200 „Future Heads“ denken urbane Mobilität über 2030 hinaus

Urbane Mobilität muss neu gedacht werden

von David Lodahl

Elektro-Mobilität, autonomes Fahren, digitale Vernetzung aller Verkehrsteilnehmer und neue Mobilitätsdienste sind für den Volkswagen Konzern wichtige Hebel, um die Mobilität in den Städten effizienter, sauberer und lebenswerter gestalten zu können. In diese Zukunftstechnologien werden konzernseitig bis 2022 mehr als 34 Mrd. Euro investiert. „Wir wollen die urbane Mobilität neu definieren und stellen dafür den Mensch mit seinen Bedürfnissen konsequent in den Mittelpunkt, und nicht primär die Technik“, sagte Matthias Müller, Vorstandsvorsitzender des Volkswagen Konzerns, auf der traditionellen Group Media Night am Vorabend des Genfer Autosalons.

Bis 2050 werden nach Schätzungen der UNO fast 70 Prozent der Weltbevölkerung in den großen Metropolen leben. Mehr als 80 Prozent des weltweiten Bruttosozialprodukts wird in Städten erwirtschaftet. Mobilität ist ein Schlüssel dafür. Auf der anderen Seite gehören Luftqualität, überfüllte Straßen und Staus und die zum Teil veraltete Infrastruktur zu den Herausforderungen, die es zu lösen gilt.

Die Zukunft der Mobilität findet zuallererst in den Städten und Metropolen statt. Hier sind die Probleme am drängendsten. Aber hier sind auch die Notwendigkeit und das Potenzial zur Veränderung am größten“, sagte Müller: „Wenn wir die Freiheit individueller Mobilität erhalten wollen, dann müssen wir uns von vielem verabschieden, was wir heute mit dem Autofahren verbinden. Wir müssen Mobilität neu denken und neu definieren. Und dafür werden wir unsere Anstrengungen noch deutlich verstärken.

„Future Heads“ wagen den Blick in die Zukunft über 2030 hinaus

Die Metropolen dieser Welt unterscheiden sich grundlegend. Um möglichst maßgeschneiderte Lösungen für die individuelle Mobilität der Zukunft entwickeln zu können, beschäftigen sich in der Volkswagen Konzernforschung rund 200 Experten aus allen Bereichen und Marken mit den wichtigsten Trends und Szenarien. Die sogenannten „Future Heads“ blicken dabei in die Zukunft der individuellen Mobilität – ins Jahr 2030 und weit darüber hinaus.

In San Francisco beispielsweise wird bis Ende des nächsten Jahrzehnts eine technikaffine und umweltbewusste Bevölkerung für eine schnelle Verbreitung von E-Fahrzeugen sorgen. Im Großraum Peking werden im Jahr 2030 schon rund 130 Millionen Menschen leben, dafür braucht es eigene Schnellstraßen für autonome Fahrzeuge. Perspektivisch könnten sogar Personen-Drohnen die Menschen an ihren Zielort bringen. Und in Mumbai mit seinem chronisch überlasteten Verkehrssystem wird es innovative Schnellbusse, e-mobility Zonen und neue „Shared Mobility“-Konzepte geben.

Städtepartnerschaften als Inkubator für individuelle Mobilitätslösungen

Die Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt „Futures of Mobility“ fließen ganz konkret in die Planung und Entwicklung künftiger Produkte und Dienste des Volkswagen Konzerns. Das Unternehmen versteht sich dabei als Partner der Städte. In Dutzenden von Städtepartnerschaften – von Barcelona bis Stockholm, von Somerville in den USA bis Shanghai – werden die verschiedensten Projekte und Dienste entwickelt, erprobt und umgesetzt.

Am Beispiel der Mobilitätspartnerschaft mit der Hansestadt Hamburg wird deutlich wie vielschichtig die Aktivitäten sind. Vor wenigen Tagen wurden dort 50 e-Golf an Bürger, Unternehmen und Behörden übergeben. MAN testet autonome Lkw am Hamburger Hafen und auch auf ausgewählten Autobahnabschnitten. Die Marke Volkswagen weitet ihren „WeDeliver“-Dienst auf Hamburg aus. MOIA startet noch in diesem Jahr in Hamburg den Testbetrieb für seinen „Ride Pooling-Dienst“, für den ein eigenes, vollelektrisches Shuttle für 6 Passagiere entwickelt wurde. Im ersten Schritt soll die Flotte in Hamburg auf 200 Fahrzeuge ausgebaut werden. Perspektivisch könnten bis zu 1.000 MOIA Shuttle auf Hamburgs Straßen unterwegs sein. Weitere Städte sind in Planung.

„CarLa“ – der erste Laderoboter für E-Autos

Gemeinsam mit dem Automatisierungsspezialisten Kuka präsentiert der Volkswagen Konzern auf der Group Media Night mit „CarLa“ den ersten mobilen Laderoboter für E-Autos. Solche vollautomatischen Service-Roboter werden im öffentlichen Raum und auch zu Hause einen wesentlichen Beitrag leisten, um die Akzeptanz der E-Mobilität zu erhöhen. „CarLa“ lädt, nachdem das Fahrzeug idealerweise autonom eingeparkt hat, selbständig das abgestellte Fahrzeug. Mit diesem Gemeinschaftsprojekt zeigen die beiden Unternehmen, wie das Laden schnell, einfach und autonom funktionieren kann. Und „CarLa“ besitzt Potenzial, zum Industriestandard zu werden. Beide Unternehmen planen, die Forschungskooperation in Richtung Pilotfertigung auszubauen.

Nur, wenn die Menschen ihr Fahrzeug sicher, schnell und komfortabel laden können, dann werden sie diese Technologie auch akzeptieren. Ich bin sicher, Service-Robotern wie „CarLa“ gehört die Zukunft. Und es freut mich, dass Kuka und der Volkswagen Konzern dabei Vorreiter sind“, sagte Müller

E-Mobilität nimmt in allen Segmenten an Fahrt auf

Der Volkwagen Konzern will der E-Mobilität in allen Bereichen zum Durchbruch verhelfen. Schonheute hat das Unternehmen 8 Elektroautos und Plug-In-Hybride im Angebot. Noch in diesem Jahr kommt der Audi Q6 e-tron dazu, das erste elektrische SUV der Marke mit 500 Kilometer Reichweite. 2019 folgen der Porsche Mission E und der erste VW I.D. Dann geht es Schlag auf Schlag. Auch bei den Nutzfahrzeugen. Der e-Crafter von Volkswagen Nutzfahrzeuge geht diesen Herbst an denStart. Ebenfalls noch in diesem Jahr gehen die ersten elektrischen Citybusse von MAN und Scania in den Testbetrieb und dann 2019 in Serie. Müller: „Wir bringen die Roadmap E auf die Straße zügig und entschlossen.

Bei all den Herausforderungen, die wir insbesondere in den Städten sehen, wollen wir Teil der Lösung sein. Ich bin überzeugt, der Volkswagen Konzern mit seinen 12 Marken kann das wie vielleicht kein Zweiter. Weil wir als Gruppe die Dimension und die Globalität haben, um wirklich etwas zu bewegen. Weil wir schon heute nahezu alle Facetten der Mobilität bespielen: vom Motorrad bis zum Linienbus, von preiswert bis Luxus. Weil wir verstanden haben, dass bei aller Liebe zum Automobil, die uns prägt und erfolgreich macht – Technologie letztlich immer nur Mittel zum Zweck ist“, resümierte Müller.
Quelle: Porsche Holding GmbH

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