Vor zehn Monaten fiel der Startschuss zur gemeinsamen Elektrooffensive von Porsche und Audi. Nun konkretisieren und vertiefen die Premium-Hersteller ihre Entwicklungskooperation. Ziel der Zusammenarbeit, die eine wegweisende Architektur unter dem Namen Premium Platform Electric (PPE) hervorbringen wird, ist es, die Mobilität von morgen gemeinsam zu gestalten und zukünftige Elektroautos schneller auf den Markt zu bringen.
Durch den effektiven, gemeinsamen Einsatz von Entwicklungskapazitäten schaffen die beiden High Tech-Marken Spielraum für die Themen Elektrifizierung, Digitalisierung und autonomes Fahren sowie die Weiterentwicklung hoch effizienter konventioneller Antriebe. „Wenn wir die anstehenden Aufgaben alleine bewältigen müssten, würden rund 30 Prozent höhere Kosten anfallen,“ so Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Porsche AG. Rupert Stadler, Vorstandsvorsitzender der AUDI AG ergänzt: „Die PPE ist für uns ein zentrales Stück Zukunft. Eigenschaften, Null-Emissionen und Profitabilität gehen dank einer in der Autoindustrie bislang einmaligen Kooperation eine ideale Verbindung ein. 1+1 ergibt in diesem Fall 3.“
Für das gemeinsame Vorhaben, aus dem insgesamt drei Modellfamilien hervorgehen sollen, wurden Projekthäuser in Ingolstadt und Weissach geschaffen. Zwei der drei geplanten Fahrzeugprojekte, die jeweils Modelle beider Hersteller umfassen, werden von Audi geführt, eine von Porsche. Aktuell arbeiten rund 550 Audi- und 300 Porsche-Entwickler in dem Projekt – Tendenz steigend. Sie verbringen jeweils zwei Präsenztage pro Woche am Partnerstandort.
Mit der neuen elektrischen Architektur können Audi und Porsche die Vorteile des reinen Elektrofahrzeuges optimal nutzen – so zum Beispiel bei Package, Radstand und
Raumangebot. Gleichzeitig sind die Architekturen so variabel, dass innerhalb einer Modellfamilie sowohl Hoch- als auch Flachbodenfahrzeuge, also SUVs und Limousinen, entstehen können. Erste Modelle auf Basis der PPE sind für Ende 2021 geplant. Zuvor werden 2018 und 2019 mit den Serienmodellen des e-tron und des Mission E die ersten Elektromodelle der beiden Premiummarken an den Start rollen.
Audi ist künftig mit dem MEB (Modularer Elektro Baukasten), den Volkswagen kostengünstig entwickelt, der PPE, zwei konventionellen weiterentwickelten Architekturen sowie Ideen im sportlichen Bereich für die Produktportfolios der Zukunft extrem breit aufgestellt. Die bereits begonnene Transformation des Unternehmens sorgt dafür, dass die Kapazitäten und Finanzmittel an den richtigen Stellen bereitgestellt werden können.
„Wirtschaftlich wie technisch sind wir damit ganz vorn im Wettbewerb“ ist sich Rupert Stadler sicher. „Die Zusammenarbeit läuft außerordentlich gut und wir sehen beide deutlich abgegrenzte, markenspezifische Produkteigenschaften als oberste Priorität. Audi wird bei Design, Interieur und User Interface die Chancen für einen unverwechselbaren Auftritt mehr denn je nutzen.“
Quelle: Audi AG