Deutschen Zukunftspreis 2018: Methode zum einfachen und billigen Transport von Wasserstoff

Wasserstoff vor dem Durchbruch

von David Lodahl

Die Energiewende gehört derzeit zu den Herausforderungen in Deutschland. Definierte Zielgrößen werden nicht erreicht, wesentliche Infrastrukturfragen sind nicht geklärt. Die Innovation eines Teams, das jetzt für den Deutschen Zukunftspreis nominiert worden ist, bringt erstaunliche Lösungsansätze.

Prof. Peter Wasserscheid, Prof. Wolfgang Arlt und Dr. Daniel Teichmann aus Erlangen haben ein Konzept geschaffen, Wasserstoff kostengünstig, sicher und effizient als Energiespeicher zu nutzen. Dazu wird mittels regenerativer Energie erzeugter Wasserstoff an eine Flüssigkeit gebunden, aus der er sich bei Bedarf wieder freisetzen lässt.

Wind- und Sonnenenergie sind wetterabhängig, mal produzieren diese Anlagen nicht genug, mal zu viel elektrischen Strom und oft liegen sie auch noch weitab von Ballungszentren. Hier können Energiespeicher die Lücke schließen. Wasserstoff ist dafür besonders gut geeignet: Das Gas lässt sich durch Elektrolyse von Wasser mit Wind- oder Solarstrom erzeugen. Die gespeicherte Energie kann zum Beispiel in einer Brennstoffzelle zurückgewonnen werden. Dabei entsteht kein klimaschädliches CO2. Herausforderungen sind bisher Aufbewahrung und Transport des Wasserstoffs – das ist aufwendig und teuer.

Das Konzept aus Erlangen bietet eine deutlich einfachere Alternative: Um Wasserstoff zu speichern, wird er an eine organische Flüssigkeit chemisch gebunden. Die Trägersubstanz wird nicht verbraucht, sondern lässt sich wiederverwenden. Sie ist ungiftig, günstig und sehr robust. Für die neue Methode der Wasserstoffspeicherung lässt sich die vorhandene Infrastruktur nutzen. Tankschiffe, Kessel- und Tankwagen sowie Tankstellen können so künftig zur Verteilung dienen.

Mittelfristig wird sich Wasserstoff in Schiffen, Zügen, Lkws direkt als emissionsfreier Treibstoff nutzen lassen. Die Technologie ist marktreif. Das wahre Potenzial der LOHC-Technologie geht aber weit darüber hinaus: Sie schafft die Grundlage dafür, Wasserstoff auf der ganzen Welt als sauberen Energieträger zügig zu etablieren.

Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, zeichnet am 28.November eines der insgesamt drei nominierten Teams mit dem Deutschen Zukunftspreis 2018 aus. Der Preis ist mit 250.000 Euro dotiert.

Quelle: Presseportal

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