Formel E-Renner mit Spikes auf Abwegen

Formula Ice

von Michael Brandstetter

von Michael Brandstetter

Spektakuläre Szenen gab es beim GP Ice Race in Zell am See, wo unter anderem Formel-E-Teamchampion Daniel Abt mit seinem Audi e-tron FE04 auf Spikes seine Runden drehte. Trotz Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt sahen 8.000 Besucher auf Schnee und Eis diese besondere Herausforderung. Ebenfalls im Einsatz waren Rallyelegende Walter Röhrl und Freestyle-Skistar Benedikt Mayr beim Skijöring. Wir waren live dabei und sprachen auch mit Francois-Xavier Demaison, der für den im Sommer stattfindenden Weltrekordversuch des VW E-Renners ID.R am Nürburgring verantwortlich ist.

Von 1937 bis 1974 fand das Eisrennen bereits in Zell am See statt. Beim erfolgreichen Revival der traditionellen Eisrennen in pittoresker Winterlandschaft begeisterten Autos aus den 1950ern bis zu aktuellen Rallye-Autos und dem Formel E-Renner die zahlreichen Zuschauer. Daniel Abt pilotierte den Audi e-tron FE04, mit dem das Team Audi Sport ABT Schaeffler in der Saison 2017/2018 die Teamwertung in der ABB-FIA-Formel-E-Meisterschaft gewonnen hatte. Komplettiert wurde der spektakuläre Auftritt auf Schnee und Eis von Rallye-Weltmeister Walter Röhrl am Steuer eines historischen Audi Sport quattro aus den 80ern. „Das war ein superschönes Wochenende mit einer tollen Atmosphäre und tollen Menschen“, sagte Daniel Abt. „Für mich war es das erste Mal, ein Formel-E-Auto auf Eis zu fahren. Ein cooles Feeling! Es hat unheimlich viel Spaß gemacht – auch die Fans zu sehen, wenn man das Auto anstellt und durch die Kurven driftet.“

Abt versuchte sich im Formel E-Renner mit langen Rallyespikes auch erfolgreich im traditionellen Skijöring, bei dem der Skifahrer von einem Auto gezogen wird. Der erste Mensch, der auf Schnee und Eis am Seil eines Formel-E-Rennwagens hing, war Freestyle-Skirennläufer Benedikt Mayr.

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Der Weltrekordler

Bereits 2018 hat der ID.R von VW beim berühmten Bergrennen in Pikes Peak (Colorado/USA) den Rekordhalter um eine ganze Minute geschlagen. Der E-Flitzer wird von zwei Elektromotoren mit einer Gesamtleistung von 500 kW (680 PS) angetrieben und beschleunigt in nur 2,25 Sekunden auf 100 km/h. Im Sommer 2019 will der E-Flitzer aus Wolfsburg, der in Zell am See zu besichtigen war, auch auf dem Nürburgring den Rekord holen. Dieser gilt als eine der schwierigsten Rennstrecken der Welt. Kein leichtes Unterfangen, muss doch der Wagen für die Nordschleife speziell adaptiert werden.

Francois-Xavier Demaison (Technischer Direktor VW Motorsport), verantwortlich für den Rekordversuch des I.D. R

„Wir müssen Änderungen an der Aerodynamik vornehmen, und mehr focus auf die Endgeschwindigkeit legen. Es sind ganz andere Voraussetzungen als beim kurvigen Bergrennen auf 2.000m Seehöhe, wo der ID auf eine maximale Endgeschwindigkeit von 240 km/h getrimmt war.“, sagt Francois-Xavier Demaison, seines Zeichens technischer Direktor bei VW Motorsport. Im Sommer ist es dann soweit, der Termin wird erst fixiert. Die legendäre Nordschleife am Nürburgring ist ziemlich ausgebucht, ein Zeitfenster für den Rekord muss noch gefunden werden.

„Wir brauchen auch ein wenig Glück mit dem Wetter, denn zu knacken ist der Weltrekord am Nürburgring nur bei trockenen Bedingungen“, so der Franzose. Aktuell finden Testfahrten mit dem ID bereits im Süden statt, so zwischendurch soll auch ein Rekord in China pulverisiert werden. Für das Ice Race war der E-Renner dann doch zu schade, schließlich gibt es ingesamt nur zwei Exemplare.

www.gpicerace.com

www.volkswagen-motorsport.com

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