Opel stellt Strategieplan PACE! vor:

Alle Modellreihen bis 2024 elektrifiziert

von Daniel Schöppl

Michael Lohscheller, CEO der Opel Automobile GmbH, hat den Strategieplan PACE! vorgestellt. Damit soll für das Unternehmen wieder eine gesunde finanzielle Basis geschaffen sowie nachhaltig Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum erreicht werden.

Aufmacherbild: Opel

Alle PACE!-Maßnahmen dienen dazu, einen positiven Cashflow sowie eine wiederkehrende operative Marge aus dem Automobilgeschäft von zunächst zwei Prozent bis 2020 und sechs Prozent bis 2026 zu erzielen. Innerhalb der Groupe PSA sorgen die gebündelten Kräfte für jährliche Synergieeffekte in Höhe von 1,1 Milliarden Euro bis 2020 und 1,7 Milliarden Euro bis 2026. Durch die veränderten Rahmenbedingungen kann die Gewinnschwelle (Financial Breakeven Point) von Opel/Vauxhall zukünftig bereits mit 800.000 Fahrzeugen pro Jahr erreicht werden; damit soll ein profitables Geschäftsmodell selbst für wirtschaftlich schwierige Zeiten geschaffen werden.

Alle Pkw-Baureihen bis 2024 elektrifiziert

Dank vollem Zugriff auf die Technologien der Groupe PSA will Opel/Vauxhall bei den CO2-Emisionen europaweit eine Führungsrolle einnehmen. Laut Angaben werden bis 2024 alle europäischen Pkw-Baureihen elektrifiziert sein – entweder mit reinem Batterieantrieb oder als Plug-in-Hybride neben dem Angebot hocheffizienter Verbrennungsmotoren. Bereits 2020 wird Opel/Vauxhall vier elektrifizierte Modellreihen auf dem Markt haben, dazu zählen der Grandland X PHEV sowie die nächste Corsa-Generation mit einer rein batteriegetriebenen Variante.

Wettbewerbsfähigkeit verbessern

Das Unternehmen will die Wettbewerbsfähigkeit verbessern und beispielsweise die Kosten pro Fahrzeug bis ins Jahr 2020 um 700 Euro senken. Die Effizienz bei Marketingausgaben soll um mehr als zehn Prozent verbessert werden. Durch den Abbau von Komplexität in allen Bereichen soll es zu weiteren Effizienzsteigerungen kommen: Der Anteil der allgemeinen Verwaltungskosten am Umsatz soll von 5,6 Prozent auf 4,7 Prozent sinken.

Ziel ist es zudem, sich beim Verhältnis von Lohnkosten und Umsatz Richtung Branchenbenchmark zu entwickeln. Darüber hinaus sollen bis 2020 die Prozesse innerhalb der Produktion sowie der Verwaltung optimiert werden; Forschungs- und Entwicklungs- sowie Investitionsausgaben (CapEx) werden auf sieben bis acht Prozent vom Fahrzeugumsatz festgelegt. Bis 2022 soll Working Capital von 1,2 Milliarden freigesetzt werden. All dies soll dazu beitragen, Synergien zu erzielen.

Die verbesserte Wettbewerbsfähigkeit der Werke soll zu neuen Produktvergaben führen, was wiederum der Auslastung für das kommende Jahrzehnt zu Gute kommt. Alle Opel/Vauxhall-Werke werden in der Lage sein, Fahrzeuge mit den beiden Plattformen CMP und EMP2 der Groupe PSA zu produzieren. Begonnen wird 2019 in Eisenach mit der Fertigung eines SUV auf EMP2-Architektur. In Rüsselsheim wird ein Fahrzeug im D‑Segment ebenfalls auf EMP2-Basis gefertigt werden. Zudem werden neue Antriebe in Opel/Vauxhall-Werken gefertigt, womit der Wechsel von GM- zu Groupe PSA-Motoren und -Getrieben begleitet wird.

„PACE! wird unser ganzes Potenzial freisetzen! Dieser Plan ist von zentraler Bedeutung, um unser Unternehmen und unsere Mitarbeiter auch unter schwierigen Bedingungen zu schützen und Opel/Vauxhall in ein nachhaltiges, profitables, elektrisches und globales Unternehmen zu verwandeln. Damit wird unsere Zukunft gesichert und zugleich die Entwicklung der Groupe PSA durch deutsche Ingenieurskunst bereichert. Die Umsetzung hat bereits begonnen. Alle Teams sind fest entschlossen, die Ziele zu erreichen“, sagt Opel-Chef Lohscheller.

Der Plan verfolgt das klare Ziel, alle Werke in Europa zu behalten und betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. Die notwendige und nachhaltige Reduzierung der Lohnkosten soll durch verantwortungsvolle Maßnahmen erreicht werden, wie innovative Arbeitszeitkonzepte, freiwillige Programme oder Angebote für Altersteilzeit.

Gemeinsame Architekturen

Alle neuen Fahrzeuge von Opel/Vauxhall werden in Rüsselsheim entwickelt. Hier entstehen zudem globale Kompetenzzentren für die gesamte Groupe PSA. Als erste Aufgabenfelder sind die Entwicklung von Brennstoffzellen, ausgewählten Assistenzsystemen und Technologien zum automatisierten Fahren vorgesehen. Insgesamt wird sich die Anzahl der von Opel/Vauxhall verwendeten Pkw-Plattformen bis 2024 von gegenwärtig neun auf zwei verringern. Darüber hinaus findet eine Reduzierung bei den Antriebs-Familien von aktuell zehn auf vier statt. „Die gemeinsame Verwendung von Architekturen und Antrieben wird die Komplexität bei Entwicklung sowie Herstellung wesentlich reduzieren. Dies führt zu Skaleneffekten und Synergien, die ihren Beitrag zur Gesamtprofitabilität leisten“, erklärt Lohscheller.

Opel/Vauxhall wird schneller als zunächst erwartet auf die effizienten und flexiblen Architekturen der Groupe PSA wechseln. Ab 2024 werden alle Pkw-Modelle von Opel und Vauxhall auf den gemeinsamen Architekturen der Groupe PSA basieren. Als nächste Modelle starten der Combo 2018 sowie die Neuauflage des Corsa 2019. Diese Reihe wird kontinuierlich mit einer wesentlichen Neuerscheinung pro Jahr fortgesetzt. Alle Karosserievarianten betrachtet, will Opel/Vauxhall bis zum Jahr 2020 insgesamt neun neue Modelle auf den Markt bringen.

„PACE! wird für einen sofortigen Leistungsschub sorgen. Davon profitieren das Unternehmen Opel/Vauxhall und natürlich auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, sagt Lohscheller.

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