Technologieoffenheit bei Antrieben nötig

Mobilität neu gestalten

von David Lodahl

Das weltweite Bedürfnis nach Mobilität steigt kontinuierlich. Die Weltbevölkerung wächst. Für die prägenden Megatrends – den demografischen Wandel und die Urbanisierung – bietet kein Verkehrsmittel passgenauere Lösungen als das Automobil“, erklärte Bernhard Mattes, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), im Rahmen des Branchengipfels des Instituts für Automobilwirtschaft (IfA) am 18. Oktober 2018 in Nürtingen.

Mattes unterstrich, dass die Automobilbranche hochinnovativ sei. So stehe sie für 40 Prozent aller Patentanmeldungen aus Deutschland. Doch gleichzeitig betonte der VDA-Präsident: „Es gibt keine Garantien für den Erfolg von morgen. Denn das künftige Wachstum bringt strukturelle Veränderungen mit sich, wie wir sie in der gesamten automobilen Geschichte noch nicht erlebt haben. Die Verschiebungen erfolgen regional, wirtschaftlich und technologisch.“ Der Trend gehe vom Besitz hin zur reinen Nutzung. Exemplarisch stünden dafür neue Mobilitätsdienstleistungen von Herstellern, Zulieferern und Startups, wie Car-Sharing und On-Demand-Fahrdienste.

Die Innovationskraft der Branche zeige sich auch im Bereich des vernetzten und automatisierten Fahrens, wie der VDA-Präsident darlegte. So investierten die Unternehmen der deutschen Automobilindustrie in den kommenden drei bis vier Jahren 16 bis 18 Milliarden Euro in dieses Zukunftsfeld. Ziel sei es, den Straßenverkehr noch sicherer, effizienter und komfortabler zu gestalten.

Die größten finanziellen Anstrengungen jedoch widme die Automobilindustrie emissionsarmen Antriebsformen: „Allein in die Elektromobilität wird die deutsche Automobilindustrie bis zum Jahr 2020 insgesamt 40 Milliarden Euro investieren.“ Dabei sei die Antriebswende nicht nur für die Fahrzeughersteller, sondern auch für die Zulieferbetriebe eine enorme Herausforderung: „Es gilt, Produkte und Prozesse auf den Wandel vorzubereiten. Die eigenen Kompetenzen müssen stetig erweitert werden“, sagte Mattes.

Bei der Elektromobilität mangele es noch an den richtigen Rahmenbedingungen, mahnte er: „Akuter Handlungsbedarf besteht beim Ausbau der privaten Ladeinfrastruktur. Das illustriert ein internationaler Vergleich: 0,22 Ladepunkte pro 1.000 Einwohner in Berlin zu 2,1 in Oslo oder 2,5 in Amsterdam.“ Um die Installation privater Ladepunkte zu erleichtern, bedürfe es Anpassungen im Miet- und Wohneigentumsrecht, fuhr der VDA-Präsident fort. Doch auch in der europaweiten Betrachtung müsse noch viel erreicht werden. So stünden 76 Prozent aller Ladepunkte in der EU in nur vier Ländern.

Quelle: Verband der Automobilindustrie e. V.

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