Speicherkosten um 50 Prozent niedriger als bei Li-Ionen-Zellen

Keramische Batterie

von David Lodahl

Das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS präsentiert auf der Energy Storage Europe 2019 seine neu entwickelte keramische Hochtemperaturbatterie »cerenergy« für stationäre Batteriespeicher. Mit Kosten von weniger als 100 Euro/kWh liegt der Preis auf Zellebene bei rund der Hälfte des Preisniveaus von Li-Ionen Akkus. Damit hält die cerenergy-Lösung den Weltrekord für Natrium-Nickelchlorid-Batteriezellen und ist dabei wartungsfrei sowie absolut sicher. Der Stand des Fraunhofer IKTS ist in Halle 8b unter Standnummer B44 zu finden.

Dass das Fraunhofer IKTS seine keramische Batterie hier vorstellt, steht beispielhaft für die besonderen Stärken der Energy Storage Europe 2019 und der parallel stattfindenden International Renewable Energy Storage Conference sowie der Energy Storage Europe 2019 Conference. Kein anderes Event der Speicherbranche bietet eine ähnliche Bandbreite von Technologien und hochkarätigen Akteuren aus Forschung, Entwicklung und Industrie„, so Bastian Mingers, Leiter der Energy Storage Europe.

Das IKTS wird in Düsseldorf unter anderem eine fertig konfektionierte 5 kWh-Batterie mit 20 Batteriezellen vorstellen, deren Kapazität von 250 Wh weltweit führend ist. Das gezeigte Modul wird in den kommenden Monaten in die Produktionsreife überführt. Obwohl die Betriebstemperatur der cerenergy-Batterielösung bei 300 °C liegt, ist ihr Betrieb durch eine Vakuumisolation effizient und wirtschaftlich. Eine Klimatisierung ist – anders als bei Li-Ionen-Akkus – auch bei extremen Umgebungsbedingungen nicht nötig. Der Gesamtwirkungsgrad liegt bei über 90 Prozent. Die Energiedichte von 130 Wh/kg sowie Lade- und Entladeraten 0,25 bis maximal 0,75 C prädestinieren die Batterien für den stationären Einsatz.

Die Natrium-Nickelchlorid-Batterie basiert im Wesentlichen auf Kochsalz – einen billigeren und besser verfügbaren Rohstoff gibt es kaum. Und auch sonst verzichten wir komplett auf seltene Erden oder andere strategische Rohstoffe. Das Prinzip der Batterie ist schon seit den 90er Jahren bekannt, erst in jüngster Zeit ist es uns aber gelungen, die Technologie wirklich für den Einsatz in stationären Speichern maßzuschneidern„, sagt Dr. rer. nat. Roland Weidl, Abteilungsleiter beim Fraunhofer IKTS. „Die Energy Storage Europe bietet unserem Team eine ideale Plattform, um mit potenziellen Kunden für die Verwendung der cerenergy-Technologie zu sprechen„, ergänzt Weidl.

Quelle: Presseportal.de

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