Moderner Diesel notwendig für CO2-Minderung

Digitalisierung bietet großes Potenzial

von David Lodahl

Mit einem breiten Bündel an emissionsmindernden Maßnahmen – wie Software-Updates, Umstiegsprämien und Bestandserneuerung – können die Stickoxidemissionen in Städten rasch und spürbar reduziert werden. Es gibt intelligentere Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität als Fahrverbote“, sagte Dr. Joachim Damasky, Geschäftsführer des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), auf dem 34. Deutschen Logistik-Kongress der Bundesvereinigung Logistik (BVL) in Berlin.

Gemeinsam mit Michael Müller, Regierender Bürgermeister von Berlin, Prof. Dr.-Ing. Achim Kampker, CEO Streetscooter GmbH, und Spiegel-Wirtschaftskorrespondent Frank Dohmen diskutierte Damasky die „Perspektiven des Dieselantriebs in der nachhaltigen Stadtentwicklung“. Damasky betonte: „Die Luftqualität ist besser, als es von manchen Kritikern behauptet wird: Die verkehrsbedingten Stickoxidemissionen sind zwischen 1990 und 2015 in ganz Deutschland um 70 Prozent gesunken. Wir sprechen in der aktuellen Diskussion also nur noch über bestimmte ,Hotspots‘ in manchen Städten, aber keineswegs über ein Flächenproblem.
Er wies darauf hin, dass trotz des Hochlaufs der Elektromobilität der Verbrennungsmotor – und dazu gehört der effiziente Diesel ebenso wie der Benziner – auf absehbare Zeit unverzichtbar sei. „Wir brauchen den modernen Diesel, um die europäischen Klimaschutzziele zu erreichen. Er verbraucht bis zu 25 Prozent weniger Kraftstoff als ein vergleichbarer Benziner, sein CO2-Ausstoß ist um 15 Prozent niedriger.
Zudem seien bei konventionellen Antrieben in den nächsten Jahren weitere Effizienzpotenziale von 10 bis 15 Prozent möglich. Darüber hinaus könnten sogenannte E-Fuels längerfristig gerade bei konventionellen Antrieben eine CO2-neutrale Mobilität sicherstellen, weil diese Kraftstoffe bei ihrer Produktion genauso viel CO2 binden, wie sie bei der Verbrennung wieder abgeben.
Mit Blick auf das Motto des Kongresses „Neues denken — Digitales leben“, verwies der VDA-Geschäftsführer auf innovative Lösungen und Konzepte, mit denen die deutsche Automobilindustrie die Digitalisierung des Mobilitätssystems gestalte. 16 bis 18 Milliarden Euro würden die deutschen Unternehmen in den kommenden drei bis vier Jahren in die Digitalisierung investieren. „Allein durch vernetztes Fahren können in Deutschland 20 Prozent der Staus vermieden werden“, sagte Damasky. „Der Parksuchverkehr in Städten kann durch Digitalisierung sogar noch stärker reduziert werden.“ Er wies darauf hin, dass die deutsche Automobilindustrie bereits heute Patentweltmeister beim vernetzten und automatisierten Fahren ist: An den seit 2010 weltweit erteilten Patenten auf diesem Feld hält sie einen Anteil von 52 Prozent.
Quelle: VDA

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