Weltautomobilverband OICA:

Elektrische Fahrzeuge sind eine Alternative – nicht die einzige!

von Daniel Schöppl

Während der Generalversammlung des Weltautomobilverbandes OICA wurde die Zukunft der individuellen Mobilität diskutiert. Im Fokus der Debatte standen politische Ziele, die Verbrennungstechnologien abschaffen und durch vollelektrische Antriebe ersetzen sollen. Der Präsident der OICA, Matthias Wissmann, sieht die Zukunft von konventionellen Technologien aber als sehr ungewiss an. Um eine Ausgewogenheit zwischen Industrie und Klimaschutz zu erreichen, bedarf es einer Offenheit gegenüber neuer und bestehender Technologien. Jegliche Form der Verweigerung wäre also der falsche Ansatz, weshalb die OICA eine technologie-neutrale Herangehensweise der Automobilindustrie weltweit fordert: „Es ist klar die Aufgabe der Regierungen anspruchsvolle Umweltziele und deren Einfluss auf Klimawandel und Luftqualität zu definieren. Sie sollten allerdings nicht vorschreiben, welche Technologie dazu geeignet ist, diese Ziele zu erreichen. Die Industrie trägt hier die Verantwortung zu entscheiden und sollte letztendlich wählen können welche, den Anforderungen der Ziele entsprechende, Produkte sie dem Kunden anbietet. Es benötigt einen umfassenden Ansatz, der alle involvierten Parameter betrachtet; von der Energiequelle über Abgase – egal ob Treibhausgase oder Schadstoffe wie Karbonmonoxid, und andere. So ein Ansatz würde zeigen, dass es abhängig von der Region und der Art der Fahrzeuge, sowie deren Nutzung, auch noch andere Alternativen geben könnte als elektrische Fahrzeuge. Plug-In Hybriden eröffnen beispielsweise gute Möglichkeiten, vor allem mit neuen synthetischen Brennstoffen.“

 
Zur Digitalisierung von Autos merkte Wissmann noch an: „Das beinhaltet viele Probleme; Fahrzeug-Automatisierung, Konnektivität, Cyber-Sicherheit, etc. Die regulatorischen Rahmenbedingungen müssen hier geschaffen werden. Automobilhersteller unterstützen dabei aktiv Regierungen, um neue Zertifizierungskonzepte zu entwickeln. Die Digitalisierung bietet ein riesiges Potenzial und neue Mobilitätskonzepte werden entstehen. Allerdings werden viele Konsumenten nach wie vor noch viele Jahre die eigengesteuerte Fahrfreude genießen.“

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