Quantron startet durch:

Elektrobus Cizaris fährt emissionsfrei

von Oliver Kube
Foto: © Quantron AG

Quantron bringt mit den emissionsfreien Elektrobus Cizaris auf den Markt. Für den Antrieb setzt Quantron auf die Kombination aus robusten und zuverlässigen Lithium-Eisenphosphat-Batterien und dem Synchron-Zentralmotor von Dana/TM4. Je nach Ausführung finden im Bus bis zu 95 Fahrgäste Platz.

Der neue, rund zwölf Meter lange Elektrobus von Quantron soll den Markt für emissionsfreie und gleichzeitig preiswerte Busse beleben und wird Cizaris heißen. Das neue Bus-Modell im Busportfolio des Augsburger Unternehmens wird als reine Elektroversion (Cizaris 12 EV) starten, 2023 dann mit einem Brennstoffzellenantrieb (Cizaris 12 H), der einen weitgehend identischen Antriebsstrang verwendet. Durch die unternehmerische Verbindung mit dem asiatischen Hersteller EV Dynamics genießt Quantron hier eine besondere Stellung als „Preferred Partner“. Der Name des neuen Angebots für eine nachhaltige und zuverlässige Mobilität in den Städten ist dabei Programm: das grundlegende „CI“ steht für „City“ – also den Einsatzbereich – das zentrale und markante „Z“ steht für „Zero (emissions)“ und der Suffix „Aris“ ist aus dem griechischen abgeleitet und steht für „das Edelste/das Beste“.

Der Cizaris stellt den Einstieg des 2019 gegründeten Elektrofahrzeug-Pioniers Quantron in den nachhaltigen und ausschreibungsgeprägten Stadtbusmarkt dar, der durch die europäische „Clean Vehicles Directive“ für Verkehrsunternehmen immer bedeutsamer wird. Dabei greifen die Konstrukteure auf eine Fahrzeugplattform zurück, die sich in den größten Elektrobusmärkten Asiens in den letzten Jahren hundertfach bewährt hat. Im Quantron Werk in Augsburg-Gersthofen werden die markentypischen Designmerkmale sowie die kundenspezifischen Anpassungen für den stark reglementierten kommunalen Verkehr vorgenommen.

Antivirale Filter und farbwechselnde LED-Leuchten

Der Wagen verzichtet durch seine Konstruktion als reiner Elektrobus auf einen herkömmlichen „Aggregate-Turm“ im Heck und bietet dadurch stolze 24 bis 35 Sitz-Plätze – insgesamt gibt es je nach Batteriepaket Platz für 81 bis 95 Fahrgäste ­– deutlich mehr als bei vielen Wettbewerbern. Für das passende Klima an Bord sorgt eine hocheffiziente Valeo-Wärmepumpen/Klimaanlageneinheit mit einer Kälteleistung von 33 kW. Selbstverständlich gehören antivirale Filter ebenso wie eine geschlossene Fahrerkabine zu den möglichen, den jeweiligen Ländern angepassten Ausstattungsvarianten. Ein besonderes Highlight im Innenraum ist die aufwendig gelochte Aluminiumdecke mit indirektem seitlichem Licht sowie weiterer, quer dazu montierter LED-Leuchten, deren Farbe auf Wunsch wechselbar ist.

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Je nach Ausführung können bis zu 95 Personen mitfahren. (Foto: Quantron)

Fahrer-Cockpit: Weniger ist mehr

Der Fahrerarbeitsplatz des Cizaris ist auf einem erhöhten Podest montiert, von dem aus der Fahrer seinen Kunden auf „Augenhöhe“ begegnet. Hier findet jede/r Fahrer/-in auf hochwertigen und vielseitig verstellbaren Sitzen von Isringhausen oder Grammer die optimale Position. Das griffige Lenkrad mit dem neuen Markenlogo ist ebenso in zwei Richtungen verstellbar. Das Grundprinzip des Cockpits könnte man mit „Weniger ist mehr“ auf den Punkt bringen: das sehr funktional gehaltene Panel mit großem Monitor für Rückfahrkamera und Co. verfügt über sehr wenige Tasten. Rechts am Lenkrad befindet sich der Rekuperationshebel, mit dem sich in drei Stufen die Leistung der Bremsenergierückgewinnung auswählen lässt. Über alle wichtigen Vorgänge und Statusmeldungen informiert ein volldigitaler Instrumentencluster von Actia, der jederzeit optimal ablesbar ist – ebenso wie die hochauflösenden Kameraspiegel-Monitore. Als einer der wenigen Stadtbusse bietet der Cizaris auch eine separate Bugbeobachtungskamera mit einem großen Monitor oberhalb des Cockpits. Der Elektrobus ist mit den neuesten elektronischen Sicherheitssystemen wie ABS/ASR, EBS 5.0, ECAS aus europäischer Produktion ausgerüstet, auf Wunsch lässt sich auch der Abbiegeassistent von Mobileye nachrüsten. Und der optimale Brandschutz wird im Heckabteil, in den Batteriemodulen und anderen Hochvolt-Bauteilen mittels Brandmelder (Temperatur-/Gassensoren) und separaten Pulverlöschkartuschen gewährleistet – auch wenn die LFP-Batterien allen Experten als weitgehend „unbrennbar“ gelten.

Lithium-Eisenphosphat-Batterien und Synchron-Zentralmotor

Quantron setzt auf seit Jahren in Zehntausenden von Bussen eingesetzte Kombination aus robusten und zuverlässigen Lithium-Eisenphosphat-Batterien und hocheffizientem Synchron-Zentralmotor von Dana/TM4. Diese Kombination, die bisher in Europa eher selten anzutreffen ist, stellt aus Quantron-Sicht das optimale Zweierteam dar, um die Energie an Bord so sicher und effizient wie möglich in Vortrieb umzuwandeln. Bei zwischen 242 bis 424 Kilowattstunden wählbarer Batteriekapazität werden die ausschließlich auf dem Dach montierten Batteriepacks von CATL mit 65 bis 150 kW Gleichstrom (DC) in zwei bis fünf Stunden schnellgeladen. Im mittelschweren eSort 2-Zyklus reicht diese Energie bei einem Ladehub (DoD) von 10 Prozent für Umläufe von 220 bis 370 Kilometer.

Der fahrzeugfest montierte und wassergekühlte Zentralmotor von Dana/TM4 nach Permanentsynchron-Prinzip (PSM) gefällt durch niedrige Drehzahlen und eine besonders hohe Effizienz gegenüber Asynchronmotoren. Er leistet (nominal/maximal) 145/245 Kilowatt und besitzt ein maximales Motordrehmoment von max. 1.055/3.329 Newtonmeter, das sich ohne jede Gangstufe entfaltet. Mit der Einführung der Brennstoffzellenversion wird ein nochmals leistungsfähigerer Antriebsstrang zur Anwendung kommen.

Service: Großes Netzwerk in Europa

Quantron setzt alles daran, schon im Kaufprozess mit seinen Experten dem Kunden bei der Konfiguration des Fahrzeuges behilflich zu sein und dessen Strecken und elektrische Ausstattung zu analysieren. Grundlage für ein langes Busleben ist eine aufwendige Kataphoretische Tauchlackierung des Gerippes (KTL) und weitere effektive Korrosionsschutzmaßnahmen. Die Garantiebedingungen belaufen sich grundlegend für das Gesamtfahrzeug auf zwei Jahre, für die wichtigen Batterien auf acht Jahre oder 3.000 Lade-Zyklen (oder 80 Prozent Ladekapazität – je nachdem was zuerst erreicht wird). Insgesamt verfügt Quantron über ein Netzwerk von 700 Servicepartnern in Europa, viele davon können auch Elektrobusse warten. In einem mehrstufigen Servicekonzept wird jeweils geprüft, ob die Werkstatt des Kunden ertüchtigt werden kann, um mit der Unterstützung von Quantron Technikern weitgehend autark zu arbeiten.

Zur Markteinführung des Quantron Cizaris liegt der Vertriebsfokus vorerst auf den Märkten Osteuropa, dem Nahen Osten, Skandinavien und Südeuropa. Aufgrund der besonderen Anforderungen des deutschen Marktes, wie der VDV-Vorgaben in Bezug auf den Fahrerarbeitsplatz und anderer Systeme, wird der Marktstart in Deutschland, Österreich und der Schweiz erst in der zweiten Jahreshälfte 2022 erfolgen.

Mehr Informationen unter: www.quantron.net

Quelle: Quantron AG.

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