Die künftigen Hochspannungstrassen Suedlink, Südostlink und Korridor A gelten als „Hauptschlagadern“ der Energiewende in Deutschland: Als mächtige Erdkabel geplant, sollen sie ab 2025 „grünen“ Windstrom aus dem Norden nach Süddeutschland leiten. Doch die 40 Meter breiten Trassen durch die Natur sorgen für Widerstand. Am Sonntag, 20. Mai 2018, 16.30 Uhr im ZDF, beleuchtet „planet e.“ den „Streit um neue Stromtrassen“.
Während Politik und Netzbetreiber für die Trassen werben, sprechen Kritiker von einer „Trassenlüge“ und einer Überdimensionierung. Gleich fünf Bundesländer und Millionen Bürger sind von den neuartigen Hochspannungs-Gleichstromleitungen betroffen. Die Argumentation der Politik: Ohne dieses Projekt sei die Energiewende nicht zu schaffen. Der industriereiche Süden brauche den Strom aus dem Norden, denn bis 2022 sollen alle Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet sein. Doch Kritiker bemängeln, dass die Trassen um ein Drittel überdimensioniert seien und für den Transport von „schmutzigem Braunkohlestrom“ nach Süddeutschland genutzt würden.
Die „planet e.“-Dokumentation zeigt Bauarbeiten in Norwegen und in Wilster/Schleswig-Holstein: Dort entsteht die „Nordlink“-Verbindung, die überschüssigen Windstrom nach Norwegen schicken soll. Im Gegenzug fließt bei Bedarf norwegischer Strom aus Wasserkraft nach Deutschland und künftig über Suedlink durch ganz Europa. Die Vorbereitungen für das Verlegen des Seekabels im Vollesfjord in Norwegen sind bereits angelaufen, große Konverter-Stationen sind im Bau.
Ein Gegenmodell zu den zentralen Mega-Stromachsen gibt es in Feldheim, einem Dorf in Brandenburg: Der Stromanbieter wollte den Dorfbewohnern das Netz nicht verkaufen, also bauten die Bürger ihr eigenes. Die Bewohner leben dort energieautark – und zahlen für ihren Strom viel weniger als der Rest der Republik.
Die „planet e.“-Autoren Patrick Zeilhofer und Volker Wasmuth fragen nach: Wie sinnvoll ist die Hauptschlagader der Energiewende? Sind die neuen Trassen zu teuer und gesundheitsgefährdend? Gerät die Energiewende durch Zeitverzögerungen weiter ins Stocken?
Quelle: Presseportal.de