Energiezentralen tragen zur Stabilisierung des zunehmend grünen Stromnetzes bei

Industrie setzt auf nachhaltige und stabile Stromversorgung

von David Lodahl

(Bild: BMW Group)

Die Energiezentralen der BMW Group Werke Dingolfing und Landshut bauen ihre Aktivitäten im Markt für Regelenergie aus. Das bedeutet, dass sie zusammen mit anderen hochflexibel steuerbaren Anlagen im konzernweiten Produktionsverbund über die Werksgrenzen hinaus zur Stabilität des öffentlichen Stromnetzes beitragen. Mit der Teilnahme am Regelenergiemarkt wird ein innovatives Geschäftsmodell betrieben, ermöglicht die Integration von erneuerbaren Energien in den Strom-Mix und schafft wichtige Voraussetzungen für die elektrische Mobilität von morgen.

Regelenergie als Sicherheitsnetz

Regelenergie ist eine flexibel einsetzbare Energiereserve zum Ausgleich von Schwankungen im Stromnetz. Sie ist nötig, weil Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien von Sonnenschein und Windaufkommen abhängt und demnach nur bedingt gesteuert werden kann. Damit das Stromnetz aber auch bei zunehmender Integration von erneuerbaren Energien stabil bleibt, setzen Netzbetreiber sogenannte Regelenergie ein. Dies gilt zum einen bei einem Überangebot an Strom – das beispielsweise durch Windkraft bei stürmischem Wetter entstehen kann. Zum anderen aber ebenso bei einer unerwartet hohen Strom-Nachfrage durch die Verbraucher im Netz. Kommt es also zu einer Abweichung von der Soll-Netzfrequenz von 50Hz, gleichen die Übertragungsnetzbetreiber diese mittels Regelenergie aus – permanent und nahezu in Echtzeit.

Stabile Stromnetze für die elektrische Mobilität der Zukunft

Mobilität wird elektrisch und damit verschmelzen Energie- und Mobilitätssektor weiter miteinander. Dies zeigt sich u.a. am Beispiel der Vermarktung von Regelenergie durch BMW. „Mit diesem Geschäftsmodell leisten wir einen Beitrag zur Stabilisierung des Stromnetzes und zu einer weiteren Verbreitung von nachhaltig erzeugtem Strom“ sagt Dr. Joachim Kolling, Leiter BMW Energy Services. „Durch intelligente Vernetzung und Steuerung von Stromerzeugern, -verbrauchern und -speichern gestalten wir das Energienetz der Zukunft mit. Mit der durch uns bereitgestellten Flexibilität ebnen wir der CO2-freien elektrischen Mobilität von Morgen den Weg“, so Kolling weiter.

Aufbau eines virtuellen Kraftwerks

Die Anlagen in Dingolfing und Landshut sind Teil eines von der BMW Group aufgebauten Netzwerks unterschiedlichster Energie-Anlagen an verschiedenen Standorten. Durch intelligente Steuerung können diese Anlagen Energie hochflexibel aufnehmen oder an das Netz abgeben. „Sie können sich das wie ein virtuelles Konzern-Kraftwerk vorstellen, das Flexibilität bereitstellt. Wir nennen das auch den BMW Power Pool“, so Dr. Joachim Kolling. Neben flexiblen Erzeugern, wie der Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage (KWK) in Dingolfing, können auch Energie-Verbraucher in den BMW Power Pool integriert werden. Seit Kurzem gilt dies beispielsweise für Lüftungsanlagen im BMW Group Werk Landshut. Mit einem Verfahren kann hier die Lüftung ohne weitere Beeinträchtigungen flexibel angepasst werden. Und auch die bereits im Oktober 2017 in Betrieb genommene Speicherfarm mit bis zu 700 BMW i3 Batteriespeichern auf dem Werksgelände in Leipzig ist Teil des Power Pools.

Flexibilität zukünftig auch durch Elektrofahrzeuge

Durch das Fortschreiten der Elektromobilität und technische Neuerungen werden elektrifizierte Fahrzeuge in Zukunft Strom nicht nur laden, sondern bei Bedarf auch wieder an das Stromnetz abgeben können. Dr. Joachim Kolling erklärt: „Sie können sich unsere elektrifizierten Fahrzeuge als mobile Stromspeicher vorstellen. So werden in naher Zukunft nicht nur die stationären Anlagen in unseren Werken, sondern auch unsere Fahrzeuge vernetzt sein und so das Stromnetz stabil halten. Immer vorausgesetzt natürlich, dass unsere Kunden uns dafür ihr Einverständnis geben.“ Durch diese ganzheitliche Betrachtung von Elektromobilität leistet die BMW Group einen wichtigen Beitrag für die emissionsfreie Mobilität der Zukunft.

Quelle: BMW Group

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