Brose hat seine Elektromotoren und Antriebe konsequent auf die fortschreitende Elektrifizierung des Fahrzeugs ausgerichtet

Systemkompetenz für Hybrid- und Elektroauto

von David Lodahl

Brose stellt auf der Internationalen Automobilausstellung unter anderem seinen neuen Motor- und Elektronikbaukasten vor: Dank standardisierter Komponenten kann der Automobilzulieferer auf die unterschiedlichen Anforderungen reagieren und Bordnetzarchitekturen von 12 bis 810 Volt bedienen. Neu im Brose Produktportfolio ist ein 48 V-Hilfsantrieb für Hybridfahrzeuge, der in Frankfurt erstmals präsentiert wird.

Ob für Lenkung, Bremsen, Antriebsstrang oder Klimatisierung – fast alle Motoren und Antriebe des Mechatronik-Spezialisten müssen mit unterschiedlichen Betriebsspannungen arbeiten, damit sie auch in Hybrid- oder Elektroautos zum Einsatz kommen können. Brose unterstützt die Automobilhersteller mit einer wirtschaftlichen Lösung: Ein produkt-übergreifender Motor- und Elektronikbaukasten mit standardisierten Komponenten deckt Spannungen bis 810 V ab. Die jahrzehntelange Erfahrung und bewährten Technologien werden damit auf elektrifizierte Fahrzeuge übertragen. Unabhängig vom Fahrzeugantrieb profitieren die Autobauer von kurzen Entwicklungszeiten, robusten Produkten, einer hohen Flexibilität und Skaleneffekten bei der weltweiten Fertigung. Brose liefert heute weltweit rund 200 Millionen Motoren in unterschiedlichen Anwendungen für die Fahrzeugindustrie.

Neuentwicklung: 48 V-Hybrid-Booster
Brose erweitert das Leistungsspektrum seiner Motoren auf über 15 Kilowatt. Es umfasst beispielsweise Nebenaggregate wie die elektrische Ölpumpe oder den neu entwickelten 48 V-Hilfsantrieb für Mild-Hybrid-Fahrzeuge. Dieser unterstützt bei Bedarf den Hauptmotor. Mit bis zu 80 Newtonmeter Drehmoment kann er das Auto in bestimmten Situationen ohne Zuschalten des Verbrennungsmotors bewegen, beispielsweise im Stau oder Parkhaus. Der Hybrid-Booster lässt sich an unterschiedlichen Stellen im Antriebsstrang und dadurch in verschiedenen Hybridkonzepten einsetzen. Außerdem zeichnet er sich durch eine besonders kompakte Bauform, geringes Gewicht und einen hohen Wirkungsgrad von über 92 Prozent aus.

Fokus auf Systemlösungen: elektrischer Kältemittelverdichter
Brose nutzt seine Kernkompetenz bei der Verbindung von Mechanik, Elektrik und Elektronik auch bei elektrifizierten Nebenaggregaten. Ein Beispiel ist der elektrische Kältemittelverdichter, bei dem Motor, Verdichtereinheit und Leistungselektronik zu einem optimal abgestimmten System vereint sind. Im Gegensatz zu konventionell vom Verbrennungsmotor angetriebenen Varianten läuft er nur bei Bedarf und ist dadurch sparsamer. Er kann in Bordnetzen von 48 bis 810 V eingesetzt werden und arbeitet sowohl mit chemischen Kältemitteln als auch mit CO2. Zusätzlich ist er als Wärmepumpe einsetzbar und sorgt so für Heizen und Kühlen des Innenraums, auf Wunsch bereits vor dem Einsteigen. Der Kältemittelverdichter von Brose ist mit seiner hohen Leistungsdichte besonders gut für E-Fahrzeuge geeignet, weil die Batterie und damit die Reichweite so wenig wie möglich belastet werden. Nur zwei Jahre nach der ersten Vorstellung des Produkts liegen erste Aufträge vor. Die Serienfertigung beginnt 2020.

Kompetenzerweiterung für E-Mobility
Nicht nur die Klimatisierung ist bei Autos ohne Verbrennungsmotor eine Herausforderung: Aufgrund des Platzbedarfs der Batterien verlängert sich der Radstand, das gewohnte Fahrgefühl geht verloren. Brose zeigt auf der IAA einen neuen Antrieb für die Hinterachslenkung, die genau das verhindert. Sie reduziert den Wendekreis, erhöht die Fahrdynamik und damit den Fahrkomfort, insbesondere beim Einparken oder beim Spurwechsel mit hohen Geschwindigkeiten. Kunden können dabei auf die bewährte Technik und das fundierte Know-how vertrauen, das sich Brose bereits für die Vorderachslenkung erarbeitet hat.

 

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