Klima- und Energiefonds forciert Vorreiterrolle Österreichs bei Grünem Wasserstoff

Multitalent Wasserstoff

von David Lodahl

Egal ob auf der Straße, in der Industrie oder in Gebäuden – Wasserstoff ist in vielen Bereichen einsetzbar und CO2-neutral, wenn er mithilfe von Erneuerbaren Energien hergestellt wird. Um mehr über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten dieses Multitalents herauszufinden und Anwendungsbereiche zu erproben, unterstützt der Klima- und Energiefonds schon seit seiner Gründung im Jahr 2007 österreichische Unternehmen bei Forschung und Innovation.

Ziel ist die beschleunigte Markteinführung durch Technologieentwicklungen für die stationäre und mobile Nutzung von Wasserstoff, einerseits durch die Erhöhung der Leistungsdichte bzw. der Lebensdauer von Brennstoffzellen sowie andererseits durch die Reduktion der Herstellungskosten von Wasserstoff. 2018 wurden vom Klima- und Energiefonds 11 Projekte mit einem Fördervolumen von 14 Millionen Euro und Gesamtkosten von 42 Millionen Euro neu bewilligt.

Andreas Reichhardt, Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie: „Neue Technologien brauchen Forschung und Entwicklung bis sie am Markt erfolgreich sind. Das BMVIT trägt mit seinen langfristigen Investitionen in den Klima- und Energiefonds dazu bei, dass eine klimaverträgliche Energiewelt Wirklichkeit wird. Mit den innovativen Lösungen im Energiebereich sichern wir die heimische Energieversorgung und am globalen Markt unterstützen wir Österreichs Unternehmen dabei, erfolgreich zu sein.

Theresia Vogel, Geschäftsführerin des Klima- und Energiefonds: „Es gibt nicht die eierlegende Wollmilchsau bei der Energiewende. Wasserstoff in seiner Doppelrolle als Energieträger und Energiespeicher ist jedoch nahe dran und wird eine tragende Rolle im Energiesystem der Zukunft spielen. Der Klima- und Energiefonds hat mit seinen Energie- und Mobilitätsforschungsprogrammen beste Voraussetzungen geschaffen, damit Österreich Wasserstoff-Nation Nr. 1 werden kann.

Wasserstoff als Energieträger: »Underground Sun Conversion«

»Underground Sun Conversion« ist eines der Leuchtturmprojekte der österreichischen Energieforschung: Hier wird an einem weltweit einzigartigen Verfahren getüftelt, um den natürlichen Prozess der Entstehung von Erdgas zu kopieren und einen nachhaltigen Kohlenstoffkreislauf zu schaffen.

Hierzu wird in einer oberirdischen Anlage aus Wind- und Sonnenenergie Wasserstoff hergestellt. Gemeinsam mit CO2 (z. B. aus einer Biomasseverbrennung) wird der Wasserstoff in eine vorhandene Erdgaslagerstätte in über 1.000 Meter Tiefe gepumpt. Laborversuche haben gezeigt, dass der in die Lagerstätte eingebrachte Wasserstoff mit CO2 in relativ kurzer Zeit mikrobiologisch in Methan umgewandelt wird. Der Methanisierungsprozess findet somit auf natürlichem Weg in untertägigen Gesteinsschichten statt, abgekürzt um Millionen von Jahren.

Das »Underground Sun Conversion«-Projekt wird unter Federführung der RAG Austria AG, dem größten Energiespeicherunternehmen Österreichs, durchgeführt und vom Klima- und Energiefonds mit 4,9 Millionen Euro gefördert. Es soll bis 2021 abgeschlossen werden.

Markus Mitteregger, CEO der RAG Austria AG: „»Underground Sun Conversion« ist ein weltweit einzigartiges F&E-Projekt. Wir sind auf der Suche nach Möglichkeiten, um den Energiesektor klimafreundlich zu machen – Grüner Wasserstoff ist hier ein vielversprechender Teil der Lösung. Nachdem wir uns mit unserem letzten Projekt ‚Underground Sun Storage‘ mit großvolumigen, saisonalen Energiespeichern unter Einbeziehung von Wasserstoff beschäftigt haben. Jetzt geht es um eine nachhaltige Erzeugung von erneuerbarem Erdgas mit Hilfe von Wasserstoff aus Wind und Sonne.

Quelle: APA

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