuge autonom betrieben werden. Sogenanntes Curbmanagement ist der Schlüssel zum Erfolg. Carstens sieht großes Potential darin, alternative Mobilitätsoptionen für urbane Orte zu schaffen und damit auch diese Bevölkerungsgruppen wortwörtlich abzuholen. Für Tomlinson ist es wichtig, die Einstellung der Menschen zu ihren Autos zu ändern. Verkehr muss zu einer Dienstleistung werden, die wie das Fahren mit dem Aufzug funktioniert. Hackford schließt die Runde mit dem Fazit, dass Technologie Menschen mehr zu Menschen machen, ihnen Arbeit abnehmen und die Umwelt für sie sicherer gestalten sollte.

Die Wichtigkeit von Vororten

Gibt es Hoffnung für Randregionen? Diese Frage beschäftigt das Publikum besonders. Tomlinson gibt ein eindeutiges Ja als Antwort. Er sieht großes Potential darin, Menschen beim First-mile-Punkt vor ihrer Haustüre abzuholen und sie beispielsweise zum Bahnhof zu befördern. Auf ein Privatauto kann verzichtet werden. Carstens stimmt zu. Er sieht die Suburbs als die wichtigsten Plätze der Zukunft, denn sie stehen für Wachstum. Carpooling ist auf jeden Fall eine gute Initiative, um mit einem Fahrzeug mehrere Menschen zu befördern und so die Umwelt zu entlasten.

Wie Trafficmanagement Unfällen vorbeugt 

Im Deep Dive stellen Tracy Bumpers und Steve Sprouffske den Einfluss von connected vehicles auf Verkehrsmanagement vor. Die beiden vertreten jeweils die amerikanische Seite der Kapsch TrafficCom sowie die SRTA und GRTA. Sie versprechen: Bald schon soll es möglich sein, Informationen direkt und in Echtzeit an das Auto zu übermitteln, sodass Unfälle und Staus verhindert werden können. Bumpers und Sprouffske führen mit einem Video einer Fußgängerin in einem Autobahntunnel vor, wie schnell Fahrbahnsensoren die Gefahrenquelle identifizieren und das Auto darauf reagiert. Anschaulich vorgeführt klären sie damit auf: Das Auto ist nicht die Wurzel allen Übels. Sensoren sind der Weg in die Zukunft; autonome Fahrzeuge das Ziel.

Tracy Bumpers und Steve Sprouffske gehen im Deep Dive zum Thema »Trafficmanagement« auf das Potential des Verkehrsmanagements ein.
(Bild: Kapsch TrafficCom)

Weitere Informationen auf https://www.kapsch.net/ueber-kapsch-trafficcom

Quelle: Kapsch TrafficCom

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