Ein Steak oder zehn Avocados:

Der Akku des Elektroautos ist besser als sein Ruf

von Moritz Hell
von Moritz Hell

Gegen Elektroautos wird häufig vorgebracht, dass ein Hauptbestandteil des Akkus, Lithium, bei der Gewinnung zu viel Wasser brauche. Das wiederum belaste die Umweltbilanz des E-Autos massiv. Setzt man die Mengen an Wasser, die man für Lithium braucht, jedoch in Relation zur Gewinnung anderer Güter, entsteht der Eindruck, dass die Elektromobilität absichtlich schlechtgeredet wird. Der Berliner Tagesspiegel hat mit dem Direktor des Helmholtz-Institutes für elektrochemische Energiespeicherung in Ulm, Maximilian Fichtner, über die Ökobilanz der Akkus gesprochen. Fichtner zeichnet ein Bild, das viel mehr das aktuelle Konsumverhalten und die Erdölindustrie als das Elektroauto schlecht dastehen lässt.

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2 Kommentare

Rudolf Fleischmann 27. Januar 2020 - 12:26

Es geht nicht sosehr um die Menge sondern was durch den Wasserverbrauch passiert.
Das in den Anden die Salzseen ausgepumpt werden und die Brunnen versiegen sodass die
Menschen ihren Lebensraum verlieren ist das Problem.

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Thomas Buchbauer 29. Januar 2020 - 11:12

Sie haben vollkommen Recht! Ich stimme ihnen zu, dass es eine Katastrophe ist, wie die Menschheit mit der Natur und dem Lebensraum der in den betreffenden Regionen ansässigen Menschen und der Tierwelt umgeht – wir zerstören laufend unseren Planeten. Darum ist es umso wichtiger, dass sich die Autohersteller dazu verpflichten, beim Zukauf von Rohstoffen – bzw. auch schon einen Schritt davor – die Garantie zu bekommen, dass niemand beim Abbau und auch nicht in den folgenden Schritten unter den Abbaubedingungen leidet. Mit Hilfe neuer Verfahren kann die Industrie nun erstmalig gewährleisten, dass vom Rohstoff-Nugget bis zum fertigen Akku garantiert wird, dass die Rohstoffe – weil über die Blockchain-Technologie rückverfolgbar – unter ethisch und ökologisch akzeptablen Bedingungen abgebaut werden. Beginnen will unter anderem Volvo mit der Nachverfolgung von Kobalt. Das Gleiche plant man mit Tantalum, Zinn und Wolfram. VW und BMW haben vergleichbare Konzepte in Anwendung.
Mir ist nicht bekannt, dass die Autoindustrie in der Ära der Verbrennungskraftmaschinen jemals ähnliche Konzepte hatte. Diese Entwicklung ist natürlich nicht alleine der Elektromobilität geschuldet – das ist vollkommen klar. Aber sie entwickelt sich gerade, weil die Industrie durch die notwendig gewordenen Umweltmaßnahmen weder an der batteriebetriebenen Elektromobilität noch an derartigen Nachhaltigkeitskonzepten vorüber kommt.
Ich persönlich würde mich jedenfalls darüber freuen, wenn Donald Trump und seine Freunde aus der Erdölindustrie auf den Abbau ihrer Fracking- und Ölsandfelder verzichten müssten. Denn DAS ist wirklich eine Katastrophe für unseren Planten.

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