Automobilindustrie und Städte verstärken Ausbau in Richtung Luftreinheit

Anstrengungen zur Luftreinheit

von David Lodahl

Die deutsche Automobilindustrie hat eine weitere Initiative zur Luftreinhaltung in Städten gestartet. Ziel ist es, gemeinsam mit den betroffenen Städten zu prüfen, welche Maßnahmen auf den Weg gebracht, beschleunigt oder verstärkt werden können und welchen Beitrag die ‎Automobilindustrie dabei leisten kann. Damit sollen Maßnahmenbündel, die die Städte bereits umsetzen, ergänzt werden. Hierzu werden seit Ende letzten Jahres bereits Gespräche mit Städten in ganz Deutschland geführt. Im Fokus stehen dabei Städte mit NO2-Werten von über 50 µg/m3, die also deutlich über dem Jahresgrenzwert von 40 µg NO2/m3 liegen.

Dazu sagte Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA): „Diese Engagement zeigt, Hersteller und Zulieferer nehmen ihre Verantwortung wahr. In der 2016 vom VDA initiierten Plattform Urbane Mobilität wurden bereits Projekte in mehreren Städten angestoßen. Darüber hinaus tragen die deutschen Hersteller mit der Umsetzung der Software-Updates, dem Angebot der Umstiegsprämien für ältere Dieselfahrzeuge sowie der Beteiligung am Mobilitätsfonds der Bundesregierung einen entscheidenden Teil zur Lösung des Luftqualitätsproblems bei.
Ein Element dieser Initiative ist die Unterstützung bei der Simulation und Evaluierung zusätzlicher Maßnahmen zur Luftreinhaltung, die z. B. in Hannover, Heilbronn, Kiel und Ludwigsburg vorbereitet wird.‎ Dadurch kann die Bewertung einzelner Maßnahmen im Rahmen der derzeit laufenden Erarbeitung von Green- City-Plänen durch die Städte unterstützt werden. Weitere Themenfelder, auf die sich die Initiative stützt, sind die Elektromobilität, die Optimierung des Verkehrsmanagements sowie die Vernetzung und Digitalisierung.

So wird z. B. mit Berlin oder Hamburg geprüft, wie die Elektrifizierung von Fahrzeugflotten beschleunigt werden kann. Zudem geht es um Projekte zur Verbesserung des Verkehrsflusses. Beispielsweise kann dieser flüssiger gestaltet werden, wenn der Autofahrer Informationen über die Zeit bis zur nächsten Grünphase erhält („time to green“) und seine Geschwindigkeit entsprechend anpassen kann. Projekte zur Digitalisierung werden etwa mit Düsseldorf, Dortmund, Hamburg, Reutlingen oder Stuttgart diskutiert.

Insbesondere an den Standorten der Automobilindustrie spielen zudem die Verbesserung der Mitarbeitermobilität und eine entsprechende Reduktion des Verkehrsaufkommens eine wichtige Rolle. So können zum Beispiel bereits heute die Belegschaften von Unternehmen der Automobilindustrie im Raum Stuttgart an Tagen mit Feinstaubalarm den Mitarbeiterausweis als ÖPNV-Fahrschein nutzen. Weitere Ansatzpunkte können die Nutzung von Apps zur erleichterten Bildung von Fahrgemeinschaften, der Ausbau flexibler Arbeitszeitmodelle („Home-Office“) oder das Angebot von Jobtickets sein.
Mit dieser laufenden Initiative ergänzt die deutsche Automobilindustrie die beim Nationalen Forum Diesel im vergangenen Jahr vereinbarten Maßnahmen wie Software-Updates, Umstiegsprämien und die Mitfinanzierung des Fonds „Nachhaltige Mobilität für die Stadt“ durch BMW, Daimler und Volkswagen. In der vom VDA initiierten Plattform Urbane Mobilität werden ebenfalls Projekte in mehreren Städten entwickelt, die auf eine Effizienzsteigerung im Verkehr und damit auf die Verringerung von Emissionen abzielen.

Insgesamt gilt: Die Luftqualität in deutschen Städten wird immer besser. So sind die Stickoxidemissionen im Straßenverkehr in Deutschland seit 1990 um 70 Prozent gesunken, und das trotz steigenden Verkehrsaufkommens.

Und auch in jüngster Zeit sind die Fortschritte deutlich sichtbar. So gingen etwa im vergangenen Jahr die Stickoxidemissionen in den beiden hoch belasteten Städten Stuttgart und München nachweislich zurück. Die Jahresgrenzwerte wurden weniger stark überschritten als im Jahr zuvor. Die Stundengrenzwerte wurden sogar erstmals komplett eingehalten. Gleiches gilt bei einer insgesamt deutlich besseren Luft auch für Berlin.
Quelle: VDA

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