Welcher Stecker meines Wunsch-Elektroautos kann was?

Mythen der Elektromobilität

von David Lodahl

In der allgemeinen Wahrnehmung zum Thema Laden in der Elektromobilität scheint das Chaos die Oberhand zu behalten. Welche Stecker gibt es für welches Auto? Was ist der Unterschied zwischen diesen Systemen? Ordnung in dieses Chaos brachte das EU-Parlament. Im Folgenden sehen Sie eine Übersicht zu den aktuellen Steckertypen.

Steckertypen der Elektromobilität

Hat man im Jahr 2007 Elektrofahrzeuge in der Regel noch über einen haushaltsüblichen Schutzkontakt (Schuko-Steckdose) geladen, so ist im Jahr 2017 der Typ 2-Stecker längst Standard. 2014 wurde der Gesetzesentwurf zur Vereinheitlichung des Steckertyps vom EU-Parlament verabschiedet, wodurch der Typ 2-Stecker für die AC- (Wechselstrom) Ladung in ganz Europa standardisiert wurde. Über diesen ist eine PWM- (Pulsweitenmodulation) Kommunikation zwischen dem Fahrzeug und der Ladestation möglich. Damit ist eine sichere Aufladung der Traktionsbatterie, im privaten sowie öffentlichen Raum in Bezug auf den Personenschutz, die Technik und die Abrechnungsmöglichkeit gegeben. Alle Eigenschaften sind in der internationalen IEC 62196-2 Norm niedergeschrieben.

Parallel dazu wurde auch ein genormter europäischer Stecker, mit der Bezeichnung CCS (Combined Charging System), zur DC- (Gleichstrom) Ladung entwickelt. Dieser baut auf dem Typ 2 auf bzw. erweitert diesen um zwei zusätzliche Pins an der Unterseite. Die Kommunikation zwischen dem Fahrzeug und der Ladestation erfolgt über PLC (Powerline Communication). Dieser Steckertyp wird hauptsächlich bei europäischen Fahrzeugen serienmäßig verbaut.

Der CHAdeMO Stecker, vor allem im asiatischen Raum verbreitet, ist ebenfalls für die DC-Ladung konzipiert. Im Vergleich zum CCS erfolgt die Kommunikation hier über eine CAN-Bus Schnittstelle (Controller Area Network – serielles Bussystem). Der CHAdeMO ist ein separater Ladeanschluss. Es ist nicht möglich, wie bei CCS und Typ 2, eine Ladebuchse am Fahrzeug zu verbauen, welche den AC- sowie den DC-Ladeanschluss enthält.

Der Typ 1-Stecker, ebenfalls im asiatischen wie auch im amerikanischen Raum angesiedelt, kommuniziert ident wie der Typ 2. Es sind Ladeleistungen von bis zu 7,4 kW einphasig, technisch möglich. Diese Leistung ist jedoch in Österreich durch die Verteilnetzbetreiber nicht zugelassen. Die TAEV (Technischen Anschlussbedingungen für den Anschluss an öffentliche Versorgungsnetze mit Betriebsspannungen bis 1.000 Volt) legt fest, dass das Verteilnetz im privaten Bereich 1-phasig mit höchstens 16 A belastet werden darf. Daraus ergibt sich eine private, maximale Ladeleistung des Typ 1-Steckers von 3,7 kW.

Eine AC-Ladung über die Schuko-Steckdose ist mit einer mobilen Ladestation ebenfalls möglich. Dabei übernimmt eine im Ladekabel verbaute Einheit die Kommunikation zum Fahrzeug. Die Ladeleistung ist in diesem Fall ebenfalls mit 3,7 kW durch die TAEV begrenzt. Achtung! Für diese maximale Leistung ist eine spezielle 16A-Schuko-Steckdose notwendig.

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