Online-Plattform ermöglicht es grünen Strom von einem regionalen Ökostrom-Erzeuger zu beziehen

Strom beim Nachbarn kaufen

von David Lodahl

Stromify – eine Marke der Vorarlberger Kraftwerke AG (VKW), bietet eine neue Möglichkeit, Strom in ganz Österreich regional zu beziehen und dabei den Produzenten kennen zu lernen. „Wir kaufen unsere Eier beim Bauern nebenan, beziehen unser Fleisch im Ort oder haben eine Gemüsekiste abonniert, diesem Trend hin zu einem erhöhten Bewusstsein für regionale, nachhaltige Produkte trägt unser neues Angebot Rechnung“, so Dipl.-Ing. Helmut Mennel, Vorstandsmitglied von illwerke vkw.

Der Kunde wählt die Art der Produktion

Das Prinzip ist einfach: der Stromify Marktplatz stellt eine digitale Plattform zur Verfügung, auf der sich regionale Betreiber von Kleinwasserkraftwerken, Biomasse- oder Photovoltaikanlagen präsentieren können und ihren produzierten Strom anbieten. Der Kunde wählt den Ökostromproduzenten nun erstmals nach ganz neuen Kriterien. Entweder nach der Art der Erzeugung, dem lokalen Standort oder einfach nur nach Sympathie. Schließlich erhält der Kunde nicht nur grünen Strom aus der Region, sondern unterstützt auch finanziell direkt den gewünschten Produzenten.

100 % des Strompreises landen beim Produzent

Mit dem Stromify Marktplatz kann der Endkonsument in Zukunft selbst entscheiden, von welchem lokalen Kleinproduzenten er seinen Ökostrom bezieht und welchen er folglich finanziell unterstützt. „Der Strompreis besteht aus drei Teilen: Dem tatsächlichen Preis für den Strom, den Netzgebühren und den gesetzlichen Abgaben. Sowohl Netzgebühren als auch Abgaben sind gesetzlich festgelegt. Die müssen wir an den Netzbetreiber bzw. den Staat abführen – auch beim Stromify Marktplatz. Der Strompreis allerdings, also das, was wir beeinflussen können, kommt zu 100 Prozent beim Stromverkäufer an“, erklärt Helmut Mennel weiter.

Pionierkunden gesucht

In einem ersten Schritt sucht Stromify 200 Pionierkunden, die das Projekt durch ihre Teilnahme unterstützen. Erst dann wird wird das Vorhaben komplett in die Tat umgesetzt. „Wir sind startbereit – dennoch möchten wir zuerst noch einmal das Interesse an Strom vom Nahversorger abfragen, um uns bestmöglich auf die Bedürfnisse unserer Kunden einstellen zu können“, so Helmut Mennel.

Besondere Vorteile des Projekts liegen nicht nur in der Transparenz für den Kunden, sondern vor allem auch auf Seiten der zahlreichen kleinen Produzenten in Österreich: „Ich freue mich sehr, durch den Stromify Marktplatz mehr Sichtbarkeit zu bekommen. Wir können zeigen, was wir mit unserer Arbeit leisten, in welche Richtung unsere Visionen gehen und was sie für den Einzelnen bewirken können. Gerne zeige ich unseren Stromkäufern unsere überaus interessante Biomasse-Anlage und gebe einen direkten Einblick in unser Tun“, so Tobias Ilg, Betreiber eines Biomasse-Kraftwerks im Dornbirner Hatlerdorf.

Für die Initiative kann man sich online auf www.stromify.at registrieren.

Quelle: APA

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