Das zeigte uns die Vienna Autoshow

Elektromobilität – wie ernst meinen es die Hersteller?

von Franz Haberfellner

Die Vienna Autoshow zeigte uns vor allem eines: Während die Muttergesellschaften der Autokonzerne und deren Verantwortliche mit ihren offiziellen Statements der letzten Monate den Eindruck erwecken, dass die Weiterentwicklung der Elektromobilität und das Vergrößern der Angebotspalette ganz oben auf der Liste der Prioritäten steht, wirken die meisten lokalen Hersteller-Vertreter – mit ein paar wenigen Ausnahmen – alles andere als informiert und interessiert. So zeigte man sich auf einem der Messestände, die eine Wallbox im Konzerndesign aufgestellt hatten, verunsichert über die Frage, ob man die Ladeeinheit beim Kauf eines Elektro- bzw. PlugIn-Hybrid-Fahrzeuges mit angeboten bekommt und wer die Wallbox installiert. Bei einem anderen Hersteller, der als einer der europäischen Pioniere der Elektromobilität gilt, wusste man nicht, ob man Ladesysteme mit anbiete und wenn ja, welche das wären und wer sie einbaue – ein Schlüsselargument beim Verkaufsgespräch mit Kunden wie wir meinen. Und last, but not least: Während es für jedes Modell an Diesel- und Benzin-Fahrzeugen ein Überangebot an Presse- bzw. Vorführfahrzeugen gibt, sind die Möglichkeiten, die Elektro- bzw. PlugIn-Hybrid-Fahrzeuge zu testen, nach wie vor sehr spärlich. So gut wie überall hörten wir von den Verantwortlichen auf den Messeständen: „Haben wir leider noch nicht im Fuhrpark“, oder „bekommen wir erst im Laufe des Jahres.“ Die Wahrscheinlichkeit, dass die lokalen Händler in den Bundesländern einen »Vorführer« im Fuhrpark haben, wenn nicht einmal der Importeur einen hat, geht – nehme ich an – gegen Null. Wie wollen die Hersteller mit derart eingeschränkten Mitteln bloß die breite Masse von den elektrischen Möglichkeiten überzeugen? – Oder will man das womöglich gar nicht? Das frage ich auch Sie, liebe Leser! Welche Erfahrung haben Sie bisher gemacht?

 

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