Beim Goodwood Festival of Speed:

Publikums-Weltpremiere des GT4 ePerformance

von Siawasch Aeenechi
Foto: © Porsche Holding Newsroom

Der rein elektrische Porsche GT4 ePerformance ist beim weltberühmten Goodwood Festival of Speed in seine Welttournee gestartet. Sie soll das Potenzial des Fahrzeugkonzepts sowie damit verbundener Rennformate aufzeigen.

Der neue Porsche GT4 ePerformance hat seine Leistungsfähigkeit beim Goodwood Festival of Speed erstmals vor Publikum unter Beweis gestellt. Die Schauläufe auf der rund 1,9 Kilometer langen Bergrennstrecke im Park des Lord March in der südenglischen Grafschaft West Sussex dienten dem vollelektrischen GT-Rennwagen zugleich als Auftakt für die GT4 ePerformance Welttournee. Sie soll den innovativen Versuchsträger in den kommenden zwei Jahren zu weiteren Stationen in Deutschland und darüber hinaus, führen. Ziel ist es, Motorsport-Kundenteams, Partnern und Entscheidungsträgern aus der Rennsportszene das Potenzial des fortschrittlichen Fahrzeugkonzepts und die Möglichkeiten damit verbundener Rennformate aufzuzeigen.

Der GT4 ePerformance setzt auf die Technologiekomponenten des Mission R. Mit dieser Konzeptstudie hatte Porsche auf der IAA MOBILITY 2021 in München die Vision eines vollelektrischen GT-Rennfahrzeugs für den Kunden-Motorsport der Zukunft vorgestellt. Beide basieren auf dem Chassis des bekannten 718 GT4 Clubsport-Modells. Auch die Elektromotoren- und Batterie-Technologie des Versuchsträgers stammt vom Mission R. Dies bedeutet Maximalleistungen im Qualifikations-Modus von bis 800 kW (1.088 PS). Im simulierten Rennbetrieb stehen 450 kW (612 PS) für 30 Minuten dauerhaft bereit – also der Länge eines Carrera Cup-Rennens. In puncto Rundenzeit-Performance und Höchstgeschwindigkeit orientiert sich der GT4 ePerformance am aktuellen 911 GT3 Cup der Generation 992. Dank 900-Volt-Technologie kann das Speicherniveau des Akkus bei voller Ladeleistung in rund 15 Minuten von fünf auf 80 Prozent SoC (State of Charge/Ladezustand) hochschnellen.

„Das Festival of Speed ist wirklich beeindruckend: ein riesengroßes Volksfest für Automobil-Entusiasten und ein Motorsport-Mekka, wie es in Europa kein zweites gibt“, betont Porsche-Werksfahrer Richard Lietz aus Österreich, der den rein elektrischen Versuchsträger in Goodwood pilotiert hat. „Ich kannte den GT4 ePerformance bereits von den Testfahrten. Er ist extrem schnell und es macht sehr viel Spaß, ihn zu fahren – so kann ich mir das elektrisch angetriebene Kundensport-Rennfahrzeug der Zukunft vorstellen Seine Aerodynamik zielt auf Effizienz ab, denn das Auto soll komplette Renndistanzen absolvieren können. Er ist auf der Rundstrecke eher zuhause als auf einer Bergrennstrecke wie hier in Goodwood. Deswegen entspricht eine Fahrzeit von 45,50 Sekunden und Rang zwei in der Gesamtwertung vollauf unseren Erwartungen.“

Rund 6.000 Teile hat Porsche für den GT4 ePerformance neu konstruiert. Seine Formen stammen von einem Team von Porsche Style rund um den Designer Grant Larson. Die Karosserie besteht unter anderem aus Naturfaser-Verbundwerkstoffen, deren Herstellung weniger Emissionen erzeugen soll als die Produktion vergleichbarer synthetischer Stoffe. Testweise kommen auch recycelte Karbonfasern zum Einsatz. Dank weiter ausgestellter Kotflügel ist der Rennwagen um 14 Zentimeter breiter als ein 718 Cayman GT4 Clubsport. Sie schaffen Raum für noch breitere 18-Zoll-Rennreifen von Michelin, die einen besonders hohen Anteil erneuerbarer Materialien aufweisen.

Die Formen des GT4 ePerformance stammen von einem Team von Porsche Style rund um den Designer Grant Larson.

Die Formen des GT4 ePerformance stammen von einem Team von Porsche Style rund um den Designer Grant Larson. (Bild: Porsche Holding Newsroom)

„Der GT4 ePerformance weist den Weg in den Porsche-Kundensport mit elektrisch angetriebenen Rennfahrzeugen. In einem ersten Schritt präsentieren wir dieses Konzept unseren Partnern weltweit“, so Oliver Schwab, Projektleiter Vertrieb für den GT4 ePerformance. „Gemeinsam mit Fahrern, Teams, Veranstaltern, Behörden und weiteren interessierten Parteien sammeln wir dabei auch Ideen für zukünftige Rennformate von Porsche.“

Die GT4 ePerformance-Tour

Nach seiner Weltpremiere beim Goodwood Festival of Speed soll der GT4 ePerformance weitere internationale Stationen ansteuern. Jede einzelne folgt einem besonderen Motto. Beim weltberühmten Automobiltreffen in Südengland ging es um die Motorsport-Tradition von Porsche. Am 20. August 2022 steht das Porsche Werk in Leipzig auf dem Programm. Es feiert in diesem Jahr 20. Geburtstag und verfügt über einen 3,7 Kilometer langen Rundkurs, der berühmte Abschnitte weltweit bekannter Rennstrecken zitiert. In der sächsischen Metropole soll der rein elektrische Rennwagen-Prototyp das Potenzial seines Geschäftsmodells in den Mittelpunkt rücken.

Rennreifen von Michelin bestehen zu 53 Prozent aus nachhaltigen Materialien

Michelin stellt für den rein elektrisch angetriebenen Porsche GT4 ePerformance Rennreifen zur Verfügung, die zu 53 Prozent aus biobasierten oder rezyklierten Materialien bestehen. Zu den nachhaltig gewonnenen Grundstoffen gehören auch Naturkautschuk und Ruß, die mit einem speziellen Verarbeitungsprozess des Partnerunternehmens Enviro aus verbrauchten Reifen zurückgewonnen werden. Weitere Bestandteile basieren auf Orangen- und Zitronenschalen, Kiefernharz und Sonnenblumenöl sowie metallischen Reststoffen.

Die von Michelin eigens für den GT4 ePerformance entwickelten Rennreifen sollen ihren Umwelteinfluss über den gesamten Einsatzzeitraum von der Entwicklung, die Produktionsphase und den Versand über die Nutzung bis hin zum Recycling reduzieren. Bis 2050 will Michelin alle Reifen ausschließlich aus nachhaltigen Materialien herstellen. Bereits 2030 soll ihr Anteil an der Produktion der Unternehmensgruppe 40 Prozent erreichen.

GT4 ePerformance-Tour – die Partner

Der rein elektrische Prototyp geht mit der Unterstützung von sieben Partnern auf Weltreise. Alle beteiligten Unternehmen sehen die Tournee als Plattform, um das Thema Nachhaltigkeit zusammen mit Porsche Motorsport weiter voranzubringen. Neu mit an Bord ist DB Schenker. Der weltweit führende Anbieter von globalen Logistikleistungen bringt sich unter anderem mit nachhaltigen Transportservices ein. Der langjährige Kooperationspartner ExxonMobil engagiert sich über seine Marke Mobil durch gemeinsame Entwicklungen im Bereich Kühl- und Schmierstoffe für das Rennfahrzeug. TAG Heuer, der Schweizer Hersteller von Luxusuhren, steht diesem wie auch anderen Projekten von Porsche Motorsport als Timing Partner zur Seite. Als langjähriger Technologiepartner von Porsche Motorsport entwickelt Michelin für den GT4 ePerformance besonders nachhaltige Rennreifen. Das Modeunternehmen Hugo Boss stattet das Team aus. Die feuerfeste Bekleidung für Fahrer und Mechaniker steuert die Sport-Lifestyle-Marke Puma bei. Das Werkzeug der Crew stammt vom offiziellen Ausrüster Hazet.

Quelle: Porsche Holding Newsroom

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