So wurde uns der Renault Zoe schmackhaft gemacht. Doch mit diesen 160 Kilometern lagen die Autohändler reichlich daneben, denn die Anzeige begann nach kürzester Zeit verrückt zu spielen, von 60 Kilometern auf 120 und wieder zurück zu springen. Eine genaue Einschätzung wie weit wir noch kommen ist daher nicht möglich.
Doch das Gefühl zu haben, lautlos durch die Straßen zu rollen und beim Start ein Geräusch zu hören, das dem Entsperren eines Handys gleicht, entspannt ungemein. Die Ausstattung ist nicht nur modern, sondern hat auch etwas Science-Fiction mäßiges, da das ganze Auto an ein Ufo erinnert. Ein großer Bildschirm in der Mitte der Armaturen gibt Auskunft über die Funktionen des Autos. Neben einem Navigationssystem kann man sein Handy verbinden und dahingehend Musik hören, oder telefonieren. Die hinteren Autotüren zu öffnen, war für die meisten Mitfahrer anfangs schwierig, da keiner den Türgriff fand, der etwas versteckt hinter einer schwarzen Klappe liegt.
Auch ein Einkauf in der »Großstadt« Graz gestaltet sich als Erlebnis. Knappe 50 Kilometer sind es von meinem Heimathaus bis in die Stadt, hin und retour geht sich das im Sommer gut aus, gestaltet sich im Winter jedoch als knappe Angelegenheit. Über die Autobahn zu fahren macht keinen Sinn, denn dabei fallen die Kilometer im Sekundentakt (es macht jedenfalls den Anschein) und da es fast gleich lange dauert, benütze ich lieber Freilandstraßen.
Aufladestationen gibt es in unserem Umkreis kaum, vor allem gibt es wenige, die kostenlos zur Verfügung stehen. Meist stehen bei uns in der Umgebung Smatrics Stationen. Diese können nur benutzt werden, wenn man sich eine Karte zulegt, also für sie bezahlt. In Graz schaut die Situation schon anders aus. Man kann sich eine Energie Graz Karte zulegen, die nicht besonders teuer ist, in etwa 20 Euro. Mit dieser Karte lädt man im Raum Graz das Elektroauto auf – an jeder Zapfsäule, die mit dem Logo der Energie Graz versehen ist.
Im Großen und Ganzen war der Renault Zoe die Investition von 19.500 Euro im Mai 2016 wert. Hätten wir jedoch noch ein paar Monate länger gewartet, hätten wir eine Förderung und doppelt so viele Kilometer bekommen.
Text: Laura Schiffmann