Räder mit elektrischem Rückenwind sind im Trend. Der Markt für E-Bikes zählt zu den am stärksten wachsenden überhaupt. Allerdings sind die meisten Räder mit Elektrounterstützung reinrassige E-Bikes. Nur ein Bruchteil sind nachgerüstete Räder: Viele Menschen wissen gar nicht, dass das möglich ist, andere trauen dem Nachrüsten nicht. Dabei kann es durchaus sinnvoll sein, sein altes, gutes Rad oder auch das neue Traum-Bike mit einem solchen Antrieb zu versehen. Meine Mitgründer und ich haben jahrelang E-Motoren für Autos entwickelt, jetzt haben wir auf Nachrüstmotoren für Räder umgesattelt und einen Nachrüstantrieb entwickelt. Er ist seit Anfang 2016 in Österreich auf dem Markt. Aber immer wieder stoßen wir auf verschiedene Vorurteile. Damit möchte ich hier einmal aufräumen.
Aufmacherbild: Pendix
Gastbeitrag von Thomas Herzog, Mitgründer und Geschäftsführer von Pendix
1. Irrtum: Ein Komplettes E-Bike ist doch viel besser als so ein Nachrüstsatz
Im Zweifel stehen dann künftig zwei Räder im Keller. Mit einem Nachrüstsatz können Radler ihr geliebtes Fahrrad behalten und bezahlen wirklich nur die elektrische Aufrüstung, nicht auch noch Rahmen, Pedale und Räder vom neuen Komplett-E-Bike. Käufer von neuen Rädern sind nicht auf das Segment E-Bike festgelegt, sondern können sich ihr Wunsch-Rad völlig unabhängig aussuchen und dann eben nachrüsten. Christian Spernbauer, zuständig für den Vertrieb des Produktes in Österreich, sagte uns: „Die Nachfrage nach unserem Produkt steigt ständig und das zeigt uns, dass die meisten Kunden ihr altes Fahrrad lieben und es lieber umbauen statt es aufs Abstellgleis zu stellen und einfach gegen ein neues einzutauschen.“
2. Irrtum: Nachrüstsätze sind klobig und unattraktiv
Der Markt der Nachrüstantriebe für Fahrräder ist noch verhältnismäßig neu, es gibt ganz verschiedene Ansätze. Klar, es gibt schwere und sperrige Exemplare. Aber inzwischen steht die Optik nicht mehr im Hintergrund. Ein Antrieb, der das Rad kaum beschwert und auch noch gut aussehen lässt, ist der Pendix eDrive. Er hat sogar schon einen Design-Preis gewonnen. Der Akku erinnert an eine Trinkflasche, die Bedienung ist einfach und intuitiv verständlich.
3. Irrtum: Nachrüstsätze stören beim Treten
Das allgemeine Problem vieler E-Bikes ist, dass sie überwiegend nur mit elektrischer Unterstützung fahrbar sind und bei leerem Akku einen hohen Tretwiderstand haben. Im Gegensatz dazu hat unser Pendix-Antrieb fast keinen spürbaren Tretwiderstand im ausgeschalteten Zustand und kann deshalb auch wie ein normales Fahrrad genutzt werden. Schaltet man das System ein, dann unterstützt es wie bei einem kompletten E-Bike.
4. Irrtum: Nachrüstsätze sind was für Bastler und vor allem technisch nicht ausgereift
Es ist ein Irrglaube, dass E-Bikes einer höheren mechanischen Anforderung an Rahmen, Bremsen usw. unterliegen als normale Fahrräder. Lediglich der elektrische Antrieb muss spezielle Anforderungen erfüllen. Der Pendix wurde intensiven Prüfungen und Abnahmen unterzogen, die weit über die gesetzlichen Bestimmungen hinausgehen, um dem Händler und Endkunden ein sicheres System an die Hand zu geben. E-Bike-Sachverständiger und Gründer des Prüfinstituts Velotech, Ernst Brust, hat ihn getestet und ist überzeugt, dass er eine sichere Alternative zum Komplett-E-Bike darstellt.
5. Irrtum: E-Bike-Akkus sind gefährlich
Nicht nur Samsung hat mit Akku-Problemen bei seinen Smartphones zu kämpfen. Auch der Anbieter Sunstar musste seinen Nachrüstsatz-Akku gerade zurückrufen, weil er bei Feuchtigkeit plötzlich zu brennen anfing. Pendix hat intensive Langzeittests erfolgreich absolviert und sich viel Zeit für die Konstruktion von Elektronik und Mechanik genommen. Nicht umsonst wurde er von erfahrenen Ingenieuren entwickelt. Wirklich, nicht alle Akkus gehen jetzt in die Luft. Wir benutzen ja auch weiterhin ein Smartphone, oder?
6. Irrtum: Der Akku muss ständig geladen werden, genau wie bei E-Autos
Es gibt in der Branche bereits einen Begriff für diese Sorge: Reichweiten-Angst. Christian Spernbauer: „Nach unserer Erfahrung unterstützt der Pendix eDrive zum Beispiel über eine Strecke von bis zu 60 Kilometern, der große Akku sogar bis zu 80 Kilometer, das muss man erst einmal abradeln.“ Laut Verkehrsclub Österreich (VCO) haben 90% der Österreicher einen Arbeitsweg der kürzer als 50km ist. Da reicht die Akku-Ladung locker. In der Branche stellen sich viele die Frage, ob diese Konkurrenz um die Reichweite nicht am Thema vorbeigeht. Ein Antrieb wird ja nicht besser, weil er länger durchhält. Für lange Strecken stellen die meisten Anbieter zudem Ersatzakkus zur Verfügung. Es kann also gemütlich und lange geradelt werden.
7. Irrtum: Nachrüstsätze passen nicht an jedes Rad
Natürlich gibt es Nachrüstantriebe, die nur für bestimmte Radtypen geeignet sind. Das hängt vor allem davon ab, wo der Motor angebaut wird: am Tretlager, am Vorder- oder am Hinterrad. Die linksseitige Positionierung am Tretlager des Pendix erlaubt eine Montage an ca. 80% aller Fahrräder – vom Faltrad bis zum Mountainbike.
8. Irrtum: Wenn ich mir einen Nachrüstsatz anbauen lasse, verliere ich meinen Garantieanspruch
Die Mehrbelastung durch unseren Antrieb liegt in einem sehr geringen Bereich, der weit von den Grenzwerten entfernt liegt, für die ein Fahrrad konzipiert wird. Im Klartext kann somit ein Garantiefall an einem hochwertigen Rad praktisch nicht durch unseren Antrieb verursacht werden. Um das Rad auf den notwendigen Zustand zu überprüfen, nutzen wir unsere Fachbetriebe und sichern somit die Qualität.