Siemens Smart Infrastructure hat im Rahmen eines Pilotprojekts die erste erfolgreiche 1-MW-Ladung durchgeführt. Dabei kamen die Prototypen einer Siemens MCS-Ladesäule sowie eines Langstrecken-Elektro-Lkws eines renommierten Herstellers zum Einsatz.
Das Branchenwachstum batterieelektrischer Lkw wird durch technologische Entwicklungen in der Batterie- und Ladetechnik vorangetrieben. In Kombination mit dem Combined Charging System [CCS] wird das Megawatt-Ladesystem [MCS] die Elektrifizierung schwerer Nutzfahrzeuge entscheidend verändern. Die wachsende Nachfrage nach emissionsfreien Transportlösungen ist für den Güterfernverkehr nach wie vor relevant, wobei sich für Flottenbetreiber zahlreiche Möglichkeiten eröffnen.
Das MCS-Ladesystem trägt zu einem nachhaltigen Fernverkehr von Schwertransportern bei. Um bei der Transformation des emissionsintensiven Verkehrssektors weitere Fortschritte zu erzielen, stellt Siemens einen Prototyp des Sicharge-Megawatt-Ladesystems vor. Es besteht aus mehreren Sicharge UC150-Schaltschränken, einer Schaltmatrix und einem speziellen MCS-Dispenser. Die Schaltmatrix ist das zentrale Element im MCS, das die Ausgangsleistung der Ladestationen bündelt und je nach Bedarf an den MCS-Dispenser weiterleitet. Die üblicherweise in E-Trucks verwendeten Batterien können an einer geeigneten Ladestation mit einer Leistung von rund einem Megawatt in etwa 30 Minuten von 20 auf 80 Prozent geladen werden.
Markus Mildner, CEO eMobility bei Siemens Smart Infrastructure, sagt: „Insbesondere im Fernverkehr ist es entscheidend, dass Elektro-Lkw und -Busse während der gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten ein schnelles MCS zur Verfügung haben. Um eine flächendeckende Verbreitung zu gewährleisten, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein – auch auf staatlicher Seite. Der Testerfolg bringt uns technologisch einen großen Schritt voran und unterstreicht unser Bestreben, das Verkehrswesen aktiv nachhaltiger zu gestalten.“
Zukunftsweisend: Elektromobilität im Fernverkehr mit zahlreichen Chancen für Flottenbetreiber
Schwerlastfahrzeuge1 [Lkw] sind für mehr als 25 Prozent der Treibhausgasemissionen im Straßenverkehr der Europäischen Union (EU) verantwortlich. Um das Ziel der EU zu erreichen, bis 2050 klimaneutral zu sein und die Nachfrage nach importierten fossilen Brennstoffen zu senken, ist es entscheidend, die Emissionen zu senken. Aus diesem Grund, und um die Luftqualität in der EU zu verbessern, hat das Europäische Parlament kürzlich neue Maßnahmen verabschiedet. Ab 2040 muss der CO₂-Ausstoss von Lkw und Bussen um ganze 90 Prozent reduziert werden. Stadtbusse hingegen müssen bis 2030 ihre Emissionen um 90 Prozent senken und bis 2035 völlig emissionsfrei werden.
Die Elektrifizierung des Lkw-Fernverkehrs verändert zunehmend das Geschäftsmodell von Transportunternehmen und schafft so Raum für Wettbewerbsvorteile. Beispielsweise legen immer mehr Kunden von Transportunternehmen Wert auf einen CO₂-neutralen Transport ihrer Waren. Anbieter, die diese Anforderungen zukünftig nicht erfüllen können, laufen Gefahr, den Anschluss zu verlieren.
Weitere Informationen: www.siemens.com
Quelle: Siemens AG Österreich