Die Deutschen interessieren sich immer häufiger für alternative Treibstoffe wie Erd- und Flüssiggas oder Wasserstoff. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung der Online-Visibility-Management-Plattform SEMrush. Die Experten analysierten dafür die deutschlandweiten Google-Suchanfragen der vergangenen drei Jahre. Trotz des steigenden Interesses für die Benzin-Alternativen, informieren sich die Bundesbürger im Netz noch immer über den von Skandalen umrankten Diesel.
So galt im August 2019 mit 74.000 Suchanfragen das größte Interesse nach wie vor dem Diesel. Dennoch haben im Vergleich zum Dreijahreshoch (301.000 Suchanfragen im Oktober 2018) deutlich weniger Menschen dieses Schlagwort eingegeben. Möglicherweise zeigt sich hier, dass die Diesel-Affäre zumindest in den Nachrichten abgeflaut ist und viele Diesel-Besitzer sich bereits über drohende Nachteile informiert haben.
Meistgesuchte alternative Treibstoffe: Gas, Ethanol und Wasserstoff
Was alternative Treibstoffe betrifft, wurden im Dreijahreszeitraum die Stichworte Erdgas und Flüssiggas pro Monat durchschnittlich 42.161 Mal und damit am häufigsten eingegeben. Auch dies entspricht dem Bild in der Realität: Mit Flüssiggas (LPG) betriebene Fahrzeuge haben derzeit den größten Anteil an alternativ betriebenen Pkw. Im Ranking folgt Ethanol (36.581), das unter anderem als Bio-Ethanol dem Ottokraftstoff E10 beigemischt ist und den CO2– und Schadstoffausstoß von Benzinmotoren senken soll. Den größten Anstieg bei den Anfragen verbucht der Wasserstoff auf Platz vier im Suchbegriff-Ranking. In den letzten drei Jahren haben sich die monatlichen Suchanfragen zum Thema verdoppelt, im Durchschnitt waren es 23.897. Auch wenn es bislang noch kaum zugelassene Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb gibt, scheint hier das Interesse vergleichsweise groß. Im Mittelfeld finden sich Methanol (17.486), Benzin (14.517) und Solarantrieb (14.281). Es folgen Kohle, Kerosin und Bio-Diesel.
Große Scheu vor Elektroautos
Elektrische Antriebe hingegen erweisen sich als der große Verlierer der Auswertung. Sie belegen den letzten Platz mit nur 2.758 durchschnittlichen monatlichen Suchanfragen. In den vergangenen beiden Jahren erfolgte sogar ein Rückgang um rund drei Prozent. Naheliegend ist, dass die umstrittene Umweltbilanz der zum Einsatz kommenden Batterien das Interesse an dieser Antriebsform bremst. In aktuellen Umfragen bemängeln potenzielle Automobilkäufer zudem die geringe Reichweite der Elektroautos und die hohen Anschaffungskosten.
Quelle: Presseportal.de