Der richtige Transporter zur richtigen Zeit

Der Zero-Emission-Transporter

von David Lodahl

In Hamburg wurde der neue e-Crafter 1/2 von Volkswagen präsentiert – elektrisch und emissionsfrei betrieben, ausgelegt auf Zuladungen von bis zu 1,72 Tonnen. Der 100 kW (136 PS) starke e-Crafter wird ab September das Programm der jungen Crafter-Flotte um den ersten großen Zero-Emission-Transporter der Marke erweitern. Parallel markiert das Debüt des elektrischen Hochdach-Kastenwagen den Start einer Elektro-Mobilitätsoffensive: Fortan wird Volkswagen Nutzfahrzeuge das Modellspektrum immer stärker um teil- und vollelektrisierte Fahrzeuge ergänzen.

Der neue e-Crafter ist ein progressives Statement: Da er keine Emissionen entwickelt, ist er mit allen weltweit erdenklichen Umweltzonen kompatibel. Von Einfahrverboten, wie sie zum Beispiel in Hamburg oder Paris je nach Schadstoffklasse und Antriebsart umgesetzt werden, ist der e-Crafter auch langfristig nicht betroffen. Noch vor seiner Markteinführung wurde der neue e-Crafter vor diesen Hintergründen mit dem »Europäischen Transportpreis für Nachhaltigkeit 2018« in der Kategorie »Transporter und Lieferwagen« ausgezeichnet.

Reichweite korrespondiert mit in der Praxis zurückgelegten Distanzen

Entwickelt wurde der e-Crafter für alle Unternehmen, die im innerstädtischen Bereich aktiv sind: die »Last-Mile-Zusteller« des Kurier- und Logistiksektors, Handwerksbetriebe, Einzelhändler, Energieversorger oder Shuttle- und Taxibetriebe. Mit einer Reichweite von bis zu 173 Kilometern gemäß NEFZ und einer bewusst auf 90 km/h begrenzten Höchstgeschwindigkeit deckt der e-Crafter die realen Anforderungen des täglichen Einsatzes der City-Transporter kundengerecht ab.

Die abgesicherte Basis für diese Konfiguration lieferten aufwendige Mobilitätsanalysen: Volkswagen Nutzfahrzeuge hatte im Vorfeld der e-Crafter-Entwicklung von mehr als 1.500 Kunden über 210.000 Fahrprofile ausgewertet. Ergebnis: Das Gros der Fahrer legt mit einem Transporter täglich zwischen 70 und 100 Kilometer zurück. Genau für diese Distanzen – absolviert oft mit diversen Starts und Stopps – hat Volkswagen Nutzfahrzeuge den neuen e-Crafter konzipiert. Deshalb stand bei der Konzeption des e-Crafter nicht die maximale, sondern eine praxisrelevante Reichweite im Fokus. Produziert wird das Chassis des neuen Modells, wie alle Crafter, im Werk Wrzesnia (Polen). Die Endmontage der e-Komponenten erfolgt im Stammwerk der Marke Volkswagen Nutzfahrzeuge in Hannover.

Bild: Porsche Holding GmbH
Bild: Porsche Holding GmbH
Bild: Porsche Holding GmbH
Bild: Porsche Holding GmbH
Bild: Porsche Holding GmbH
Zero-Emission-Transporter basiert auf zweiter Crafter-Generation

Der e-Crafter wurde parallel zu den Modellen mit emissionsoptimierten Euro-6-Dieselmotoren (TDI) entwickelt. Das birgt entscheidende Vorteile: Da der e-Crafter kein nachträglich umgebautes Elektrofahrzeug ist, sondern ein als Zero-Emission-Transporter konzipiertes Modell der zweiten Crafter-Generation, konnte Volkswagen Nutzfahrzeuge die Architektur des großen Lieferwagens optimal für die Integration der elektrischen Antriebskomponenten nutzen. So wird die Lithium-Ionen-Batterie platzsparend im Unterboden des e-Crafter untergebracht. Dadurch kann das volle Ladevolumen des 2.590 mm hohen Hochdach-Kastenwagens genutzt werden: 10,7 m3. Gleiches gilt für weitere wichtige Maße wie die Durchladebreite (1.380 mm) oder die Laderaumhöhe (1.861 mm). Die maximale Zuladung beträgt je nach Ausführung zwischen 0,975 und
1,72 Tonnen.

E-Motor, Getriebe und Differenzial bilden ein kompaktes Modul

Vorn im e-Crafter ist der Elektromotor integriert – eine Synchronmaschine des Typs EEM85. Sie stellt besagte 100 kW als Peakleistung zur Verfügung. Das maximale Drehmoment beträgt 290 Nm. Übertragen wird die Kraft über ein für Nutzfahrzeuge ausgelegtes 1-Gang-Automatikgetriebe (EQ 290) an die Vorderachse. Motor, Getriebe und Differenzial bilden ein kompaktes Modul. Hergestellt wird diese Einheit im Komponentenwerk Kassel. Zu den weiteren technischen Elementen des Antriebssystems gehören das Motorsteuergerät und die sogenannte Leistungselektronik. Letztere steuert den Hochvoltenergiefluss zwischen dem Elektromotor und der Batterie. Der in der Lithium-Ionen-Batterie gespeicherte Gleichstrom (DC) wird dabei durch die Leistungselektronik in Wechselstrom (AC) umgewandelt. Ein DC/DC-Wandler erzeugt indes die 12V-Spannung für das Bordnetz.

Drehmomentstarker Elektromotors passt ideal zum großen Crafter

Elektromotoren entwickeln praktisch aus dem Stand heraus ihr maximales Drehmoment. Dementsprechend souverän ist der e-Crafter unterwegs. Zudem gilt: Ganz gleich ob im Treppenviertel von Hamburg Altona oder am Montmartre in Paris: Dank einer Steigfähigkeit von 20 Prozent macht der e-Crafter auch überall dort eine gute Figur, wo es in der City steil bergauf geht. Gleichwohl ist der Zero-Emission-Transporter sehr sparsam: Der Stromverbrauch mit 1,0 Tonnen Zuladung wird kombiniert bei 21,54 kW/100 km liegen.

Die Situation in Österreich

Der Markt der leichten Nutzfahrzeuge mit 0 bis 5 Tonnen höchstzulässigem Gesamtgewicht inklusive Busse konnte in den ersten sieben Monaten 2018 erneut zulegen. Von Jänner bis Ende Juli 2018 wurde mit 34.573 Neuzulassungen ein Wachstum von 8,3 % zum Vergleichszeitraum 2017 (31.916 Neuzulassungen) verzeichnet. Volkswagen Nutzfahrzeuge hält mit 9.972 Neuzulassungen einen guten Marktanteil von 28,8 % und führt weiterhin klar das Ranking an.
Der Crafter stößt bei den Kunden auf reges Interesse, vor allem die Kombination mit 4Motion, der Allradanteil liegt bei über 25 %.

Marktpositionierung

Der Crafter ist als komplette Neuentwicklung von Volkswagen seit dem Frühjahr 2017 auf den Markt. Das Fahrzeug bietet mit einem breiten Derivateangebot, neuen Antriebs- und innovativen Assistenzsystemen für jeden Kunden eine maßgeschneiderte Lösung und erstmals in der Geschichte des Crafter (inkl. Vorgängermodell LT) gibt es das Modell jetzt neben dem »klassischen« Heckantrieb auch mit Front- und 4Motion-Allradantrieb. Bei insgesamt 69 Karosserie- und Antriebsvarianten und maßgeschneiderten Aufbaulösungen ist die Vielfalt nahezu grenzenlos. Der neue Crafter punktet zudem aufgrund geringer Verschleiß-, Wartungs- und Reparaturkosten auch langfristig im Hinblick auf den Kostenfaktor, die sogenannten »Total Costs of Ownership (TCO)«.

Quelle: Porsche Holding GmbH

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